Bräker, Ulrich: Lebensgeschichte und natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg. Herausgegeben von H. H. Füßli. Zürich, 1789.doch mit dem Beding, daß es hier zu Land nicht all- Peter. Aber, was nützt dem Narrn sein Schrei- Paul. Nicht so wild, nicht so wild Herr Peter! Peter. Du magst mir gerad' auch ein Halbnarr T
doch mit dem Beding, daß es hier zu Land nicht all- Peter. Aber, was nuͤtzt dem Narrn ſein Schrei- Paul. Nicht ſo wild, nicht ſo wild Herr Peter! Peter. Du magſt mir gerad’ auch ein Halbnarr T
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0305" n="289"/> doch mit dem Beding, daß es hier zu Land nicht all-<lb/> gemein bekannt werde, weil er ſeine hieſigen Freun-<lb/> de nur zu gut kennt. Nun hatte der Pfarrer eini-<lb/> che Auszuͤg davon in eine Monathſchrift einruͤcken<lb/> laſſen, die hier wenig geleſen wird. Da geht der<lb/><hi rendition="#fr">F</hi> * * Novelliſt in * * und druͤckt’s in ſeiner Zei-<lb/> tung nach. Aber nur Geduld. Unſer Paſtor wird<lb/> ſchon ſorgen. Ich wette, die Fortſetzung koͤmmt<lb/> naͤchſte Woche nicht mehr.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Peter</hi>. Aber, was nuͤtzt dem Narrn ſein Schrei-<lb/> ben? Wenigſtens wenn ich der Pfarrer waͤr’, naͤhm’<lb/> ich mich des Zeugs nicht an, und ſagte dem Luͤmmel<lb/> gerad heraus: Hock lieber bey deiner Arbeit, und<lb/> laß die Lumpenflauſen bleiben.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Paul</hi>. Nicht ſo wild, nicht ſo wild Herr <hi rendition="#fr">Peter</hi>!<lb/> Warum itzt den Pfarrer ins Spiel ziehen, der doch<lb/> auch hier nichts anders als einen neuen Beweis ſei-<lb/> ner Menſchenfreundlichkeit abgelegt hat? Glaub’ mir’s<lb/> nur, er kennt ſeine Leuthe, und laͤßt den <hi rendition="#fr">Naͤdio-<lb/> Uli</hi> nicht ſchelten; und ich auch nicht, du — —</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Peter</hi>. Du magſt mir gerad’ auch ein Halbnarr<lb/> ſeyn, wie der <hi rendition="#fr">Uli</hi>. Ich kenne ihrer drey oder vier;<lb/> ’s iſt, bey Gopp! einer wie der ander. Oder ich<lb/> frag’ dich noch einmal, was nuͤtzt, was traͤgt der-<lb/> gleichen Zeug wohl ein? Bringt die Naſenweisheit<lb/> des hochmuͤthigen Witznarrn ſeiner Frau und Kin-<lb/> dern Brodt ins Haus! Wo hat je einer im <hi rendition="#fr">Tocken-<lb/> burg</hi> etwas mit Schreiben erworben, auſſer Amts<lb/> wegen; und etwa boͤchſtens noch der Schulmeiſter<lb/> <fw place="bottom" type="sig">T</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [289/0305]
doch mit dem Beding, daß es hier zu Land nicht all-
gemein bekannt werde, weil er ſeine hieſigen Freun-
de nur zu gut kennt. Nun hatte der Pfarrer eini-
che Auszuͤg davon in eine Monathſchrift einruͤcken
laſſen, die hier wenig geleſen wird. Da geht der
F * * Novelliſt in * * und druͤckt’s in ſeiner Zei-
tung nach. Aber nur Geduld. Unſer Paſtor wird
ſchon ſorgen. Ich wette, die Fortſetzung koͤmmt
naͤchſte Woche nicht mehr.
Peter. Aber, was nuͤtzt dem Narrn ſein Schrei-
ben? Wenigſtens wenn ich der Pfarrer waͤr’, naͤhm’
ich mich des Zeugs nicht an, und ſagte dem Luͤmmel
gerad heraus: Hock lieber bey deiner Arbeit, und
laß die Lumpenflauſen bleiben.
Paul. Nicht ſo wild, nicht ſo wild Herr Peter!
Warum itzt den Pfarrer ins Spiel ziehen, der doch
auch hier nichts anders als einen neuen Beweis ſei-
ner Menſchenfreundlichkeit abgelegt hat? Glaub’ mir’s
nur, er kennt ſeine Leuthe, und laͤßt den Naͤdio-
Uli nicht ſchelten; und ich auch nicht, du — —
Peter. Du magſt mir gerad’ auch ein Halbnarr
ſeyn, wie der Uli. Ich kenne ihrer drey oder vier;
’s iſt, bey Gopp! einer wie der ander. Oder ich
frag’ dich noch einmal, was nuͤtzt, was traͤgt der-
gleichen Zeug wohl ein? Bringt die Naſenweisheit
des hochmuͤthigen Witznarrn ſeiner Frau und Kin-
dern Brodt ins Haus! Wo hat je einer im Tocken-
burg etwas mit Schreiben erworben, auſſer Amts
wegen; und etwa boͤchſtens noch der Schulmeiſter
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