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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
Bohnen; von denen Ananas, wie einige
Scribenten desfals wiederleget werden/
von Wasser-Melonen/ einer herrlichen und
sehr köstlichen Frucht: vom Malaguette oder
Paradiß-Körnern oder Gvineischen Pfef-
fer/ von Cardemom, von Pfeffer/ von Pi-
ment,
von Estragon, vom Taback/ davon
die Mohren grosse Liebhaber/ und endlich
von der Art und Weise Saltz zu
machen.

Mein Herr!

MEinem jüngst gethanen Versprechen zu Folge/
will ich in gegenwärtigem Briefe von lauter
Bäumen/ Früchten/ Korn/ und andern Feld-Früch-
ten reden; auch ohne weitere Vorbereitung zu den
Cacayoers schreiten; denn wie diese in Ost-Jndien
wegen ihrer Fürtrefflichkeit vor die besten und schön-
sten gehalten werden/ so können auch wir nicht un-
billig bey dem Palmbaum den Anfang machen/ all-
dieweil er die meisten Einwohner des gantzen Landes
nebstanderm Brodt und Fischen beym Leben erhält.

Seine erste Frucht sind Nüsse/ welche wenn sie
noch klein und gebraten/ sehr annehmlich von Ge-
schmack seynd; wenn sie aber etwas älter/ beginnet die
Schale roht/ und von hinten etwas schwartz zu wer-
den/ allwo das Palmen-Öhl verborgen/ so man aus-
presset/ nicht anders wie Olivenöhl. Jnsgemein und
von Natur ist dieses Öhl roht/ wird aber nach Ver-
lauff einiger Jahre schön weiß/ wiewol vor hier neu-An-
kommende etwas ungeschmackt/ bald aber wenn sie es

gewoh

Beſchreibung
Bohnen; von denen Ananas, wie einige
Scribenten desfals wiederleget werden/
von Waſſer-Melonen/ einer herrlichen und
ſehr koͤſtlichen Frucht: vom Malaguette oder
Paradiß-Koͤrnern oder Gvineiſchen Pfef-
fer/ von Cardemom, von Pfeffer/ von Pi-
ment,
von Eſtragon, vom Taback/ davon
die Mohren groſſe Liebhaber/ und endlich
von der Art und Weiſe Saltz zu
machen.

Mein Herr!

MEinem juͤngſt gethanen Verſprechen zu Folge/
will ich in gegenwaͤrtigem Briefe von lauter
Baͤumen/ Fruͤchten/ Korn/ und andern Feld-Fruͤch-
ten reden; auch ohne weitere Vorbereitung zu den
Cacayoers ſchreiten; denn wie dieſe in Oſt-Jndien
wegen ihrer Fuͤrtrefflichkeit vor die beſten und ſchoͤn-
ſten gehalten werden/ ſo koͤnnen auch wir nicht un-
billig bey dem Palmbaum den Anfang machen/ all-
dieweil er die meiſten Einwohner des gantzen Landes
nebſtanderm Brodt und Fiſchen beym Leben erhaͤlt.

Seine erſte Frucht ſind Nuͤſſe/ welche wenn ſie
noch klein und gebraten/ ſehr annehmlich von Ge-
ſchmack ſeynd; wenn ſie aber etwas aͤlter/ beginnet die
Schale roht/ und von hinten etwas ſchwartz zu wer-
den/ allwo das Palmen-Oͤhl verborgen/ ſo man aus-
preſſet/ nicht anders wie Olivenoͤhl. Jnsgemein und
von Natur iſt dieſes Oͤhl roht/ wird aber nach Ver-
lauff einigeꝛ Jahre ſchoͤn weiß/ wiewol vor hier neu-An-
kommende etwas ungeſchmackt/ bald aber wenn ſie es

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[338/0390] Beſchreibung Bohnen; von denen Ananas, wie einige Scribenten desfals wiederleget werden/ von Waſſer-Melonen/ einer herrlichen und ſehr koͤſtlichen Frucht: vom Malaguette oder Paradiß-Koͤrnern oder Gvineiſchen Pfef- fer/ von Cardemom, von Pfeffer/ von Pi- ment, von Eſtragon, vom Taback/ davon die Mohren groſſe Liebhaber/ und endlich von der Art und Weiſe Saltz zu machen. Mein Herr! MEinem juͤngſt gethanen Verſprechen zu Folge/ will ich in gegenwaͤrtigem Briefe von lauter Baͤumen/ Fruͤchten/ Korn/ und andern Feld-Fruͤch- ten reden; auch ohne weitere Vorbereitung zu den Cacayoers ſchreiten; denn wie dieſe in Oſt-Jndien wegen ihrer Fuͤrtrefflichkeit vor die beſten und ſchoͤn- ſten gehalten werden/ ſo koͤnnen auch wir nicht un- billig bey dem Palmbaum den Anfang machen/ all- dieweil er die meiſten Einwohner des gantzen Landes nebſtanderm Brodt und Fiſchen beym Leben erhaͤlt. Seine erſte Frucht ſind Nuͤſſe/ welche wenn ſie noch klein und gebraten/ ſehr annehmlich von Ge- ſchmack ſeynd; wenn ſie aber etwas aͤlter/ beginnet die Schale roht/ und von hinten etwas ſchwartz zu wer- den/ allwo das Palmen-Oͤhl verborgen/ ſo man aus- preſſet/ nicht anders wie Olivenoͤhl. Jnsgemein und von Natur iſt dieſes Oͤhl roht/ wird aber nach Ver- lauff einigeꝛ Jahre ſchoͤn weiß/ wiewol vor hier neu-An- kommende etwas ungeſchmackt/ bald aber wenn ſie es gewoh

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/390>, abgerufen am 25.11.2024.