Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.Beschreibung sahmen Canons besetzet ist/ dergestalt/ daß bey zuläng-lichem Mund-Vorrath eine grosse Krieges-Macht von denen Einwohnern des Landes könte abgehalten werden. Es verdriesset mich/ daß ich euch den Abriß nicht senden kan/ wie ich gemeynet habe/ denn derje- nige/ so es machen sollen/ noch vor dessen Verferti- gung mit Tode abgangen. Jhr dörffet nicht einige Abzeichnung vermuthen/ von einem oder andern Ort/ so nach Abend von Elmina, wol aber von denen so ge- gen Morgen liegen. Jhr wisset/ in was Bedienung euer Vetter stehe/ Gvinea ist ein überaus grosses Land/ und in einige hun-
Beſchreibung ſahmen Canons beſetzet iſt/ dergeſtalt/ daß bey zulaͤng-lichem Mund-Vorrath eine groſſe Krieges-Macht von denen Einwohnern des Landes koͤnte abgehalten werden. Es verdrieſſet mich/ daß ich euch den Abriß nicht ſenden kan/ wie ich gemeynet habe/ denn derje- nige/ ſo es machen ſollen/ noch vor deſſen Verferti- gung mit Tode abgangen. Jhr doͤrffet nicht einige Abzeichnung vermuthen/ von einem oder andern Ort/ ſo nach Abend von Elmina, wol aber von denen ſo ge- gen Morgen liegen. Jhr wiſſet/ in was Bedienung euer Vetter ſtehe/ Gvinea iſt ein uͤberaus groſſes Land/ und in einige hun-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Beſchreibung</hi></fw><lb/> ſahmen <hi rendition="#aq">Canons</hi> beſetzet iſt/ dergeſtalt/ daß bey zulaͤng-<lb/> lichem Mund-Vorrath eine groſſe Krieges-Macht<lb/> von denen Einwohnern des Landes koͤnte abgehalten<lb/> werden. Es verdrieſſet mich/ daß ich euch den Abriß<lb/> nicht ſenden kan/ wie ich gemeynet habe/ denn derje-<lb/> nige/ ſo es machen ſollen/ noch vor deſſen Verferti-<lb/> gung mit Tode abgangen. Jhr doͤrffet nicht einige<lb/> Abzeichnung vermuthen/ von einem oder andern Ort/<lb/> ſo nach Abend von <hi rendition="#aq">Elmina,</hi> wol aber von denen ſo ge-<lb/> gen Morgen liegen.</p><lb/> <p>Jhr wiſſet/ in was Bedienung euer Vetter ſtehe/<lb/> nehmlich als erſter <hi rendition="#aq">Commiſſarius,</hi> oder vornehmſter<lb/> Kauffmann/ durch Huͤlffe ſeines Ober-Herrn/ wel-<lb/> cher iſt der Herr <hi rendition="#aq">N. N.</hi> und ſowol von Seiten der<lb/><hi rendition="#aq">Compagnie,</hi> als auch ſeines <hi rendition="#aq">Generals,</hi> eine unum-<lb/> ſchrenckte Gewalt hat uͤber das gantze Land/ zumahlen<lb/> die Einwohner/ unter ſeine <hi rendition="#aq">Jurisdiction</hi> gehoͤrige/<lb/> alles/ was in ihrem Lande geſchiehet/ bey ihm angeben<lb/> muͤſſen/ und ohne deſſen Vorbewuſt oder Einwilli-<lb/> gung nicht die geringſte Sache unternehmen/ viel we-<lb/> niger ausfuͤhren duͤrffen; Und alſo ſtehet bey ihm die<lb/> voͤllige Herrſchafft uͤber das gantze Land/ vermoͤge<lb/> welcher er/ nebſt einigen vornehmen Haͤuptern aus<lb/> denen Mohren/ die Ubelthaͤter nach Landes Gewohn-<lb/> heit abſtraffet. Jn einem andern Briefe will ich mir<lb/> die Ehre geben/ ausfuͤhrlich zu melden/ wie dieſe Ge-<lb/> richts-Verwaltung geſchehe/ und will anitzo/ ehe ich<lb/> weiter gehe/ kuͤrtzlich Meldung thun vom Lande <hi rendition="#aq">Gvi-<lb/> nea,</hi> und inſonderheit von der Gegend/ da das Gold<lb/> herkommt/ und welches wir nebſt andern in Beſitz<lb/> haben.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Gvinea</hi> iſt ein uͤberaus groſſes Land/ und in einige<lb/> <fw place="bottom" type="catch">hun-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0024]
Beſchreibung
ſahmen Canons beſetzet iſt/ dergeſtalt/ daß bey zulaͤng-
lichem Mund-Vorrath eine groſſe Krieges-Macht
von denen Einwohnern des Landes koͤnte abgehalten
werden. Es verdrieſſet mich/ daß ich euch den Abriß
nicht ſenden kan/ wie ich gemeynet habe/ denn derje-
nige/ ſo es machen ſollen/ noch vor deſſen Verferti-
gung mit Tode abgangen. Jhr doͤrffet nicht einige
Abzeichnung vermuthen/ von einem oder andern Ort/
ſo nach Abend von Elmina, wol aber von denen ſo ge-
gen Morgen liegen.
Jhr wiſſet/ in was Bedienung euer Vetter ſtehe/
nehmlich als erſter Commiſſarius, oder vornehmſter
Kauffmann/ durch Huͤlffe ſeines Ober-Herrn/ wel-
cher iſt der Herr N. N. und ſowol von Seiten der
Compagnie, als auch ſeines Generals, eine unum-
ſchrenckte Gewalt hat uͤber das gantze Land/ zumahlen
die Einwohner/ unter ſeine Jurisdiction gehoͤrige/
alles/ was in ihrem Lande geſchiehet/ bey ihm angeben
muͤſſen/ und ohne deſſen Vorbewuſt oder Einwilli-
gung nicht die geringſte Sache unternehmen/ viel we-
niger ausfuͤhren duͤrffen; Und alſo ſtehet bey ihm die
voͤllige Herrſchafft uͤber das gantze Land/ vermoͤge
welcher er/ nebſt einigen vornehmen Haͤuptern aus
denen Mohren/ die Ubelthaͤter nach Landes Gewohn-
heit abſtraffet. Jn einem andern Briefe will ich mir
die Ehre geben/ ausfuͤhrlich zu melden/ wie dieſe Ge-
richts-Verwaltung geſchehe/ und will anitzo/ ehe ich
weiter gehe/ kuͤrtzlich Meldung thun vom Lande Gvi-
nea, und inſonderheit von der Gegend/ da das Gold
herkommt/ und welches wir nebſt andern in Beſitz
haben.
Gvinea iſt ein uͤberaus groſſes Land/ und in einige
hun-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |