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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Vorrede.
vielen Büchern angefüllet/ daß fast unmög-
lich scheinet etwas Neues vorzubringen/ da-
fern man nicht eine neue Welt entdecket/
angesehen fast kein Land/ keine Nation zu
finden/ darüber nicht allbereit viele Scri-
ben
ten sich müde geschrieben/ so daß ich
schier in Bedencken gestanden mit dieser
meiner neuen Arbeit hervorzukommen.
Doch habe ich das alte Sprichwort derer
Römer wahr machen wollen/ Africa brin-
ge alle Tage was Neues/ in Ansehung daß
das Land Gvinea, welches einen Theil von
Africa, und nicht von West-Jndien wie ei-
nige davor halten/ ausmachet/ (denn die-
ses ja in America, folglich in einem gantz
andren Theil der Welt lieget) nicht nur
uns/ sondern auch allen Europäern mei-
stentheils noch sehr unbekandt/ und wenig
gründliches davon im Druck gemein ge-
machet worden/ ohne was hin und wieder
in Büchern gefunden wird. Dieses aber
bestehet mehrentheils in lautern Mährlein/
und hat wenig Grund/ so daß wir bis hie-
her eine sehr zerstümmelte Nachricht von
Gvinea gehabt haben.

Nun habe ich jederzeit auf gute Bücher/
insonderheit aber Geschicht- und Reyse-Be-
schreibungen sehr viel gehalten/ in Ansehung

des

Vorrede.
vielen Buͤchern angefuͤllet/ daß faſt unmoͤg-
lich ſcheinet etwas Neues vorzubringen/ da-
fern man nicht eine neue Welt entdecket/
angeſehen faſt kein Land/ keine Nation zu
finden/ daruͤber nicht allbereit viele Scri-
ben
ten ſich muͤde geſchrieben/ ſo daß ich
ſchier in Bedencken geſtanden mit dieſer
meiner neuen Arbeit hervorzukommen.
Doch habe ich das alte Sprichwort derer
Roͤmer wahr machen wollen/ Africa brin-
ge alle Tage was Neues/ in Anſehung daß
das Land Gvinea, welches einen Theil von
Africa, und nicht von Weſt-Jndien wie ei-
nige davor halten/ ausmachet/ (denn die-
ſes ja in America, folglich in einem gantz
andren Theil der Welt lieget) nicht nur
uns/ ſondern auch allen Europaͤern mei-
ſtentheils noch ſehr unbekandt/ und wenig
gruͤndliches davon im Druck gemein ge-
machet worden/ ohne was hin und wieder
in Buͤchern gefunden wird. Dieſes aber
beſtehet mehrentheils in lautern Maͤhrlein/
und hat wenig Grund/ ſo daß wir bis hie-
her eine ſehr zerſtuͤmmelte Nachricht von
Gvinea gehabt haben.

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[0012] Vorrede. vielen Buͤchern angefuͤllet/ daß faſt unmoͤg- lich ſcheinet etwas Neues vorzubringen/ da- fern man nicht eine neue Welt entdecket/ angeſehen faſt kein Land/ keine Nation zu finden/ daruͤber nicht allbereit viele Scri- benten ſich muͤde geſchrieben/ ſo daß ich ſchier in Bedencken geſtanden mit dieſer meiner neuen Arbeit hervorzukommen. Doch habe ich das alte Sprichwort derer Roͤmer wahr machen wollen/ Africa brin- ge alle Tage was Neues/ in Anſehung daß das Land Gvinea, welches einen Theil von Africa, und nicht von Weſt-Jndien wie ei- nige davor halten/ ausmachet/ (denn die- ſes ja in America, folglich in einem gantz andren Theil der Welt lieget) nicht nur uns/ ſondern auch allen Europaͤern mei- ſtentheils noch ſehr unbekandt/ und wenig gruͤndliches davon im Druck gemein ge- machet worden/ ohne was hin und wieder in Buͤchern gefunden wird. Dieſes aber beſtehet mehrentheils in lautern Maͤhrlein/ und hat wenig Grund/ ſo daß wir bis hie- her eine ſehr zerſtuͤmmelte Nachricht von Gvinea gehabt haben. Nun habe ich jederzeit auf gute Buͤcher/ inſonderheit aber Geſchicht- und Reyſe-Be- ſchreibungẽ ſehr viel gehalten/ in Anſehung des

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/12>, abgerufen am 21.11.2024.