Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.des Landes Gvinea. So habt ihr demnach mein Herr gesehen wie die wel-
des Landes Gvinea. So habt ihr demnach mein Herr geſehen wie die wel-
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des Landes Gvinea.
So habt ihr demnach mein Herr geſehen wie die
Oͤrter beſchaffen welche von denen Engliſchen und
Unſrigen in dem Lande von Fantin beſeſſen werden.
Wir haben gleiche Macht und Anſehen mit einander/
nemlich dergeſtalt/ daß wir uns keines von beyden be-
ruͤhmen koͤnnen: denn ſo bald es denen ſchelmiſchen
Mohren in den Sinn koͤmmt/ verſperren ſie alle Zu-
gaͤnge und Wege/ ſo daß von der Land Seite kein eini-
ger Kauffmann Handlungs halber zu uns kommen
koͤnne/ womit ſie oͤffters nicht einmahl zufrieden ſind/
ſondern wol gar alle Lebens-Mittel abſchneiden/ ſo
lange bis wir in ihr Begehren willigen/ und thun
was ſie haben wollen. Wannenhero wir oͤfters in
Streit und Zaͤnckerey mit ihnen gerahten/ muͤſſen
auch uͤber die bahr erlegte Gelder/ ſo wir ihnen fuͤr die
zugeſandte Huͤlffs-Voͤlcker bey Einnehmung der Ve-
ſtung Amſterdam/ oder dergleichen Gelegenheit/ aus-
gezahlet/ noch fuͤr jedes Schiff von unſerer Compa-
gnie mit Kauffmanns-Waaren beladen 100. Guͤl-
den darlegen/ ausgenommen denjenigen ſo mit Scla-
ven befrachtet ſind/ welche frey paßiren: anitzo aber
werden ſie auch dermaſſen unerkaͤntlich/ daß ſie auch
dieſe Freyheit nicht mehr geſtatten wollen/ ſondern
durchgehends von allen Schiffen/ wie ſie Nahmen
und Ladung haben/ ihr Gewiſſes fordern. Zwar ha-
ben wir mit erſinnlicher Hoͤffligkeit ihnen zu Gemuͤht
gefuͤhret/ daß ſolches dem einmahl gemachten Ver-
gleich in allen Stuͤcken zuwider ſey/ gleichwol haben
wir nicht das Geringſte damit ausrichten koͤnnen/
ſondern nur gutwillig dafern wir in Friede und Ruhe
ſitzen wollen/ was ſie verlanget/ hingeben muͤſſen.
Denen Engellaͤndern gehet es nicht beſſer/ und von
wel-
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