Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite


Ob in der ersten Frucht die andern sich verhöhlen,
Jst schwer, doch dieses Ziehn weit schwerer zu erzehlen.

Auch scheinet es bey nah, als käm die stärckre Krafft
Mit von der Farbe her, bey dieser Eigenschafft. k
Mein unermüdeter Du Fay das zu erfahren,
Versucht neun Enden Band, die gleicher Grösse waren.
Schwartz, weiß, roth, goldgelb, gelb, grün, blau, und indigo,
Das letzte violet, an Farbe, doch also,
Daß alle neune scharff in einer Reihe hingen,
Drauf ließ er sich sein Rohr, das sehr electrisch, bringen,
Das hielt er schnur gerad an alle hin, gleich weit.
Das Schwartze kam zuerst, mit einer Fertigkeit
Die unvergleichlich war, die ihn sehr offt ergötzte.
Das Weisse, drauf die sechs, das Rothe stets das letzte.
Du Fay fuhr weiter fort, schnitt noch neun Scheiblein ab,

Wie sie die Musterung von Newtons Farben gab.
Des Newtons, als durch den der Himmel uns gezeiget,
Wie groß der Menschen Witz wenn er am höchsten steiget.
Er legt ein Blätgen Gold auf einen gläsern Fuß,
Deckts mit dem Scheiblein zu. Dann blitzt sein Rohr. Er muß
Nicht ohne wundern sehn, wie da das schwartz und weisse
Dem Donner seines Rohrs gantz undurchdringlich heisse,
Da buntgefärbte ihm sehr wenig wiederstehn.
Ja durch das Rothe will er offt am schnellsten gehn.
Wer wollte nicht hierdurch fast augenscheinlich schliessen,
Daß wir die Farben mit in Obacht nehmen müssen.
Am
k 30-32.


Ob in der erſten Frucht die andern ſich verhoͤhlen,
Jſt ſchwer, doch dieſes Ziehn weit ſchwerer zu erzehlen.

Auch ſcheinet es bey nah, als kaͤm die ſtaͤrckre Krafft
Mit von der Farbe her, bey dieſer Eigenſchafft. k
Mein unermuͤdeter Du Fay das zu erfahren,
Verſucht neun Enden Band, die gleicher Groͤſſe waren.
Schwartz, weiß, roth, goldgelb, gelb, gruͤn, blau, und indigo,
Das letzte violet, an Farbe, doch alſo,
Daß alle neune ſcharff in einer Reihe hingen,
Drauf ließ er ſich ſein Rohr, das ſehr electriſch, bringen,
Das hielt er ſchnur gerad an alle hin, gleich weit.
Das Schwartze kam zuerſt, mit einer Fertigkeit
Die unvergleichlich war, die ihn ſehr offt ergoͤtzte.
Das Weiſſe, drauf die ſechs, das Rothe ſtets das letzte.
Du Fay fuhr weiter fort, ſchnitt noch neun Scheiblein ab,

Wie ſie die Muſterung von Newtons Farben gab.
Des Newtons, als durch den der Himmel uns gezeiget,
Wie groß der Menſchen Witz wenn er am hoͤchſten ſteiget.
Er legt ein Blaͤtgen Gold auf einen glaͤſern Fuß,
Deckts mit dem Scheiblein zu. Dann blitzt ſein Rohr. Er muß
Nicht ohne wundern ſehn, wie da das ſchwartz und weiſſe
Dem Donner ſeines Rohrs gantz undurchdringlich heiſſe,
Da buntgefaͤrbte ihm ſehr wenig wiederſtehn.
Ja durch das Rothe will er offt am ſchnellſten gehn.
Wer wollte nicht hierdurch faſt augenſcheinlich ſchlieſſen,
Daß wir die Farben mit in Obacht nehmen muͤſſen.
Am
k 30-32.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0022" n="VIII"/><lb/>
          <l>Ob in der er&#x017F;ten Frucht die andern &#x017F;ich verho&#x0364;hlen,</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t &#x017F;chwer, doch die&#x017F;es Ziehn weit &#x017F;chwerer zu erzehlen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l><hi rendition="#in">A</hi>uch &#x017F;cheinet es bey nah, als ka&#x0364;m die &#x017F;ta&#x0364;rckre Krafft</l><lb/>
          <l>Mit von der Farbe her, bey die&#x017F;er Eigen&#x017F;chafft. <note place="foot" n="k">30-32.</note></l><lb/>
          <l>Mein unermu&#x0364;deter <hi rendition="#fr">Du Fay</hi> das zu erfahren,</l><lb/>
          <l>Ver&#x017F;ucht neun Enden Band, die gleicher Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e waren.</l><lb/>
          <l>Schwartz, weiß, roth, goldgelb, gelb, gru&#x0364;n, blau, und indigo,</l><lb/>
          <l>Das letzte violet, an Farbe, doch al&#x017F;o,</l><lb/>
          <l>Daß alle neune &#x017F;charff in einer Reihe hingen,</l><lb/>
          <l>Drauf ließ er &#x017F;ich &#x017F;ein Rohr, das &#x017F;ehr electri&#x017F;ch, bringen,</l><lb/>
          <l>Das hielt er &#x017F;chnur gerad an alle hin, gleich weit.</l><lb/>
          <l>Das Schwartze kam zuer&#x017F;t, mit einer Fertigkeit</l><lb/>
          <l>Die unvergleichlich war, die ihn &#x017F;ehr offt ergo&#x0364;tzte.</l><lb/>
          <l>Das Wei&#x017F;&#x017F;e, drauf die &#x017F;echs, das Rothe &#x017F;tets das letzte.<lb/><hi rendition="#fr">Du Fay</hi> fuhr weiter fort, &#x017F;chnitt noch neun Scheiblein ab,</l><lb/>
          <l>Wie &#x017F;ie die Mu&#x017F;terung von <hi rendition="#fr">Newtons</hi> Farben gab.</l><lb/>
          <l>Des <hi rendition="#fr">Newtons,</hi> als durch den der Himmel uns gezeiget,</l><lb/>
          <l>Wie groß der Men&#x017F;chen Witz wenn er am ho&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;teiget.</l><lb/>
          <l>Er legt ein Bla&#x0364;tgen Gold auf einen gla&#x0364;&#x017F;ern Fuß,</l><lb/>
          <l>Deckts mit dem Scheiblein zu. Dann blitzt &#x017F;ein Rohr. Er muß</l><lb/>
          <l>Nicht ohne wundern &#x017F;ehn, wie da das &#x017F;chwartz und wei&#x017F;&#x017F;e</l><lb/>
          <l>Dem Donner &#x017F;eines Rohrs gantz undurchdringlich hei&#x017F;&#x017F;e,</l><lb/>
          <l>Da buntgefa&#x0364;rbte ihm &#x017F;ehr wenig wieder&#x017F;tehn.</l><lb/>
          <l>Ja durch das Rothe will er offt am &#x017F;chnell&#x017F;ten gehn.</l><lb/>
          <l>Wer wollte nicht hierdurch fa&#x017F;t augen&#x017F;cheinlich &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
          <l>Daß wir die Farben mit in <hi rendition="#fr">Obacht</hi> nehmen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Am</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[VIII/0022] Ob in der erſten Frucht die andern ſich verhoͤhlen, Jſt ſchwer, doch dieſes Ziehn weit ſchwerer zu erzehlen. Auch ſcheinet es bey nah, als kaͤm die ſtaͤrckre Krafft Mit von der Farbe her, bey dieſer Eigenſchafft. k Mein unermuͤdeter Du Fay das zu erfahren, Verſucht neun Enden Band, die gleicher Groͤſſe waren. Schwartz, weiß, roth, goldgelb, gelb, gruͤn, blau, und indigo, Das letzte violet, an Farbe, doch alſo, Daß alle neune ſcharff in einer Reihe hingen, Drauf ließ er ſich ſein Rohr, das ſehr electriſch, bringen, Das hielt er ſchnur gerad an alle hin, gleich weit. Das Schwartze kam zuerſt, mit einer Fertigkeit Die unvergleichlich war, die ihn ſehr offt ergoͤtzte. Das Weiſſe, drauf die ſechs, das Rothe ſtets das letzte. Du Fay fuhr weiter fort, ſchnitt noch neun Scheiblein ab, Wie ſie die Muſterung von Newtons Farben gab. Des Newtons, als durch den der Himmel uns gezeiget, Wie groß der Menſchen Witz wenn er am hoͤchſten ſteiget. Er legt ein Blaͤtgen Gold auf einen glaͤſern Fuß, Deckts mit dem Scheiblein zu. Dann blitzt ſein Rohr. Er muß Nicht ohne wundern ſehn, wie da das ſchwartz und weiſſe Dem Donner ſeines Rohrs gantz undurchdringlich heiſſe, Da buntgefaͤrbte ihm ſehr wenig wiederſtehn. Ja durch das Rothe will er offt am ſchnellſten gehn. Wer wollte nicht hierdurch faſt augenſcheinlich ſchlieſſen, Daß wir die Farben mit in Obacht nehmen muͤſſen. Am k 30-32.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/22
Zitationshilfe: Bose, Georg Matthias: Die Electricität nach ihrer Entdeckung und Fortgang. Wittenberg, 1744, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bose_electricitaet_1744/22>, abgerufen am 02.05.2024.