Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898.V. Abschnitt. [Gleich. 172] punkt eines einzigen noch in das Gefäss bei gegebener Lagealler Moleküle zu diesen hineingebrachten Moleküles dis- ponibeln Raum D finden wir (vergl. Gleichung 148), indem wir vom ganzen Volumen V den von den n Molekülen gedeckten Raum G = 4 p n s3/3 = 2 G b abziehen. m ist wie früher die Masse eines Moleküles, m n = G aber ist die gesammte Gas- masse und [Formel 1] wie in Formel 20) die halbe Summe der Deckungssphären aller in der Masseneinheit des Gases befindlichen Moleküle. Hierbei sind aber die Glieder von der Grössenordnung G2/V2 vernachlässigt, welche dadurch bedingt sind, dass hier und da die Deckungssphären zweier Moleküle in einander eingreifen. Diese Glieder wollen wir jetzt berechnen, indem wir aber die Glieder von der Ordnung G3/V3 noch immer vernachlässigen. Sei Z die Summe der Volumina aller derjenigen Theile der Wir wollen jedem Moleküle concentrisch eine Kugelschale V. Abschnitt. [Gleich. 172] punkt eines einzigen noch in das Gefäss bei gegebener Lagealler Moleküle zu diesen hineingebrachten Moleküles dis- ponibeln Raum D finden wir (vergl. Gleichung 148), indem wir vom ganzen Volumen V den von den n Molekülen gedeckten Raum Γ = 4 π n σ3/3 = 2 G b abziehen. m ist wie früher die Masse eines Moleküles, m n = G aber ist die gesammte Gas- masse und [Formel 1] wie in Formel 20) die halbe Summe der Deckungssphären aller in der Masseneinheit des Gases befindlichen Moleküle. Hierbei sind aber die Glieder von der Grössenordnung Γ2/V2 vernachlässigt, welche dadurch bedingt sind, dass hier und da die Deckungssphären zweier Moleküle in einander eingreifen. Diese Glieder wollen wir jetzt berechnen, indem wir aber die Glieder von der Ordnung Γ3/V3 noch immer vernachlässigen. Sei Z die Summe der Volumina aller derjenigen Theile der Wir wollen jedem Moleküle concentrisch eine Kugelschale <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0184" n="166"/><fw place="top" type="header">V. Abschnitt. [Gleich. 172]</fw><lb/> punkt eines einzigen noch in das Gefäss bei gegebener Lage<lb/> aller Moleküle zu diesen hineingebrachten Moleküles dis-<lb/> ponibeln Raum <hi rendition="#i">D</hi> finden wir (vergl. Gleichung 148), indem wir<lb/> vom ganzen Volumen <hi rendition="#i">V</hi> den von den <hi rendition="#i">n</hi> Molekülen gedeckten<lb/> Raum <hi rendition="#i">Γ</hi> = 4 <hi rendition="#i">π n σ</hi><hi rendition="#sup">3</hi>/3 = 2 <hi rendition="#i">G b</hi> abziehen. <hi rendition="#i">m</hi> ist wie früher die<lb/> Masse eines Moleküles, <hi rendition="#i">m n</hi> = <hi rendition="#i">G</hi> aber ist die gesammte Gas-<lb/> masse und<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> wie in Formel 20) die halbe Summe der Deckungssphären<lb/> aller in der Masseneinheit des Gases befindlichen Moleküle.<lb/> Hierbei sind aber die Glieder von der Grössenordnung <hi rendition="#i">Γ</hi><hi rendition="#sup">2</hi>/<hi rendition="#i">V</hi><hi rendition="#sup">2</hi><lb/> vernachlässigt, welche dadurch bedingt sind, dass hier und da<lb/> die Deckungssphären zweier Moleküle in einander eingreifen.<lb/> Diese Glieder wollen wir jetzt berechnen, indem wir aber die<lb/> Glieder von der Ordnung <hi rendition="#i">Γ</hi><hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#i">V</hi><hi rendition="#sup">3</hi> noch immer vernachlässigen.</p><lb/> <p>Sei <hi rendition="#i">Z</hi> die Summe der Volumina aller derjenigen Theile der<lb/> Deckungssphären der Moleküle, welche innerhalb der Deckungs-<lb/> sphäre irgend welcher anderer Moleküle liegen, so haben wir<lb/> also zu setzen:<lb/> 172) <hi rendition="#et"><hi rendition="#i">D</hi> = <hi rendition="#i">V</hi> — 2 <hi rendition="#i">G b</hi> + <hi rendition="#i">Z</hi>.</hi><lb/> Der Fall, dass die Deckungssphären zweier Moleküle in einander<lb/> greifen, tritt jedesmal ein, wenn ihre Mittelpunkte eine Ent-<lb/> fernung haben, die zwischen <hi rendition="#i">σ</hi> und 2 <hi rendition="#i">σ</hi> liegt. Sei <hi rendition="#i">x</hi> eine solche<lb/> Entfernung. Die Deckungssphären sind Kugeln vom Radius <hi rendition="#i">σ</hi>,<lb/> welche mit dem betreffenden Moleküle concentrisch sind. Wenn<lb/> die Mittelpunkte zweier Moleküle die Entfernung <hi rendition="#i">x</hi> haben, so<lb/> hat der gesammte Raum, welcher den Deckungssphären beider<lb/> Moleküle gleichzeitig angehört, die Gestalt zweier Kugel-<lb/> abschnitte von der Höhe <formula/>. Ein solcher Kugelabschnitt<lb/> hat das Volumen<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/> <p>Wir wollen jedem Moleküle concentrisch eine Kugelschale<lb/> vom Innenradius <hi rendition="#i">x</hi> und Aussenradius <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">d x</hi> construiren. Die<lb/> Summe 4 <hi rendition="#i">π n x</hi><hi rendition="#sup">2</hi> <hi rendition="#i">d x</hi> der Volumina dieser Kugelschalen verhält<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0184]
V. Abschnitt. [Gleich. 172]
punkt eines einzigen noch in das Gefäss bei gegebener Lage
aller Moleküle zu diesen hineingebrachten Moleküles dis-
ponibeln Raum D finden wir (vergl. Gleichung 148), indem wir
vom ganzen Volumen V den von den n Molekülen gedeckten
Raum Γ = 4 π n σ3/3 = 2 G b abziehen. m ist wie früher die
Masse eines Moleküles, m n = G aber ist die gesammte Gas-
masse und
[FORMEL] wie in Formel 20) die halbe Summe der Deckungssphären
aller in der Masseneinheit des Gases befindlichen Moleküle.
Hierbei sind aber die Glieder von der Grössenordnung Γ2/V2
vernachlässigt, welche dadurch bedingt sind, dass hier und da
die Deckungssphären zweier Moleküle in einander eingreifen.
Diese Glieder wollen wir jetzt berechnen, indem wir aber die
Glieder von der Ordnung Γ3/V3 noch immer vernachlässigen.
Sei Z die Summe der Volumina aller derjenigen Theile der
Deckungssphären der Moleküle, welche innerhalb der Deckungs-
sphäre irgend welcher anderer Moleküle liegen, so haben wir
also zu setzen:
172) D = V — 2 G b + Z.
Der Fall, dass die Deckungssphären zweier Moleküle in einander
greifen, tritt jedesmal ein, wenn ihre Mittelpunkte eine Ent-
fernung haben, die zwischen σ und 2 σ liegt. Sei x eine solche
Entfernung. Die Deckungssphären sind Kugeln vom Radius σ,
welche mit dem betreffenden Moleküle concentrisch sind. Wenn
die Mittelpunkte zweier Moleküle die Entfernung x haben, so
hat der gesammte Raum, welcher den Deckungssphären beider
Moleküle gleichzeitig angehört, die Gestalt zweier Kugel-
abschnitte von der Höhe [FORMEL]. Ein solcher Kugelabschnitt
hat das Volumen
[FORMEL].
Wir wollen jedem Moleküle concentrisch eine Kugelschale
vom Innenradius x und Aussenradius x + d x construiren. Die
Summe 4 π n x2 d x der Volumina dieser Kugelschalen verhält
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