Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Schwedens Persohn ungemein liebeten/ und von seiner Gottes-furcht das Vertrauen fasseten/ daß er nichts unrech- tes begehren würde/ auch nun durch die Proben sei- ner trefflichen tapfferkeit in rechte Verwunderung gesetzet worden/ hätten durch alle Bewillungen ihm Gelegenheit gegeben/ daß er den Grund zu einer so souveramen und absoluten Monarchie geleget hätte/ als in gantz Europa seyn möchte: und wäre es dieser Johann Gyldenstirn gewesen/ welcher zu die- ser importanten Aenderung seiner Majestät den er- sten Abriß gemacht. Er sey dem König nach der Armee gefolget/ und ha- Die fremden Affairen wären darauf dem Graf Be- |Die erste Affaire wäre dem Grafen bey den Mün- reich
Schwedens Perſohn ungemein liebeten/ und von ſeiner Gottes-furcht das Vertrauen faſſeten/ daß er nichts unrech- tes begehren wuͤrde/ auch nun durch die Proben ſei- ner trefflichen tapfferkeit in rechte Verwunderung geſetzet worden/ haͤtten durch alle Bewillungen ihm Gelegenheit gegeben/ daß er den Grund zu einer ſo ſouveramen und abſoluten Monarchie geleget haͤtte/ als in gantz Europa ſeyn moͤchte: und waͤre es dieſer Johann Gyldenſtirn geweſen/ welcher zu die- ſer importanten Aenderung ſeiner Majeſtaͤt den er- ſten Abriß gemacht. Er ſey dem Koͤnig nach der Armee gefolget/ und ha- Die fremden Affairen waͤꝛen darauf dem Graf Be- |Die erſte Affaire waͤre dem Grafen bey den Muͤn- reich
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Schwedens
Perſohn ungemein liebeten/ und von ſeiner Gottes-
furcht das Vertrauen faſſeten/ daß er nichts unrech-
tes begehren wuͤrde/ auch nun durch die Proben ſei-
ner trefflichen tapfferkeit in rechte Verwunderung
geſetzet worden/ haͤtten durch alle Bewillungen ihm
Gelegenheit gegeben/ daß er den Grund zu einer ſo
ſouveramen und abſoluten Monarchie geleget
haͤtte/ als in gantz Europa ſeyn moͤchte: und waͤre es
dieſer Johann Gyldenſtirn geweſen/ welcher zu die-
ſer importanten Aenderung ſeiner Majeſtaͤt den er-
ſten Abriß gemacht.
Er ſey dem Koͤnig nach der Armee gefolget/ und ha-
be die hoͤheſten Affairen dirigiret; Haͤtte auch wohl
die Hoffnung gehabt/ ſolche Poſt ins kuͤnfftige zu be-
haupten/ wenn er nicht vor der aſſemblé der Staͤn-
de/ gleich nach ſeiner Zuruͤckkunfft aus Daͤnnemarck/
da er als Geſanter geweſen/ geſtorben/ und zwar nicht
ohne Verdacht/ daß ſeine Feinde deſſen geſchwinden
Todt durch heimliche Mittel befoͤrdert haͤtten.
Die fremden Affairen waͤꝛen darauf dem Graf Be-
nedict Oxenſtirn und Herrn Oernſtedt/ zweyen ſehr
geſchickten und erfahrnen Miniſtris auffgetragen
worden.
|Die erſte Affaire waͤre dem Grafen bey den Muͤn-
ſteriſchen Tractat committiret worden/ nach dieſem
er ſtets in Ambaſſaden, und ſonderlich nach Teutſch-
land/ geweſen. Hernach ſey er bey den Tractaten zu
Nimegen gebrauchet worden; allwo er vollends vor
Franckreich eine ſolche averſion bekommen/ daß/ als
er darauf Regierungs Præſident an Graf Ma-
gnus de la Gardie ſeine Stelle worden/ er dem Koͤ-
nige eben ſolche impreſſionen gemacht; wie Franck-
reich
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