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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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itziger Staat.
ginge. Das Gewölbe wäre so hoch als eine Kirche/
und würde von Schwibbogen unterstützet/ so aus
den eingefallenen Ertzgruben gemachet. Von die-
sem ersten Stockwercke stiege man auf Leitern/ oder
auch wohl durch Ablassung in Kasten auf den Bo-
den der Mine/ welche mehr als viertzig Klafftern
tief/ und wo man anitzo arbeitete.

Die Entdeckung dieser Silber- Mine/ und das
Kupfer-Bergwerck/ wären etwas von den uhrälte-
sten/ so in Schweden zu finden/ und müste ein Werck
von vielen Seculis her seyn. Es gäbe die Silber-
Mine über 4. pro Cent selten/ und brächte jährlich
etwan zwantzig tausend Thaler feines Silbers.

Die Kupfer-Mine wäre ohngefehr achzehn Schue
tief/ und sehr weit: aber grosser Gefahr unterworf-
fen/ indem das Gewölbe ie länger ie mehr einfiehle.
Das Kupfer/ so man jährlich heraus zöhe/ machete
am Werth zweymahl hundert tausend Pfund oder
Francken/ davon der König den vierdten Theil bekä-
me; und hätte man eine Auflage von fünf und
zwantzig pro cento gemacht/ wer das Kupfer roh
und ungepolieret aus dem Lande führen wolte.

Es wäre ein Jtaliänischer von Adel unlängst in
Schweden gekommen/ welcher versprochen/ viel
wohlfeiler und geschwinder/ als bisher geschehen/
Kupfer zu machen/ nemlich/ so viel in fünff tagen/
als man sonst in drey Wochen verfertiget/ der Han-
del wäre eingegangen worden/ und man habe ihm
hundert tausend Thaler zum recompens zugesaget.
Die erste Probe wäre admirabel wohl von statten
gegangen. Aber da es nun mit allem Ernst sollen
tractiret werden/ und er nach eigener Fantasie neue

Oeffen
C c 5

itziger Staat.
ginge. Das Gewoͤlbe waͤre ſo hoch als eine Kirche/
und wuͤrde von Schwibbogen unterſtuͤtzet/ ſo aus
den eingefallenen Ertzgruben gemachet. Von die-
ſem erſten Stockwercke ſtiege man auf Leitern/ oder
auch wohl durch Ablaſſung in Kaſten auf den Bo-
den der Mine/ welche mehr als viertzig Klafftern
tief/ und wo man anitzo arbeitete.

Die Entdeckung dieſer Silber- Mine/ und das
Kupfer-Bergwerck/ waͤren etwas von den uhraͤlte-
ſten/ ſo in Schweden zu finden/ und muͤſte ein Werck
von vielen Seculis her ſeyn. Es gaͤbe die Silber-
Mine uͤber 4. pro Cent ſelten/ und braͤchte jaͤhrlich
etwan zwantzig tauſend Thaler feines Silbers.

Die Kupfer-Mine waͤre ohngefehr achzehn Schue
tief/ und ſehr weit: aber groſſer Gefahr unterworf-
fen/ indem das Gewoͤlbe ie laͤnger ie mehr einfiehle.
Das Kupfer/ ſo man jaͤhrlich heraus zoͤhe/ machete
am Werth zweymahl hundert tauſend Pfund oder
Francken/ davon der Koͤnig den vierdten Theil bekaͤ-
me; und haͤtte man eine Auflage von fuͤnf und
zwantzig pro cento gemacht/ wer das Kupfer roh
und ungepolieret aus dem Lande fuͤhren wolte.

Es waͤre ein Jtaliaͤniſcher von Adel unlaͤngſt in
Schweden gekommen/ welcher verſprochen/ viel
wohlfeiler und geſchwinder/ als bisher geſchehen/
Kupfer zu machen/ nemlich/ ſo viel in fuͤnff tagen/
als man ſonſt in drey Wochen verfertiget/ der Han-
del waͤre eingegangen worden/ und man habe ihm
hundert tauſend Thaler zum recompens zugeſaget.
Die erſte Probe waͤre admirabel wohl von ſtatten
gegangen. Aber da es nun mit allem Ernſt ſollen
tractiret werden/ und er nach eigener Fantaſie neue

Oeffen
C c 5
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[371/0407] itziger Staat. ginge. Das Gewoͤlbe waͤre ſo hoch als eine Kirche/ und wuͤrde von Schwibbogen unterſtuͤtzet/ ſo aus den eingefallenen Ertzgruben gemachet. Von die- ſem erſten Stockwercke ſtiege man auf Leitern/ oder auch wohl durch Ablaſſung in Kaſten auf den Bo- den der Mine/ welche mehr als viertzig Klafftern tief/ und wo man anitzo arbeitete. Die Entdeckung dieſer Silber- Mine/ und das Kupfer-Bergwerck/ waͤren etwas von den uhraͤlte- ſten/ ſo in Schweden zu finden/ und muͤſte ein Werck von vielen Seculis her ſeyn. Es gaͤbe die Silber- Mine uͤber 4. pro Cent ſelten/ und braͤchte jaͤhrlich etwan zwantzig tauſend Thaler feines Silbers. Die Kupfer-Mine waͤre ohngefehr achzehn Schue tief/ und ſehr weit: aber groſſer Gefahr unterworf- fen/ indem das Gewoͤlbe ie laͤnger ie mehr einfiehle. Das Kupfer/ ſo man jaͤhrlich heraus zoͤhe/ machete am Werth zweymahl hundert tauſend Pfund oder Francken/ davon der Koͤnig den vierdten Theil bekaͤ- me; und haͤtte man eine Auflage von fuͤnf und zwantzig pro cento gemacht/ wer das Kupfer roh und ungepolieret aus dem Lande fuͤhren wolte. Es waͤre ein Jtaliaͤniſcher von Adel unlaͤngſt in Schweden gekommen/ welcher verſprochen/ viel wohlfeiler und geſchwinder/ als bisher geſchehen/ Kupfer zu machen/ nemlich/ ſo viel in fuͤnff tagen/ als man ſonſt in drey Wochen verfertiget/ der Han- del waͤre eingegangen worden/ und man habe ihm hundert tauſend Thaler zum recompens zugeſaget. Die erſte Probe waͤre admirabel wohl von ſtatten gegangen. Aber da es nun mit allem Ernſt ſollen tractiret werden/ und er nach eigener Fantaſie neue Oeffen C c 5

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/407>, abgerufen am 22.11.2024.