Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Politische Unterrichtungen Darauf bemercket der Autor; es wäre eine der Anmerckung. Hier machet der Autor die So wäre auch der Krieg ein sicheres Mittel sich Es
Politiſche Unterrichtungen Darauf bemercket der Autor; es waͤre eine der Anmerckung. Hier machet der Autor die So waͤre auch der Krieg ein ſicheres Mittel ſich Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="3"> <pb facs="#f0032" n="12"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Politiſche Unterrichtungen</hi> </fw><lb/> <p>Darauf bemercket der <hi rendition="#aq">Autor;</hi> es waͤre eine der<lb/> noͤthigſten Staats-Maximen von Franckreich: daß<lb/> ſolches niemahls muͤſſe die Waffen niederlegen. (1)<lb/> weil es einen ſtarcken Adel haͤtte/ deſſen Handwerck<lb/> der Krieg auch durch die Waffen ſeine Monarchie<lb/> aufgerichtet haͤtte. (2) weil es zwiſchen denen Spa-<lb/> niern/ Teutſchen/ Jtaliaͤnern/ und Engelaͤndern/ als<lb/> forchtbaren Nachbarn gelegen. (3) weil es durch<lb/> die Waffen ſeine (rechtmaͤßigen) <hi rendition="#aq">Prætenſio</hi>nen<lb/> muͤſſe ausfuͤhren. (4) weil der Tribut in Franck-<lb/> reich groß/ um wiederum die Schaͤtze in die Haͤn-<lb/> de der Unterthanen auszutheilen; alſo daß der<lb/> Franzoͤſiſche Leib durch dieſe <hi rendition="#aq">Circulatio</hi>n der Gel-<lb/> der erhalten wuͤrde.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Anmerckung.</hi> Hier machet der <hi rendition="#aq">Autor</hi> die<lb/><hi rendition="#aq">Applicatio</hi>n auf den Adel/ und ſaget/ daß es mit<lb/> ſelbigen eben alſo bewandt waͤre: weil er ſeine<lb/> Ehre durch die Waffen erlanget/ ſolle er auch da-<lb/> bey bleiben/ um nicht aus der Art ſeiner großmuͤthi-<lb/> gen Ahnen zu ſchlagen.</p><lb/> <p>So waͤre auch der Krieg ein ſicheres Mittel ſich<lb/> in die Hoͤhe zu bringen/ wann ein Edelmann zu<lb/><hi rendition="#aq">Commandi</hi>rung einer gantzen <hi rendition="#aq">Armée,</hi> Regie-<lb/> rung der Provintzen und Staͤdte dadurch gelangen<lb/> koͤnte: Und obſchon das Leben im Kriege muͤhſam<lb/> und dabey viel zu wagen waͤre/ ſo ſey es doch auch<lb/> unter allen Lebens-Arten eines von Adels die edel-<lb/> ſte und ruͤhmlichſte: Und ſtuͤrbe gleich einer druͤ-<lb/> ber auf dem Wege/ ſo ſtuͤrbe er doch in ſeinem Be-<lb/> ruff und auf dem Bette der Ehren; wie der groſſe<lb/><hi rendition="#aq">Guſtav</hi> bey Luͤtzen/ deſſen Grab mit eitel Sieges-<lb/> Zeichen bekroͤnet worden.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0032]
Politiſche Unterrichtungen
Darauf bemercket der Autor; es waͤre eine der
noͤthigſten Staats-Maximen von Franckreich: daß
ſolches niemahls muͤſſe die Waffen niederlegen. (1)
weil es einen ſtarcken Adel haͤtte/ deſſen Handwerck
der Krieg auch durch die Waffen ſeine Monarchie
aufgerichtet haͤtte. (2) weil es zwiſchen denen Spa-
niern/ Teutſchen/ Jtaliaͤnern/ und Engelaͤndern/ als
forchtbaren Nachbarn gelegen. (3) weil es durch
die Waffen ſeine (rechtmaͤßigen) Prætenſionen
muͤſſe ausfuͤhren. (4) weil der Tribut in Franck-
reich groß/ um wiederum die Schaͤtze in die Haͤn-
de der Unterthanen auszutheilen; alſo daß der
Franzoͤſiſche Leib durch dieſe Circulation der Gel-
der erhalten wuͤrde.
Anmerckung. Hier machet der Autor die
Application auf den Adel/ und ſaget/ daß es mit
ſelbigen eben alſo bewandt waͤre: weil er ſeine
Ehre durch die Waffen erlanget/ ſolle er auch da-
bey bleiben/ um nicht aus der Art ſeiner großmuͤthi-
gen Ahnen zu ſchlagen.
So waͤre auch der Krieg ein ſicheres Mittel ſich
in die Hoͤhe zu bringen/ wann ein Edelmann zu
Commandirung einer gantzen Armée, Regie-
rung der Provintzen und Staͤdte dadurch gelangen
koͤnte: Und obſchon das Leben im Kriege muͤhſam
und dabey viel zu wagen waͤre/ ſo ſey es doch auch
unter allen Lebens-Arten eines von Adels die edel-
ſte und ruͤhmlichſte: Und ſtuͤrbe gleich einer druͤ-
ber auf dem Wege/ ſo ſtuͤrbe er doch in ſeinem Be-
ruff und auf dem Bette der Ehren; wie der groſſe
Guſtav bey Luͤtzen/ deſſen Grab mit eitel Sieges-
Zeichen bekroͤnet worden.
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/32 |
Zitationshilfe: | Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/32>, abgerufen am 03.07.2024. |