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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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des August. Marc. Anton. und Lepidus.
patra so hoch auf/ daß sie Ordre giebet/ Dellium
zu ermorden. Er bekommt aber Wind davon/ ge-
het also zu Caesarn über/ damit er mit Recht den
Nahmen eines Voltisirers verdienet/ wodurch ihn
Messala hernach sein hin und Wiederspringen vor-
rücken will p. 215.

Das 58. Cap. Caesar, nachdem er seine Krieges-
Macht beysammen/ lässet Cleopatren öffentlich Krieg
ankündigen: und Antonii Autorität cassiren; in
dem Decret, so deswegen gemacht/ stehet unter an-
dern die Ursach mit/ weil er von den Zauberträncken
Cleopatrens aller Vernunfft beraubet nicht mehr
seines Willens Meister wäre p. 215. Man mercket
viele Zeichen/ so Antonius Untergang verkündigen
p. 216. Antonius hat eine Armee von hundert tau-
send zu Fusse und zwölff tausend Pferden. Zu
Wasser hat er eine Flotte von fünffhündert Krieges-
Schiffen. Caesars Armee bestehet aus achzig tau-
send Mann Jnfanterie/ und auch zwölff tausend
Pferden. Seine Flotte bestehet in zweyhundert
und funffzig Schiffen: die aber besser mit Boots-
Leuten und Ruder-Burschen versehen als Antonii
seine. Antonius und Caesar schreiben einander
sehr piquante Briefe/ so gar/ daß sie auch alle Buh-
lereyen und andere Fehler einander vorwerffen.
Endlich läst ihm Caesar wissen/ er solle nur mit dem
Degen/ und nicht mehr mit der Feder fechten/ man
wolle ihm und seiner gantzen Armee eine ungehinder-
te descente in Jtalien geben. Domitius gehet zu
Caesarn über. Antonius, der seiner angebohrnen
Großmüthigkeit folget/ schicket ihm alle seine Equi-
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und Leute/ die er zurück gelassen/ nach: welches

dem
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des Auguſt. Marc. Anton. und Lepidus.
patra ſo hoch auf/ daß ſie Ordre giebet/ Dellium
zu ermorden. Er bekommt aber Wind davon/ ge-
het alſo zu Cæſarn uͤber/ damit er mit Recht den
Nahmen eines Voltiſirers verdienet/ wodurch ihn
Meſſala hernach ſein hin und Wiederſpringen vor-
ruͤcken will p. 215.

Das 58. Cap. Cæſar, nachdem er ſeine Krieges-
Macht beyſam̃en/ laͤſſet Cleopatren oͤffentlich Krieg
ankuͤndigen: und Antonii Autoritaͤt caſſiren; in
dem Decret, ſo deswegen gemacht/ ſtehet unter an-
dern die Urſach mit/ weil er von den Zaubertraͤncken
Cleopatrens aller Vernunfft beraubet nicht mehr
ſeines Willens Meiſter waͤre p. 215. Man mercket
viele Zeichen/ ſo Antonius Untergang verkuͤndigen
p. 216. Antonius hat eine Armee von hundert tau-
ſend zu Fuſſe und zwoͤlff tauſend Pferden. Zu
Waſſer hat er eine Flotte von fuͤnffhuͤndert Krieges-
Schiffen. Cæſars Armee beſtehet aus achzig tau-
ſend Mann Jnfanterie/ und auch zwoͤlff tauſend
Pferden. Seine Flotte beſtehet in zweyhundert
und funffzig Schiffen: die aber beſſer mit Boots-
Leuten und Ruder-Burſchen verſehen als Antonii
ſeine. Antonius und Cæſar ſchreiben einander
ſehr piquante Briefe/ ſo gar/ daß ſie auch alle Buh-
lereyen und andere Fehler einander vorwerffen.
Endlich laͤſt ihm Cæſar wiſſen/ er ſolle nur mit dem
Degen/ und nicht mehr mit der Feder fechten/ man
wolle ihm und ſeiner gantzen Armee eine ungehinder-
te deſcente in Jtalien geben. Domitius gehet zu
Cæſarn uͤber. Antonius, der ſeiner angebohrnen
Großmuͤthigkeit folget/ ſchicket ihm alle ſeine Equi-
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und Leute/ die er zuruͤck gelaſſen/ nach: welches

dem
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[273/0301] des Auguſt. Marc. Anton. und Lepidus. patra ſo hoch auf/ daß ſie Ordre giebet/ Dellium zu ermorden. Er bekommt aber Wind davon/ ge- het alſo zu Cæſarn uͤber/ damit er mit Recht den Nahmen eines Voltiſirers verdienet/ wodurch ihn Meſſala hernach ſein hin und Wiederſpringen vor- ruͤcken will p. 215. Das 58. Cap. Cæſar, nachdem er ſeine Krieges- Macht beyſam̃en/ laͤſſet Cleopatren oͤffentlich Krieg ankuͤndigen: und Antonii Autoritaͤt caſſiren; in dem Decret, ſo deswegen gemacht/ ſtehet unter an- dern die Urſach mit/ weil er von den Zaubertraͤncken Cleopatrens aller Vernunfft beraubet nicht mehr ſeines Willens Meiſter waͤre p. 215. Man mercket viele Zeichen/ ſo Antonius Untergang verkuͤndigen p. 216. Antonius hat eine Armee von hundert tau- ſend zu Fuſſe und zwoͤlff tauſend Pferden. Zu Waſſer hat er eine Flotte von fuͤnffhuͤndert Krieges- Schiffen. Cæſars Armee beſtehet aus achzig tau- ſend Mann Jnfanterie/ und auch zwoͤlff tauſend Pferden. Seine Flotte beſtehet in zweyhundert und funffzig Schiffen: die aber beſſer mit Boots- Leuten und Ruder-Burſchen verſehen als Antonii ſeine. Antonius und Cæſar ſchreiben einander ſehr piquante Briefe/ ſo gar/ daß ſie auch alle Buh- lereyen und andere Fehler einander vorwerffen. Endlich laͤſt ihm Cæſar wiſſen/ er ſolle nur mit dem Degen/ und nicht mehr mit der Feder fechten/ man wolle ihm und ſeiner gantzen Armee eine ungehinder- te deſcente in Jtalien geben. Domitius gehet zu Cæſarn uͤber. Antonius, der ſeiner angebohrnen Großmuͤthigkeit folget/ ſchicket ihm alle ſeine Equi- page und Leute/ die er zuruͤck gelaſſen/ nach: welches dem T 5

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/301>, abgerufen am 09.05.2024.