Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.Denckwürdigkeiten schwäntzer/ welche des Königes Debauchen gutheissen. Aribert stirbet/ nachdem er zwey Jahr höchst-löblich regieret. Dagobert, welcher beschul- diget wird/ ihn heimlich von der Welt geschafft zu haben/ nimmt sein Land und seinen Schatz hinweg. Führet Krieg wider die Sclaven, ein Volck in Teutschland/ wird aber hart geschlagen. p. 242. Si- gibert, sein Sohn/ wird zum König in Austrasien gekröhnet; Wiewol er nur vier Jahr alt ist. Da- goberto wird noch ein Sohn im Jahr Christi 633. von der Königin Nantilde, die er wieder zu sich ge- nommen/ gebohren/ den er Clodoveus nennet. Er versammlet die Stände/ ohne deren Assemblee da- mahls nichts geschiehet/ und confirmiret in Gegen- wart der Herren von Austrasien, Neustrien, und Burgund die Donation des Königreichs Austrasien, mit welcher er seinen Sohn Sigibert bedacht: Bringt aber darauf die Stände dahin/ daß sie ihm schwören/ Neustrien und Burgund unter dem Gehor- sam seines andern Printzen Clodovei zu erhalten/ wenn er/ Dagobert, mit Tode abgehen würde. p. 247. Die Gasconier revoltiren; werden aber ge- demüthiget. p. 249. Judiciail, König der Bretten, thut Dagoberto alle Satisfaction wegen begange- ner Streiffereyen seiner Unterthanen. p. 251. Da- gobert stirbt im dem Kloster Saint Denis, so er er- bauet/ im fünf und dreyßigsten Jahre seines Alters. König Sigibert in Austrasien ist damahls kaum Hofmei-
Denckwuͤrdigkeiten ſchwaͤntzer/ welche des Koͤniges Debauchen gutheiſſen. Aribert ſtirbet/ nachdem er zwey Jahr hoͤchſt-loͤblich regieret. Dagobert, welcher beſchul- diget wird/ ihn heimlich von der Welt geſchafft zu haben/ nimmt ſein Land und ſeinen Schatz hinweg. Fuͤhret Krieg wider die Sclaven, ein Volck in Teutſchland/ wird aber hart geſchlagen. p. 242. Si- gibert, ſein Sohn/ wird zum Koͤnig in Auſtraſien gekroͤhnet; Wiewol er nur vier Jahr alt iſt. Da- goberto wird noch ein Sohn im Jahr Chriſti 633. von der Koͤnigin Nantilde, die er wieder zu ſich ge- nommen/ gebohren/ den er Clodoveus nennet. Er verſammlet die Staͤnde/ ohne deren Aſſemblée da- mahls nichts geſchiehet/ und confirmiret in Gegen- wart der Herren von Auſtraſien, Neuſtrien, und Burgund die Donation des Koͤnigreichs Auſtraſien, mit welcher er ſeinen Sohn Sigibert bedacht: Bringt aber darauf die Staͤnde dahin/ daß ſie ihm ſchwoͤren/ Neuſtrien und Burgund unter dem Gehor- ſam ſeines andern Printzen Clodovei zu erhalten/ wenn er/ Dagobert, mit Tode abgehen wuͤrde. p. 247. Die Gasconier revoltiren; werden aber ge- demuͤthiget. p. 249. Judiciail, Koͤnig der Bretten, thut Dagoberto alle Satisfaction wegen begange- ner Streiffereyen ſeiner Unterthanen. p. 251. Da- gobert ſtirbt im dem Kloſter Saint Denis, ſo er er- bauet/ im fuͤnf und dreyßigſten Jahre ſeines Alters. Koͤnig Sigibert in Auſtraſien iſt damahls kaum Hofmei-
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Denckwuͤrdigkeiten
ſchwaͤntzer/ welche des Koͤniges Debauchen gut
heiſſen. Aribert ſtirbet/ nachdem er zwey Jahr
hoͤchſt-loͤblich regieret. Dagobert, welcher beſchul-
diget wird/ ihn heimlich von der Welt geſchafft zu
haben/ nimmt ſein Land und ſeinen Schatz hinweg.
Fuͤhret Krieg wider die Sclaven, ein Volck in
Teutſchland/ wird aber hart geſchlagen. p. 242. Si-
gibert, ſein Sohn/ wird zum Koͤnig in Auſtraſien
gekroͤhnet; Wiewol er nur vier Jahr alt iſt. Da-
goberto wird noch ein Sohn im Jahr Chriſti 633.
von der Koͤnigin Nantilde, die er wieder zu ſich ge-
nommen/ gebohren/ den er Clodoveus nennet. Er
verſammlet die Staͤnde/ ohne deren Aſſemblée da-
mahls nichts geſchiehet/ und confirmiret in Gegen-
wart der Herren von Auſtraſien, Neuſtrien, und
Burgund die Donation des Koͤnigreichs Auſtraſien,
mit welcher er ſeinen Sohn Sigibert bedacht:
Bringt aber darauf die Staͤnde dahin/ daß ſie ihm
ſchwoͤren/ Neuſtrien und Burgund unter dem Gehor-
ſam ſeines andern Printzen Clodovei zu erhalten/
wenn er/ Dagobert, mit Tode abgehen wuͤrde. p.
247. Die Gasconier revoltiren; werden aber ge-
demuͤthiget. p. 249. Judiciail, Koͤnig der Bretten,
thut Dagoberto alle Satisfaction wegen begange-
ner Streiffereyen ſeiner Unterthanen. p. 251. Da-
gobert ſtirbt im dem Kloſter Saint Denis, ſo er er-
bauet/ im fuͤnf und dreyßigſten Jahre ſeines Alters.
Koͤnig Sigibert in Auſtraſien iſt damahls kaum
acht Jahr alt: Alſo hat die gantze Regierung der
Gros-Hofmeiſter Pipinus. Ebenfalls da Koͤnig
Clodoveus nur fuͤnff Jahr iſt/ fuͤhret ſein Gros-
Hofmei-
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Zitationshilfe: | Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/114>, abgerufen am 29.07.2024. |