Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
Denckwürdigkeiten
Das neundte Buch der Frantzöischen
Denckwürdigkeiten; welches das En-
de von
Clotarii Secundi Regierung/
wie auch
Dagoberti des ersten/ Clo-
dovei
des andern/ Clotarii des dritten/
Childeric des II. und Thierry oder The-
oderici
Regiment von Anno. 614. bis
690. in sich hält.

CLotarius dencket nun an nichts mehr/ als wie
er nach so vielen Drangsalen seine Untertha-
nen mit dem Frieden und der Ruhe erquicken will.
Einige Rebellen erwecken in Burgund neues Ler-
men: Ermorden den von Clotario gesetzten Gou-
verneur,
Hertzog Erpon. Allein Clotarius züchti-
get sie/ und läßt dem Vornehmsten/ Aletheus
Namens/ den Kopf herunterschlagen. Der Bi-
schoff von Sion aber Leudemondus, so auch mit
impliciret ist/ bekömmt auff Vorbitte Gnade. p.
222. Clotarius
macht seinen Sohn Dagobertum
zum König in Austrasien, giebt ihm Pipinum zum
Groshofmeister mit/ welcher seiner Klugheit hal-
ben in grossem Ansehen ist. Die Sachsen brechen
in Austrasien unter der Anführung ihres Her-
tzogs Bertoaldi ein. Dagobert liefert ihnen eine
Schlacht/ wird aber geschlagen. Dieses geschicht
im Jahr CHristi 624. Clotarius ziehet ihm nach
diesem Verlust mit einer Armee zu Hülffe/ überfällt
die Sachsen/ tödtet ihren Hertzog mit eigener Faust
und kehret siegend in Neustrien zurück. p. 225.

Die Königin Bertrud, Clotari Gemahlin/ stir-
bet/ und wird wegen ihrer Tugenden sehr betauert/

auch
Denckwuͤrdigkeiten
Das neundte Buch der Frantzoͤiſchen
Denckwuͤrdigkeiten; welches das En-
de von
Clotarii Secundi Regierung/
wie auch
Dagoberti des erſten/ Clo-
dovei
des andern/ Clotarii des dritten/
Childeric des II. und Thierry oder The-
oderici
Regiment von Anno. 614. bis
690. in ſich haͤlt.

CLotarius dencket nun an nichts mehr/ als wie
er nach ſo vielen Drangſalen ſeine Untertha-
nen mit dem Frieden und der Ruhe erquicken will.
Einige Rebellen erwecken in Burgund neues Ler-
men: Ermorden den von Clotario geſetzten Gou-
vernēur,
Hertzog Erpon. Allein Clotarius zuͤchti-
get ſie/ und laͤßt dem Vornehmſten/ Aletheus
Namens/ den Kopf herunterſchlagen. Der Bi-
ſchoff von Sion aber Leudemondus, ſo auch mit
impliciret iſt/ bekoͤmmt auff Vorbitte Gnade. p.
222. Clotarius
macht ſeinen Sohn Dagobertum
zum Koͤnig in Auſtraſien, giebt ihm Pipinum zum
Groshofmeiſter mit/ welcher ſeiner Klugheit hal-
ben in groſſem Anſehen iſt. Die Sachſen brechen
in Auſtraſien unter der Anfuͤhrung ihres Her-
tzogs Bertoaldi ein. Dagobert liefert ihnen eine
Schlacht/ wird aber geſchlagen. Dieſes geſchicht
im Jahr CHriſti 624. Clotarius ziehet ihm nach
dieſem Verluſt mit einer Armée zu Huͤlffe/ uͤberfaͤllt
die Sachſen/ toͤdtet ihren Hertzog mit eigener Fauſt
und kehret ſiegend in Neuſtrien zuruͤck. p. 225.

Die Koͤnigin Bertrud, Clotari Gemahlin/ ſtir-
bet/ und wird wegen ihrer Tugenden ſehr betauert/

auch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0110" n="90"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Denckwu&#x0364;rdigkeiten</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b">Das neundte Buch der Frantzo&#x0364;i&#x017F;chen<lb/>
Denckwu&#x0364;rdigkeiten; welches das En-<lb/>
de von</hi><hi rendition="#aq">Clotarii Secundi</hi><hi rendition="#b">Regierung/<lb/>
wie auch</hi><hi rendition="#aq">Dagoberti</hi><hi rendition="#b">des er&#x017F;ten/</hi><hi rendition="#aq">Clo-<lb/>
dovei</hi><hi rendition="#b">des andern/</hi><hi rendition="#aq">Clotarii</hi><hi rendition="#b">des dritten/</hi><lb/><hi rendition="#aq">Childeric</hi><hi rendition="#b">des</hi><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#b">und</hi><hi rendition="#aq">Thierry</hi><hi rendition="#b">oder</hi><hi rendition="#aq">The-<lb/>
oderici</hi><hi rendition="#b">Regiment von</hi><hi rendition="#aq">Anno.</hi> 614. <hi rendition="#b">bis</hi><lb/>
690. <hi rendition="#b">in &#x017F;ich ha&#x0364;lt.</hi></head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">C</hi>Lotarius</hi> dencket nun an nichts mehr/ als wie<lb/>
er nach &#x017F;o vielen Drang&#x017F;alen &#x017F;eine Untertha-<lb/>
nen mit dem Frieden und der Ruhe erquicken will.<lb/>
Einige <hi rendition="#aq">Rebellen</hi> erwecken in <hi rendition="#aq">Burgund</hi> neues Ler-<lb/>
men: Ermorden den von <hi rendition="#aq">Clotario</hi> ge&#x017F;etzten <hi rendition="#aq">Gou-<lb/>
vern&#x0113;ur,</hi> Hertzog <hi rendition="#aq">Erpon.</hi> Allein <hi rendition="#aq">Clotarius</hi> zu&#x0364;chti-<lb/>
get &#x017F;ie/ und la&#x0364;ßt dem Vornehm&#x017F;ten/ <hi rendition="#aq">Aletheus</hi><lb/>
Namens/ den Kopf herunter&#x017F;chlagen. Der Bi-<lb/>
&#x017F;choff von <hi rendition="#aq">Sion</hi> aber <hi rendition="#aq">Leudemondus,</hi> &#x017F;o auch mit<lb/><hi rendition="#aq">implici</hi>ret i&#x017F;t/ beko&#x0364;mmt auff Vorbitte Gnade. <hi rendition="#aq">p.<lb/>
222. Clotarius</hi> macht &#x017F;einen Sohn <hi rendition="#aq">Dagobertum</hi><lb/>
zum Ko&#x0364;nig in <hi rendition="#aq">Au&#x017F;tra&#x017F;ien,</hi> giebt ihm <hi rendition="#aq">Pipinum</hi> zum<lb/>
Groshofmei&#x017F;ter mit/ welcher &#x017F;einer Klugheit hal-<lb/>
ben in gro&#x017F;&#x017F;em An&#x017F;ehen i&#x017F;t. Die Sach&#x017F;en brechen<lb/>
in <hi rendition="#aq">Au&#x017F;tra&#x017F;ien</hi> unter der Anfu&#x0364;hrung ihres Her-<lb/>
tzogs <hi rendition="#aq">Bertoaldi</hi> ein. <hi rendition="#aq">Dagobert</hi> liefert ihnen eine<lb/>
Schlacht/ wird aber ge&#x017F;chlagen. Die&#x017F;es ge&#x017F;chicht<lb/>
im Jahr CHri&#x017F;ti 624. <hi rendition="#aq">Clotarius</hi> ziehet ihm nach<lb/>
die&#x017F;em Verlu&#x017F;t mit einer <hi rendition="#aq">Armée</hi> zu Hu&#x0364;lffe/ u&#x0364;berfa&#x0364;llt<lb/>
die Sach&#x017F;en/ to&#x0364;dtet ihren Hertzog mit eigener Fau&#x017F;t<lb/>
und kehret &#x017F;iegend in <hi rendition="#aq">Neu&#x017F;trien</hi> zuru&#x0364;ck. <hi rendition="#aq">p.</hi> 225.</p><lb/>
            <p>Die Ko&#x0364;nigin <hi rendition="#aq">Bertrud, Clotari</hi> Gemahlin/ &#x017F;tir-<lb/>
bet/ und wird wegen ihrer Tugenden &#x017F;ehr betauert/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0110] Denckwuͤrdigkeiten Das neundte Buch der Frantzoͤiſchen Denckwuͤrdigkeiten; welches das En- de von Clotarii Secundi Regierung/ wie auch Dagoberti des erſten/ Clo- dovei des andern/ Clotarii des dritten/ Childeric des II. und Thierry oder The- oderici Regiment von Anno. 614. bis 690. in ſich haͤlt. CLotarius dencket nun an nichts mehr/ als wie er nach ſo vielen Drangſalen ſeine Untertha- nen mit dem Frieden und der Ruhe erquicken will. Einige Rebellen erwecken in Burgund neues Ler- men: Ermorden den von Clotario geſetzten Gou- vernēur, Hertzog Erpon. Allein Clotarius zuͤchti- get ſie/ und laͤßt dem Vornehmſten/ Aletheus Namens/ den Kopf herunterſchlagen. Der Bi- ſchoff von Sion aber Leudemondus, ſo auch mit impliciret iſt/ bekoͤmmt auff Vorbitte Gnade. p. 222. Clotarius macht ſeinen Sohn Dagobertum zum Koͤnig in Auſtraſien, giebt ihm Pipinum zum Groshofmeiſter mit/ welcher ſeiner Klugheit hal- ben in groſſem Anſehen iſt. Die Sachſen brechen in Auſtraſien unter der Anfuͤhrung ihres Her- tzogs Bertoaldi ein. Dagobert liefert ihnen eine Schlacht/ wird aber geſchlagen. Dieſes geſchicht im Jahr CHriſti 624. Clotarius ziehet ihm nach dieſem Verluſt mit einer Armée zu Huͤlffe/ uͤberfaͤllt die Sachſen/ toͤdtet ihren Hertzog mit eigener Fauſt und kehret ſiegend in Neuſtrien zuruͤck. p. 225. Die Koͤnigin Bertrud, Clotari Gemahlin/ ſtir- bet/ und wird wegen ihrer Tugenden ſehr betauert/ auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Diese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/110
Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/110>, abgerufen am 05.05.2024.