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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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des Königreichs Franckreich.
suchet sie mit List zu tödten/ indem sie ihr einen Ka-
sten mit allerhand Kleinodien aufschliesset/ und ihr
herauszunehmen freystellet/ was sie wil. Als sich
nun diese in den Kasten hineinbücket/ läßt ihr Fre-
degonde
die Thüre auf den Halß fallen/ und drü-
cket mit aller Gewalt darauf/ sie zu ersticken. Al-
lein eine Kammer-Frau/ so noch darzu kömmt/ er-
rettet Rigonten, ruffet andere mehr zu Hülffe/ und
tragen sie selbige halb todt hinweg.

Fredegonde suchet abermals König Childeber-
ten
und dessen Sohn Theodeberten durch Meu-
chel-Mörder/ deren sie zwölffe darzu erkaufft/ aus
dem Wege zu räumen: Allein sie werden alle er-
tappt/ und zu gebührender Strafe gezogen. pag. 168.

Childebert entdeckt neue Conjurationen wider
sein königlich Haus/ darunter der Bischoff von
Rheims ist/ welcher abgesetzet wird.

Gontran, nachdem er Fredegondens Printzen
Clotarium zu Paris aus der Tauffe gehoben/ und
wieder nach Chalons, als seine Residenz, zurück ge-
kehret/ stirbt im acht und sechzigsten Jahre seines
Alters Anno Christi 594. und wird in die Kirche
des heiligen Marcellus begraben/ welche er er-
bauen lassen. Er wird wegen seiner Tugenden
und sonderbaren Frömmigkeit unter die
Heiligen gezehlet.
p. 178.

Ende des siebenden Büchs.

Das
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des Koͤnigreichs Franckreich.
ſuchet ſie mit Liſt zu toͤdten/ indem ſie ihr einen Ka-
ſten mit allerhand Kleinodien aufſchlieſſet/ und ihr
herauszunehmen freyſtellet/ was ſie wil. Als ſich
nun dieſe in den Kaſten hineinbuͤcket/ laͤßt ihr Fre-
degonde
die Thuͤre auf den Halß fallen/ und druͤ-
cket mit aller Gewalt darauf/ ſie zu erſticken. Al-
lein eine Kammer-Frau/ ſo noch darzu koͤmmt/ er-
rettet Rigonten, ruffet andere mehr zu Huͤlffe/ und
tragen ſie ſelbige halb todt hinweg.

Fredegonde ſuchet abermals Koͤnig Childeber-
ten
und deſſen Sohn Theodeberten durch Meu-
chel-Moͤrder/ deren ſie zwoͤlffe darzu erkaufft/ aus
dem Wege zu raͤumen: Allein ſie werden alle er-
tappt/ und zu gebuͤhrender Strafe gezogen. pag. 168.

Childebert entdeckt neue Conjurationen wider
ſein koͤniglich Haus/ darunter der Biſchoff von
Rheims iſt/ welcher abgeſetzet wird.

Gontran, nachdem er Fredegondens Printzen
Clotarium zu Paris aus der Tauffe gehoben/ und
wieder nach Chalons, als ſeine Reſidenz, zuruͤck ge-
kehret/ ſtirbt im acht und ſechzigſten Jahre ſeines
Alters Anno Chriſti 594. und wird in die Kirche
des heiligen Marcellus begraben/ welche er er-
bauen laſſen. Er wird wegen ſeiner Tugenden
und ſonderbaren Froͤmmigkeit unter die
Heiligen gezehlet.
p. 178.

Ende des ſiebenden Buͤchs.

Das
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[83/0103] des Koͤnigreichs Franckreich. ſuchet ſie mit Liſt zu toͤdten/ indem ſie ihr einen Ka- ſten mit allerhand Kleinodien aufſchlieſſet/ und ihr herauszunehmen freyſtellet/ was ſie wil. Als ſich nun dieſe in den Kaſten hineinbuͤcket/ laͤßt ihr Fre- degonde die Thuͤre auf den Halß fallen/ und druͤ- cket mit aller Gewalt darauf/ ſie zu erſticken. Al- lein eine Kammer-Frau/ ſo noch darzu koͤmmt/ er- rettet Rigonten, ruffet andere mehr zu Huͤlffe/ und tragen ſie ſelbige halb todt hinweg. Fredegonde ſuchet abermals Koͤnig Childeber- ten und deſſen Sohn Theodeberten durch Meu- chel-Moͤrder/ deren ſie zwoͤlffe darzu erkaufft/ aus dem Wege zu raͤumen: Allein ſie werden alle er- tappt/ und zu gebuͤhrender Strafe gezogen. pag. 168. Childebert entdeckt neue Conjurationen wider ſein koͤniglich Haus/ darunter der Biſchoff von Rheims iſt/ welcher abgeſetzet wird. Gontran, nachdem er Fredegondens Printzen Clotarium zu Paris aus der Tauffe gehoben/ und wieder nach Chalons, als ſeine Reſidenz, zuruͤck ge- kehret/ ſtirbt im acht und ſechzigſten Jahre ſeines Alters Anno Chriſti 594. und wird in die Kirche des heiligen Marcellus begraben/ welche er er- bauen laſſen. Er wird wegen ſeiner Tugenden und ſonderbaren Froͤmmigkeit unter die Heiligen gezehlet. p. 178. Ende des ſiebenden Buͤchs. Das F 2

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/103>, abgerufen am 06.05.2024.