Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.15. Mart. Die Zeit ist kurz:* (Darum) schicket euch in die Zeit: (kaufet die Zeit Du bist in dieser Welt, nicht mit der Welt zu leben, Du must dich auch alhier zur Ruhe nicht begeben; Du bist ein Reisender, dein Herz muß dahin stehn, Daß du nur aus der Welt kanst wohl bereitet gehn. Wie kurz ist deine Zeit! wie bald ist sie verlaufen! + 1 Cor. 7, 29. Ach lehre mich doch, HErr, sie weislich auszukaufen! ** Eph. 5, 16. Hilf, daß ich unverrückt mich hier in dieser Zeit Nur stets bereiten mag zu jener Ewigkeit, * Ebr. 13, 14. Das, was ich red' (denk) und thu, aufs Ewige nur richte, Und so von aller Zeit dort erndte reiche Früchte. 15. Mart. Die Zeit iſt kurz:* (Darum) ſchicket euch in die Zeit: (kaufet die Zeit Du biſt in dieſer Welt, nicht mit der Welt zu leben, Du muſt dich auch alhier zur Ruhe nicht begeben; Du biſt ein Reiſender, dein Herz muß dahin ſtehn, Daß du nur aus der Welt kanſt wohl bereitet gehn. Wie kurz iſt deine Zeit! wie bald iſt ſie verlaufen! † 1 Cor. 7, 29. Ach lehre mich doch, HErr, ſie weislich auszukaufen! ** Eph. 5, 16. Hilf, daß ich unverrückt mich hier in dieſer Zeit Nur ſtets bereiten mag zu jener Ewigkeit, * Ebr. 13, 14. Das, was ich red’ (denk) und thu, aufs Ewige nur richte, Und ſo von aller Zeit dort erndte reiche Früchte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0086" n="74"/> <div n="2"> <dateline>15. <hi rendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">ie Zeit iſt kurz:</hi><note xml:id="ebr1" next="#ebr2" place="end" n="*"/> (Darum) <hi rendition="#fr">ſchicket euch in die Zeit:</hi> (kaufet die Zeit<lb/> aus.)<note xml:id="eph1" next="#eph2" place="end" n="**"/> <hi rendition="#fr">Denn wir haben hier keine bleibende Stadt; ſondern<lb/> die zukünftige ſuchen wir.</hi><note xml:id="cor1" next="#cor2" place="end" n="†"/> Ein Chriſt iſt nur geitzig auf die Zeit, um ſtets<lb/> auf <hi rendition="#fr">ewig</hi> etwas zu gewinnen, aber nicht Geldgeitzig noch andern Lüſten erge-<lb/> ben: vielmehr beuget ihn, was er noch wider Willen fühlet. Er will gerne des<lb/> Zeitlichen wenig haben, ja wenns ſeyn ſoll, auch noch davon verlieren, wenn<lb/> er nur etwas gewinnet aufs Zukünftige; dahin geht allein ſein Handel und<lb/> Wandel. Hier hält er ſich nur wie ein Reiſender in der Nachtherberge.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Du biſt in dieſer Welt, nicht mit der Welt zu leben,</l><lb/> <l>Du muſt dich auch alhier zur Ruhe nicht begeben;</l><lb/> <l>Du biſt ein Reiſender, dein Herz muß dahin ſtehn,</l><lb/> <l>Daß du nur aus der Welt kanſt wohl bereitet gehn.</l><lb/> <l>Wie kurz iſt deine Zeit! wie bald iſt ſie verlaufen! <note xml:id="cor2" prev="#cor1" place="end" n="†">1 Cor. 7, 29.</note></l><lb/> <l>Ach lehre mich doch, HErr, ſie weislich auszukaufen! <note xml:id="eph2" prev="#eph1" place="end" n="**">Eph. 5, 16.</note></l><lb/> <l>Hilf, daß ich unverrückt mich hier in dieſer Zeit</l><lb/> <l>Nur ſtets bereiten mag zu jener Ewigkeit, <note xml:id="ebr2" prev="#ebr1" place="end" n="*">Ebr. 13, 14.</note></l><lb/> <l>Das, was ich red’ (denk) und thu, <hi rendition="#fr">aufs Ewige nur richte,</hi></l><lb/> <l>Und ſo <hi rendition="#fr">von aller Zeit</hi> dort erndte reiche Früchte.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [74/0086]
15. Mart.
Die Zeit iſt kurz:
*
(Darum) ſchicket euch in die Zeit: (kaufet die Zeit
aus.)
**
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt; ſondern
die zukünftige ſuchen wir.
†
Ein Chriſt iſt nur geitzig auf die Zeit, um ſtets
auf ewig etwas zu gewinnen, aber nicht Geldgeitzig noch andern Lüſten erge-
ben: vielmehr beuget ihn, was er noch wider Willen fühlet. Er will gerne des
Zeitlichen wenig haben, ja wenns ſeyn ſoll, auch noch davon verlieren, wenn
er nur etwas gewinnet aufs Zukünftige; dahin geht allein ſein Handel und
Wandel. Hier hält er ſich nur wie ein Reiſender in der Nachtherberge.
Du biſt in dieſer Welt, nicht mit der Welt zu leben,
Du muſt dich auch alhier zur Ruhe nicht begeben;
Du biſt ein Reiſender, dein Herz muß dahin ſtehn,
Daß du nur aus der Welt kanſt wohl bereitet gehn.
Wie kurz iſt deine Zeit! wie bald iſt ſie verlaufen!
† 1 Cor. 7, 29.
Ach lehre mich doch, HErr, ſie weislich auszukaufen!
** Eph. 5, 16.
Hilf, daß ich unverrückt mich hier in dieſer Zeit
Nur ſtets bereiten mag zu jener Ewigkeit,
* Ebr. 13, 14.
Das, was ich red’ (denk) und thu, aufs Ewige nur richte,
Und ſo von aller Zeit dort erndte reiche Früchte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |