Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.7. Nov. Die Fleißigen kriegen genug. Spr. 13, 4. Matth. 24, 48. Du bist * p. 352. HErr, treib zu stetem Fleiß mich an, und laß mich alles fliehn und hassen, Was mich im mindsten hindern kan; und nichts, was fördert, unterlassen. 7. Nov. Die Fleißigen kriegen genug. Spr. 13, 4. Matth. 24, 48. Du biſt * p. 352. HErr, treib zu ſtetem Fleiß mich an, und laß mich alles fliehn und haſſen, Was mich im mindſten hindern kan; und nichts, was fördert, unterlaſſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0327" n="311"/> <div n="2"> <dateline>7. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">ie Fleißigen kriegen genug.</hi> Spr. 13, 4. Matth. 24, 48. Du biſt<lb/> verzagt, als könteſt du keine Kraft kriegen. Was iſt die Schuld?<lb/> Sicherheit, Faulheit und Untreue. Du denkſt noch lange Zeit zu haben, da<lb/> du doch keine Stunde ſicher biſt; und biſt daher nicht ſtündlich recht ernſtlich,<lb/> fleißig und brünſtig, dir Kraft auszubitten, daß du auch im Tode beſteheſt,<lb/> und immer fertig ſeyſt: du widerſteheſt nicht bald der Sünde; da wird ſie gleich<lb/> mächtig, du ſchwach, und alſo freylich verzagt: du biſt nicht treu in dem, was<lb/> du haſt; und da kanſt du allerdings nicht mehr bekommen. Wirſt du nur im<lb/> Gebet und Wort fleißig und treu ſeyn, ſo wird GOtt gewiß ſein Wort erfül-<lb/> len, und dir genug geben; ſonſt nicht. Darum merke: So du nicht deiner<lb/> ſtündlich<note xml:id="p1" next="#p2" place="end" n="*"/> wahrnimmſt, immer wacheſt und beteſt; und die Sünde, auch alles,<lb/> was dich hindert, ablegeſt, hingegen in dem, was du weiſſeſt, daß dichs för-<lb/> dert, nicht <hi rendition="#fr">allen Fleiß</hi> anwendeſt: ſo kömmſt du nicht durch; <hi rendition="#fr">das ſey dir<lb/> tauſendmal für einmal geſagt.</hi> Darum ſollen wir nicht nur einigen, ſon-<lb/> dern <hi rendition="#aq">NB.</hi> allen, und bey mehrer Gnade, noch täglich mehrern Fleiß anwenden,<lb/> Denn es geht dem Strom entgegen. <space dim="horizontal"/> <bibl>Siehe a. 2 Petr. 1, 5-10.</bibl> <note xml:id="p2" prev="#p1" place="end" n="*">p. 352.</note></p><lb/> <lg type="poem"> <l>HErr, treib zu ſtetem Fleiß mich an, und laß mich alles fliehn und haſſen,</l><lb/> <l>Was mich im mindſten hindern kan; und nichts, was fördert, unterlaſſen.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [311/0327]
7. Nov.
Die Fleißigen kriegen genug. Spr. 13, 4. Matth. 24, 48. Du biſt
verzagt, als könteſt du keine Kraft kriegen. Was iſt die Schuld?
Sicherheit, Faulheit und Untreue. Du denkſt noch lange Zeit zu haben, da
du doch keine Stunde ſicher biſt; und biſt daher nicht ſtündlich recht ernſtlich,
fleißig und brünſtig, dir Kraft auszubitten, daß du auch im Tode beſteheſt,
und immer fertig ſeyſt: du widerſteheſt nicht bald der Sünde; da wird ſie gleich
mächtig, du ſchwach, und alſo freylich verzagt: du biſt nicht treu in dem, was
du haſt; und da kanſt du allerdings nicht mehr bekommen. Wirſt du nur im
Gebet und Wort fleißig und treu ſeyn, ſo wird GOtt gewiß ſein Wort erfül-
len, und dir genug geben; ſonſt nicht. Darum merke: So du nicht deiner
ſtündlich
*
wahrnimmſt, immer wacheſt und beteſt; und die Sünde, auch alles,
was dich hindert, ablegeſt, hingegen in dem, was du weiſſeſt, daß dichs för-
dert, nicht allen Fleiß anwendeſt: ſo kömmſt du nicht durch; das ſey dir
tauſendmal für einmal geſagt. Darum ſollen wir nicht nur einigen, ſon-
dern NB. allen, und bey mehrer Gnade, noch täglich mehrern Fleiß anwenden,
Denn es geht dem Strom entgegen. Siehe a. 2 Petr. 1, 5-10.
* p. 352.
HErr, treib zu ſtetem Fleiß mich an, und laß mich alles fliehn und haſſen,
Was mich im mindſten hindern kan; und nichts, was fördert, unterlaſſen.
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