Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Begebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtig-
keit, sondern begebet euch selbst GOtt, als die da aus den Todten
lebendig sind, und eure Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit.
* Hat GOtt meine Glieder, als Waffen und Werkzeuge, in seiner Hand, so werde
ich wol siegen und wirken können, denn er verstehet wohl die Waffen u. Werk-
zeuge zu führen. Darum hilf mir, o HErr, daß ich mich nimmer aus deiner
Hand winde, sonst muß ich unbrauchbar liegen bleiben. Denn wie kau eine
Feder selbst schreiben, da sie nicht in der Hand des Schreibers ist? Mein gutes
thun ist schwer, ja unmöglich, aber lebest und wirkest du in mir, u. ich habe Lust
an dir, so ists mir leichte und lieblich: darum laß mich stets deine Werkstätte
und dein Werkzeug seyn, und wirke selbst alles in mir und durch mich. Amen.
Nimm alle Seel-und Leibes-Kräfte, nimm alle Glieder dir zu Waffen hin,
Und brauche sie zu dem Geschäffte, worzu ich, HErr, von dir verordnet bin.

Hilf, daß ich dir nach meiner Pflicht getreu,
* Röm. 6, 13.

Und dir so, wie du wilt, recht Handrecht brauchbar sey
So halte mich in deinen Händen, zum Werkzeug deiner grossen Gnad u. Treu,
Mich so zu kehren und zu wenden, wie dir es rühmlich und mir nützlich sey.
Hilf, daß ich deinen Augenwink bemerk,
Und segne sodenn iedes Wort und Werk.

Begebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtig-
keit, ſondern begebet euch ſelbſt GOtt, als die da aus den Todten
lebendig ſind, und eure Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit.
* Hat GOtt meine Glieder, als Waffen und Werkzeuge, in ſeiner Hand, ſo werde
ich wol ſiegen und wirken können, denn er verſtehet wohl die Waffen u. Werk-
zeuge zu führen. Darum hilf mir, o HErr, daß ich mich nimmer aus deiner
Hand winde, ſonſt muß ich unbrauchbar liegen bleiben. Denn wie kau eine
Feder ſelbſt ſchreiben, da ſie nicht in der Hand des Schreibers iſt? Mein gutes
thun iſt ſchwer, ja unmöglich, aber lebeſt und wirkeſt du in mir, u. ich habe Luſt
an dir, ſo iſts mir leichte und lieblich: darum laß mich ſtets deine Werkſtätte
und dein Werkzeug ſeyn, und wirke ſelbſt alles in mir und durch mich. Amen.
Nimm alle Seel-und Leibes-Kräfte, nimm alle Glieder dir zu Waffen hin,
Und brauche ſie zu dem Geſchäffte, worzu ich, HErr, von dir verordnet bin.

Hilf, daß ich dir nach meiner Pflicht getreu,
* Röm. 6, 13.

Und dir ſo, wie du wilt, recht Handrecht brauchbar ſey
So halte mich in deinen Händen, zum Werkzeug deiner groſſen Gnad u. Treu,
Mich ſo zu kehren und zu wenden, wie dir es rühmlich und mir nützlich ſey.
Hilf, daß ich deinen Augenwink bemerk,
Und ſegne ſodenn iedes Wort und Werk.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0319" n="303"/>
        <div n="2">
          <dateline>30. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">B</hi><hi rendition="#fr">egebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtig-<lb/>
keit, &#x017F;ondern begebet euch &#x017F;elb&#x017F;t GOtt, als die da aus den Todten<lb/>
lebendig &#x017F;ind, und eure Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit.</hi><note xml:id="roem9" next="#roem10" place="end" n="*"/><lb/>
Hat GOtt meine Glieder, als Waffen und Werkzeuge, in &#x017F;einer Hand, &#x017F;o werde<lb/>
ich wol &#x017F;iegen und wirken können, denn er ver&#x017F;tehet wohl die Waffen u. Werk-<lb/>
zeuge zu führen. Darum hilf mir, o HErr, daß ich mich nimmer aus deiner<lb/>
Hand winde, &#x017F;on&#x017F;t muß ich unbrauchbar liegen bleiben. Denn wie kau eine<lb/>
Feder &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;chreiben, da &#x017F;ie nicht in der Hand des Schreibers i&#x017F;t? Mein gutes<lb/>
thun i&#x017F;t &#x017F;chwer, ja unmöglich, aber lebe&#x017F;t und wirke&#x017F;t du in mir, u. ich habe Lu&#x017F;t<lb/>
an dir, &#x017F;o i&#x017F;ts mir leichte und lieblich: darum laß mich &#x017F;tets deine Werk&#x017F;tätte<lb/>
und dein Werkzeug &#x017F;eyn, und wirke &#x017F;elb&#x017F;t alles in mir und durch mich. Amen.<lb/>
Nimm alle Seel-und Leibes-Kräfte, nimm alle Glieder dir zu Waffen hin,<lb/>
Und brauche &#x017F;ie zu dem Ge&#x017F;chäffte, worzu ich, HErr, von dir verordnet bin.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Hilf, daß ich dir nach meiner Pflicht getreu, <note xml:id="roem10" prev="#roem9" place="end" n="*">Röm. 6, 13.</note></l><lb/>
            <l>Und dir &#x017F;o, wie du wilt, recht Handrecht brauchbar &#x017F;ey</l><lb/>
            <l>So halte mich in deinen Händen, zum Werkzeug deiner gro&#x017F;&#x017F;en Gnad u. Treu,</l><lb/>
            <l>Mich &#x017F;o zu kehren und zu wenden, wie dir es rühmlich und mir nützlich &#x017F;ey.</l><lb/>
            <l>Hilf, daß ich deinen Augenwink bemerk,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;egne &#x017F;odenn iedes Wort und Werk.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[303/0319] 30. Octobr. Begebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtig- keit, ſondern begebet euch ſelbſt GOtt, als die da aus den Todten lebendig ſind, und eure Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit. * Hat GOtt meine Glieder, als Waffen und Werkzeuge, in ſeiner Hand, ſo werde ich wol ſiegen und wirken können, denn er verſtehet wohl die Waffen u. Werk- zeuge zu führen. Darum hilf mir, o HErr, daß ich mich nimmer aus deiner Hand winde, ſonſt muß ich unbrauchbar liegen bleiben. Denn wie kau eine Feder ſelbſt ſchreiben, da ſie nicht in der Hand des Schreibers iſt? Mein gutes thun iſt ſchwer, ja unmöglich, aber lebeſt und wirkeſt du in mir, u. ich habe Luſt an dir, ſo iſts mir leichte und lieblich: darum laß mich ſtets deine Werkſtätte und dein Werkzeug ſeyn, und wirke ſelbſt alles in mir und durch mich. Amen. Nimm alle Seel-und Leibes-Kräfte, nimm alle Glieder dir zu Waffen hin, Und brauche ſie zu dem Geſchäffte, worzu ich, HErr, von dir verordnet bin. Hilf, daß ich dir nach meiner Pflicht getreu, * Röm. 6, 13. Und dir ſo, wie du wilt, recht Handrecht brauchbar ſey So halte mich in deinen Händen, zum Werkzeug deiner groſſen Gnad u. Treu, Mich ſo zu kehren und zu wenden, wie dir es rühmlich und mir nützlich ſey. Hilf, daß ich deinen Augenwink bemerk, Und ſegne ſodenn iedes Wort und Werk.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/319
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/319>, abgerufen am 17.07.2024.