Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.15. Octobr. Wie der Hirsch schreyet nach frischem Wasser; so schreyet meine Hier komm ich, mein Hirte, mich dürstet nach dir. * Es. 55, 1. 2. Ach Liebster! bewirthe dein Schäflein alhier; * Matth. 5, 6. Du kanst dein Versprechen mir Armen nicht brechen, Du sie hest, wie elend und dürftig ich bin: Num. 356. v. 3. Auch gibst du die Gaben aus Gnaden nur hin. s. a. Num. 343. v. 2. 15. Octobr. Wie der Hirſch ſchreyet nach friſchem Waſſer; ſo ſchreyet meine Hier komm ich, mein Hirte, mich dürſtet nach dir. * Eſ. 55, 1. 2. Ach Liebſter! bewirthe dein Schäflein alhier; * Matth. 5, 6. Du kanſt dein Verſprechen mir Armen nicht brechen, Du ſie heſt, wie elend und dürftig ich bin: Num. 356. v. 3. Auch gibſt du die Gaben aus Gnaden nur hin. ſ. a. Num. 343. v. 2. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0300" n="288"/> <div n="2"> <dateline>15. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">ie der Hirſch ſchreyet nach friſchem Waſſer; ſo ſchreyet meine<lb/> Seele, GOtt, zu dir. Meine Seele dürſtet nach GOtt, nach<lb/> dem lebendigen GOtt.</hi> Pſ. 42, 2. 3. Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">Wohlan alle, die ihr<lb/> durſtig ſeyd, kommet her zum Waſſer, und die ihr nicht Geld habt,<lb/> kommet her, kaufet und eſſet, kommet her und kaufet ohne Geld und<lb/> umſonſt, beyde Wein und Milch. Höret mir doch zu, und eſſet das<lb/> Gute, ſo wird eure Seele in Wolluſt fett werden.</hi><note xml:id="es3" next="#es4" place="end" n="*"/> Ein bloß geſetzlicher<lb/> und blöder iſt nicht eines; bey jenem herrſchet eigne Gerechtigkeit, bey dieſem<lb/> Durſt nach Chriſti Gerechtigkeit, und der ſteht nicht mehr unter dem Geſetze,<lb/> ſondern hat ſchon Gnade. Das Kind, der neue Menſch, iſt ſchon geboren, drum<lb/> ſchreyt und durſtet es, ob es gleich die Gnade noch nicht völlig glauben kan:<lb/> denn gewiß ein anders iſt, Gnade haben, ein anders glauben und empfinden.<lb/> Alſo verwirre keinen Blöden, ſo leicht iſt, der Feind hilft ſelbſt dazu, ſondern ſa-<lb/> ge ihm: Er ſey ſchon ſelig:<note xml:id="matth7" next="#matth8" place="end" n="*"/> ſo eꝛ nur als ein durſtigeꝛ alles umſonſt nehmen will.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Hier komm ich, mein Hirte, mich dürſtet nach dir. <note xml:id="es4" prev="#es3" place="end" n="*">Eſ. 55, 1. 2.</note></l><lb/> <l>Ach Liebſter! bewirthe dein Schäflein alhier; <note xml:id="matth8" prev="#matth7" place="end" n="*">Matth. 5, 6.</note></l><lb/> <l>Du kanſt dein Verſprechen mir Armen nicht brechen,</l><lb/> <l>Du ſie heſt, wie elend und dürftig ich bin: <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 356. v. 3.</bibl></l><lb/> <l>Auch gibſt du die Gaben <hi rendition="#fr">aus Gnaden</hi> nur hin. <space dim="horizontal"/> <bibl>ſ. a. <hi rendition="#aq">Num.</hi> 343. v. 2.</bibl></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [288/0300]
15. Octobr.
Wie der Hirſch ſchreyet nach friſchem Waſſer; ſo ſchreyet meine
Seele, GOtt, zu dir. Meine Seele dürſtet nach GOtt, nach
dem lebendigen GOtt. Pſ. 42, 2. 3. Göttl. Antw. Wohlan alle, die ihr
durſtig ſeyd, kommet her zum Waſſer, und die ihr nicht Geld habt,
kommet her, kaufet und eſſet, kommet her und kaufet ohne Geld und
umſonſt, beyde Wein und Milch. Höret mir doch zu, und eſſet das
Gute, ſo wird eure Seele in Wolluſt fett werden.
*
Ein bloß geſetzlicher
und blöder iſt nicht eines; bey jenem herrſchet eigne Gerechtigkeit, bey dieſem
Durſt nach Chriſti Gerechtigkeit, und der ſteht nicht mehr unter dem Geſetze,
ſondern hat ſchon Gnade. Das Kind, der neue Menſch, iſt ſchon geboren, drum
ſchreyt und durſtet es, ob es gleich die Gnade noch nicht völlig glauben kan:
denn gewiß ein anders iſt, Gnade haben, ein anders glauben und empfinden.
Alſo verwirre keinen Blöden, ſo leicht iſt, der Feind hilft ſelbſt dazu, ſondern ſa-
ge ihm: Er ſey ſchon ſelig:
*
ſo eꝛ nur als ein durſtigeꝛ alles umſonſt nehmen will.
Hier komm ich, mein Hirte, mich dürſtet nach dir.
* Eſ. 55, 1. 2.
Ach Liebſter! bewirthe dein Schäflein alhier;
* Matth. 5, 6.
Du kanſt dein Verſprechen mir Armen nicht brechen,
Du ſie heſt, wie elend und dürftig ich bin: Num. 356. v. 3.
Auch gibſt du die Gaben aus Gnaden nur hin. ſ. a. Num. 343. v. 2.
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