Wer beharret bis ans Ende, der wird selig.* Siehe, ich komme bald, halte, was du hast, daß niemand deine Crone nehme.+ Wer sich lässet dünken, daß er stehe, sehe wohl zu, daß er nicht falle. 1 Cor. 10, 12. Wer im Glauben steht, und von Natur ein fröliches Gemüthe hat, nehme das Maaß des Glaubens von sich nicht zu groß, und von andern Blöden nicht zu klein, sonst kan er fallen. Wer weiß, was Anfechtung ist, wird Blöde nicht schwach machen, noch auf besondere sinnliche Empfindung und Freudigkeit dringen, das ist nicht das bleibende Zeugniß und Siegel. Der heil. Geist selbst ist das Pfand und Siegel, und den merkt man an allen seinen Früchten und Wirkungen, nicht allein an solcher Freude. Aufs Gefühl trauen macht ungewiß, so bald das Gefühl fehlt; aber aufs Wort trauen erhält gewiß.
Wenn du stehst, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen, Denk, es wird bald neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen. Darum, wenn du gleich so stehest, sey nicht sicher, fürchte dich, Wach' und halte dich bereitet auf des Satans Fersenstich, Matth. 24, 13. Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir schiesset. Bete, bet' und trau dir nicht: weil man sich gar bald vergisset, Ja am meisten sich zerstreuet, oder in dem Glauben wankt,
+ Offenb. 3, 11.
Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt.
8. Octobr.
Wer beharret bis ans Ende, der wird ſelig.* Siehe, ich komme bald, halte, was du haſt, daß niemand deine Crone nehme.† Wer ſich läſſet dünken, daß er ſtehe, ſehe wohl zu, daß er nicht falle. 1 Cor. 10, 12. Wer im Glauben ſteht, und von Natur ein fröliches Gemüthe hat, nehme das Maaß des Glaubens von ſich nicht zu groß, und von andern Blöden nicht zu klein, ſonſt kan er fallen. Wer weiß, was Anfechtung iſt, wird Blöde nicht ſchwach machen, noch auf beſondere ſinnliche Empfindung und Freudigkeit dringen, das iſt nicht das bleibende Zeugniß und Siegel. Der heil. Geiſt ſelbſt iſt das Pfand und Siegel, und den merkt man an allen ſeinen Früchten und Wirkungen, nicht allein an ſolcher Freude. Aufs Gefühl trauen macht ungewiß, ſo bald das Gefühl fehlt; aber aufs Wort trauen erhält gewiß.
Wenn du ſtehſt, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen, Denk, es wird bald neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen. Darum, wenn du gleich ſo ſteheſt, ſey nicht ſicher, fürchte dich, Wach’ und halte dich bereitet auf des Satans Ferſenſtich, Matth. 24, 13. Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir ſchieſſet. Bete, bet’ und trau dir nicht: weil man ſich gar bald vergiſſet, Ja am meiſten ſich zerſtreuet, oder in dem Glauben wankt,
† Offenb. 3, 11.
Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt.
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8. Octobr.
Wer beharret bis ans Ende, der wird ſelig.* Siehe, ich komme
bald, halte, was du haſt, daß niemand deine Crone nehme.
†
Wer ſich läſſet dünken, daß er ſtehe, ſehe wohl zu, daß er nicht falle.
1 Cor. 10, 12. Wer im Glauben ſteht, und von Natur ein fröliches Gemüthe
hat, nehme das Maaß des Glaubens von ſich nicht zu groß, und von andern
Blöden nicht zu klein, ſonſt kan er fallen. Wer weiß, was Anfechtung iſt, wird
Blöde nicht ſchwach machen, noch auf beſondere ſinnliche Empfindung und
Freudigkeit dringen, das iſt nicht das bleibende Zeugniß und Siegel. Der
heil. Geiſt ſelbſt iſt das Pfand und Siegel, und den merkt man an allen ſeinen
Früchten und Wirkungen, nicht allein an ſolcher Freude. Aufs Gefühl trauen
macht ungewiß, ſo bald das Gefühl fehlt; aber aufs Wort trauen erhält gewiß.
Wenn du ſtehſt, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen,
Denk, es wird bald neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen.
Darum, wenn du gleich ſo ſteheſt, ſey nicht ſicher, fürchte dich,
Wach’ und halte dich bereitet auf des Satans Ferſenſtich, Matth. 24, 13.
Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir ſchieſſet.
Bete, bet’ und trau dir nicht: weil man ſich gar bald vergiſſet,
Ja am meiſten ſich zerſtreuet, oder in dem Glauben wankt,
† Offenb. 3, 11.
Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt.
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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/293>, abgerufen am 16.02.2025.
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