Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.13. Iul. Mein Freund ist mein, und ich bin sein. Hohel. 2, 16. Ich will mich HERR, laß mich doch gerecht im Glauben, und mit dir recht verlobet seyn, Will Satan, Welt und Sünde schnauben, so schleuß mein Herze deinem ein; Ach! stille du doch mein Gewissen durch dein so theures Opfer-Blut, Laß deinen Frieden mich geniessen, und mach es auch am Ende gut. Du kamest, mich zur Braut zu wählen, du bist nun mein, und ich bin dein; Mein Mann, du lässest mir nichts fehlen, wir haben alles ja gemein: Das Meine, nemlich meine Sünde, ist nicht mehr mein, denn sie ist dein; Und das, was ich in dir nur finde, das alles ist nunmehro mein. 13. Iul. Mein Freund iſt mein, und ich bin ſein. Hohel. 2, 16. Ich will mich HERR, laß mich doch gerecht im Glauben, und mit dir recht verlobet ſeyn, Will Satan, Welt und Sünde ſchnauben, ſo ſchleuß mein Herze deinem ein; Ach! ſtille du doch mein Gewiſſen durch dein ſo theures Opfer-Blut, Laß deinen Frieden mich genieſſen, und mach es auch am Ende gut. Du kameſt, mich zur Braut zu wählen, du biſt nun mein, und ich bin dein; Mein Mann, du läſſeſt mir nichts fehlen, wir haben alles ja gemein: Das Meine, nemlich meine Sünde, iſt nicht mehr mein, denn ſie iſt dein; Und das, was ich in dir nur finde, das alles iſt nunmehro mein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0206" n="194"/> <div n="2"> <dateline>13. <hi rendition="#aq">Iul.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">M</hi>ein Freund iſt mein, und ich bin ſein.</hi> Hohel. 2, 16. <hi rendition="#fr">Ich will mich<lb/> mit dir verloben in Ewigkeit, ich willmich mit dir vertrauen in<lb/> Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit, ja im<lb/> Glauben will ich mich mit dir verloben, und du wirſt den HErrn er-<lb/> kennen ꝛc.</hi> Hoſ. 2, 19. 20. Der Glaube im Blute Chriſti macht uns Ihm,<lb/> unſerm Bräutigam, angenehm, und innig vereiniget; denn dadurch eſſen wir<lb/> täglich ſeinen Leib, und trinken ſein Blut, und beſprengen uns damit in allem,<lb/> daß wir bey allen, auch beſten Werken, beten, ſingen, hören, leſen, Mängel<lb/> finden, wie dort im Vorbilde alles Geräthe des Gottesdienſtes, auch das Buch,<lb/> mit Blut beſprenget wurde. Ebr. 9, 11. 22. HErr, lehre uns nun recht das<lb/> Kinder- und Braut-Gebetlein: Chriſti Blut und Gerechtigkeit ꝛc.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>HERR, laß mich doch gerecht im Glauben, und mit dir recht verlobet ſeyn,</l><lb/> <l>Will Satan, Welt und Sünde ſchnauben, ſo ſchleuß mein Herze deinem ein;</l><lb/> <l>Ach! ſtille du doch mein Gewiſſen durch dein ſo theures Opfer-Blut,</l><lb/> <l>Laß deinen Frieden mich genieſſen, und mach es auch am Ende gut.</l><lb/> <l>Du kameſt, mich zur Braut zu wählen, du biſt <hi rendition="#fr">nun mein, und ich bin dein;</hi></l><lb/> <l>Mein Mann, du läſſeſt mir <hi rendition="#fr">nichts</hi> fehlen, wir haben <hi rendition="#fr">alles ja gemein:</hi></l><lb/> <l>Das Meine, nemlich meine Sünde, iſt nicht mehr mein, denn ſie iſt dein;</l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Und das, was ich in dir nur finde, das alles iſt nunmehro mein.</hi> </l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [194/0206]
13. Iul.
Mein Freund iſt mein, und ich bin ſein. Hohel. 2, 16. Ich will mich
mit dir verloben in Ewigkeit, ich willmich mit dir vertrauen in
Gerechtigkeit und Gericht, in Gnade und Barmherzigkeit, ja im
Glauben will ich mich mit dir verloben, und du wirſt den HErrn er-
kennen ꝛc. Hoſ. 2, 19. 20. Der Glaube im Blute Chriſti macht uns Ihm,
unſerm Bräutigam, angenehm, und innig vereiniget; denn dadurch eſſen wir
täglich ſeinen Leib, und trinken ſein Blut, und beſprengen uns damit in allem,
daß wir bey allen, auch beſten Werken, beten, ſingen, hören, leſen, Mängel
finden, wie dort im Vorbilde alles Geräthe des Gottesdienſtes, auch das Buch,
mit Blut beſprenget wurde. Ebr. 9, 11. 22. HErr, lehre uns nun recht das
Kinder- und Braut-Gebetlein: Chriſti Blut und Gerechtigkeit ꝛc.
HERR, laß mich doch gerecht im Glauben, und mit dir recht verlobet ſeyn,
Will Satan, Welt und Sünde ſchnauben, ſo ſchleuß mein Herze deinem ein;
Ach! ſtille du doch mein Gewiſſen durch dein ſo theures Opfer-Blut,
Laß deinen Frieden mich genieſſen, und mach es auch am Ende gut.
Du kameſt, mich zur Braut zu wählen, du biſt nun mein, und ich bin dein;
Mein Mann, du läſſeſt mir nichts fehlen, wir haben alles ja gemein:
Das Meine, nemlich meine Sünde, iſt nicht mehr mein, denn ſie iſt dein;
Und das, was ich in dir nur finde, das alles iſt nunmehro mein.
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