Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Am Anfang schuf GOtt Himmel und Erde, und die Erde war
wüste und leer, und es war finster auf der Tiefe, und der Geist
GOttes schwebete auf dem Wasser.
1 Mos. 1, 1. 2. Wir sind sein Werk,
geschaffen in Christo JEsu,
NB. zu guten Werken; (nicht zu Mittel-
dingen) zu welchen GOtt uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen
wandeln sollen.
* Ehe wir also recht gute Werke thun können, muß vor-
hero die neue Schöpfung und Geburt vorgehen. Niemand kan in täglicher
Busse etwas werden u. wirken, er muß zuvor, in erster Busse, ganz arm, elend
und nichts werden, in Christo Vergebung suchen, und also eher gerecht, als
erneuert werden; erst in Christo dem Weinstock seyn, und in Ihm weiden
und ruhen ohne alle Furcht.
Zeph. 3, 13. Alsdenn folgen wahre gute
Früchte, Werke und Siege. Denn GOtt macht uns selbst recht fertig in
allem guten Werk
+ und bereitet uns einen Tisch gegen unsere Feinde.

Du schufst die Welt aus nichts, HErr, laß auch mich nichts werden,
Und schaff ein etwas draus nach deinem Ebenbild;
Ich gleiche von Natur der wüst und finstern Erden:
* Eph. 2, 10.

Ach wären Aug und Herz mit Thränen ganz erfüllt!
Damit dein guter Geist auf diesem Wasser schwebte,
+ Ebr. 13, 21.

Und mein so todtes Herz mit Licht und Kraft belebte.

Am Anfang ſchuf GOtt Himmel und Erde, und die Erde war
wüſte und leer, und es war finſter auf der Tiefe, und der Geiſt
GOttes ſchwebete auf dem Waſſer.
1 Moſ. 1, 1. 2. Wir ſind ſein Werk,
geſchaffen in Chriſto JEſu,
NB. zu guten Werken; (nicht zu Mittel-
dingen) zu welchen GOtt uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen
wandeln ſollen.
* Ehe wir alſo recht gute Werke thun können, muß vor-
hero die neue Schöpfung und Geburt vorgehen. Niemand kan in täglicher
Buſſe etwas werden u. wirken, er muß zuvor, in erſter Buſſe, ganz arm, elend
und nichts werden, in Chriſto Vergebung ſuchen, und alſo eher gerecht, als
erneuert werden; erſt in Chriſto dem Weinſtock ſeyn, und in Ihm weiden
und ruhen ohne alle Furcht.
Zeph. 3, 13. Alsdenn folgen wahre gute
Früchte, Werke und Siege. Denn GOtt macht uns ſelbſt recht fertig in
allem guten Werk
und bereitet uns einen Tiſch gegen unſere Feinde.

Du ſchufſt die Welt aus nichts, HErr, laß auch mich nichts werden,
Und ſchaff ein etwas draus nach deinem Ebenbild;
Ich gleiche von Natur der wüſt und finſtern Erden:
* Eph. 2, 10.

Ach wären Aug und Herz mit Thränen ganz erfüllt!
Damit dein guter Geiſt auf dieſem Waſſer ſchwebte,
Ebr. 13, 21.

Und mein ſo todtes Herz mit Licht und Kraft belebte.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0182" n="170"/>
        <div n="2">
          <dateline>19. <hi rendition="#aq">Iun.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">m Anfang &#x017F;chuf GOtt Himmel und Erde, und die Erde war<lb/>&#x017F;te und leer, und es war fin&#x017F;ter auf der Tiefe, und der Gei&#x017F;t<lb/>
GOttes &#x017F;chwebete auf dem Wa&#x017F;&#x017F;er.</hi> 1 Mo&#x017F;. 1, 1. 2. <hi rendition="#fr">Wir &#x017F;ind &#x017F;ein Werk,<lb/>
ge&#x017F;chaffen in Chri&#x017F;to JE&#x017F;u,</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">zu guten Werken;</hi> (nicht zu Mittel-<lb/>
dingen) <hi rendition="#fr">zu welchen GOtt uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen<lb/>
wandeln &#x017F;ollen.</hi><note xml:id="eph3" next="#eph4" place="end" n="*"/> Ehe wir al&#x017F;o recht gute Werke thun können, muß vor-<lb/>
hero die neue Schöpfung und Geburt vorgehen. Niemand kan in täglicher<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;e etwas werden u. wirken, er muß zuvor, in er&#x017F;ter Bu&#x017F;&#x017F;e, ganz arm, elend<lb/>
und nichts werden, in Chri&#x017F;to Vergebung &#x017F;uchen, und al&#x017F;o eher gerecht, als<lb/>
erneuert werden; er&#x017F;t in Chri&#x017F;to dem Wein&#x017F;tock &#x017F;eyn, und in Ihm <hi rendition="#fr">weiden<lb/>
und ruhen ohne alle Furcht.</hi> Zeph. 3, 13. Alsdenn folgen wahre gute<lb/>
Früchte, Werke und Siege. Denn GOtt macht uns &#x017F;elb&#x017F;t recht <hi rendition="#fr">fertig in<lb/>
allem guten Werk</hi><note xml:id="ebr3" next="#ebr4" place="end" n="&#x2020;"/> und bereitet uns einen <hi rendition="#fr">Ti&#x017F;ch</hi> gegen un&#x017F;ere Feinde.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Du &#x017F;chuf&#x017F;t die Welt aus nichts, HErr, laß auch mich <hi rendition="#fr">nichts</hi> werden,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;chaff ein <hi rendition="#fr">etwas</hi> draus nach deinem Ebenbild;</l><lb/>
            <l>Ich gleiche von Natur der wü&#x017F;t und fin&#x017F;tern Erden: <note xml:id="eph4" prev="#eph3" place="end" n="*">Eph. 2, 10.</note></l><lb/>
            <l>Ach wären Aug und Herz mit Thränen ganz erfüllt!</l><lb/>
            <l>Damit dein guter Gei&#x017F;t auf die&#x017F;em Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chwebte, <note xml:id="ebr4" prev="#ebr3" place="end" n="&#x2020;">Ebr. 13, 21.</note></l><lb/>
            <l>Und mein &#x017F;o todtes Herz mit Licht und Kraft belebte.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0182] 19. Iun. Am Anfang ſchuf GOtt Himmel und Erde, und die Erde war wüſte und leer, und es war finſter auf der Tiefe, und der Geiſt GOttes ſchwebete auf dem Waſſer. 1 Moſ. 1, 1. 2. Wir ſind ſein Werk, geſchaffen in Chriſto JEſu, NB. zu guten Werken; (nicht zu Mittel- dingen) zu welchen GOtt uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln ſollen. * Ehe wir alſo recht gute Werke thun können, muß vor- hero die neue Schöpfung und Geburt vorgehen. Niemand kan in täglicher Buſſe etwas werden u. wirken, er muß zuvor, in erſter Buſſe, ganz arm, elend und nichts werden, in Chriſto Vergebung ſuchen, und alſo eher gerecht, als erneuert werden; erſt in Chriſto dem Weinſtock ſeyn, und in Ihm weiden und ruhen ohne alle Furcht. Zeph. 3, 13. Alsdenn folgen wahre gute Früchte, Werke und Siege. Denn GOtt macht uns ſelbſt recht fertig in allem guten Werk † und bereitet uns einen Tiſch gegen unſere Feinde. Du ſchufſt die Welt aus nichts, HErr, laß auch mich nichts werden, Und ſchaff ein etwas draus nach deinem Ebenbild; Ich gleiche von Natur der wüſt und finſtern Erden: * Eph. 2, 10. Ach wären Aug und Herz mit Thränen ganz erfüllt! Damit dein guter Geiſt auf dieſem Waſſer ſchwebte, † Ebr. 13, 21. Und mein ſo todtes Herz mit Licht und Kraft belebte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/182
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/182>, abgerufen am 17.07.2024.