Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.3. Ian. Aber nun HErr! du bist unser Vater: wir sind Thon, du bist un- Ein Künstler liebt sein Werk, das er hat zubereitet, Mit Willen lässet er nicht einen Fehler dran. Phil. 1, 6. Mein Schöpfer, siehe, wie mich Fleisch und Blut bestreitet, Befreye mich von dem, was mir noch schaden kan. 1 Petr. 5, 10. Ein guter Meister weiß das, was sich nicht will schicken, Gar künstlich abzuthun, er machet alles fein. Du wirst, was hindern kan, und dein Werk will bestricken, Nicht lassen ewiglich mir eine Hind'rung seyn. Was uns am meisten kränkt, kanst du zur Arzney geben; Bey mir ist keine Kraft, auch in mir ist kein Leben, II. Th. N. 504. v. 2. 3. 4. Doch wird das Werk noch einst des Meisters Ruhm erheben. 3. Ian. Aber nun HErr! du biſt unſer Vater: wir ſind Thon, du biſt un- Ein Künſtler liebt ſein Werk, das er hat zubereitet, Mit Willen läſſet er nicht einen Fehler dran. Phil. 1, 6. Mein Schöpfer, ſiehe, wie mich Fleiſch und Blut beſtreitet, Befreye mich von dem, was mir noch ſchaden kan. 1 Petr. 5, 10. Ein guter Meiſter weiß das, was ſich nicht will ſchicken, Gar künſtlich abzuthun, er machet alles fein. Du wirſt, was hindern kan, und dein Werk will beſtricken, Nicht laſſen ewiglich mir eine Hind’rung ſeyn. Was uns am meiſten kränkt, kanſt du zur Arzney geben; Bey mir iſt keine Kraft, auch in mir iſt kein Leben, II. Th. N. 504. v. 2. 3. 4. Doch wird das Werk noch einſt des Meiſters Ruhm erheben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0015" n="3"/> <div n="2"> <dateline>3. <hi rendition="#aq">Ian.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">ber nun HErr! du biſt unſer Vater: wir ſind Thon, du biſt un-<lb/> ſer Töpfer; und wir alle ſind deiner Hände Werk.</hi> Eſ. 64, 8. 9.<lb/> Mein Töpfer, bin ich dein Thon, ſo kan und darf ich nichts ſelber wirken: aber<lb/> da ich dir ja nicht gerne widerſtreben will; ſo wirſt du mich auch gewiß zu dei-<lb/> nem Gefäſſe zubereiten und vollenden, ſind auch tauſend Hinderniſſe. Denn<lb/> dein Werk gehet fort bis zur Vollendung. Wer kanshindern? Du ſageſt<lb/> ſelbſt: Ich wirke, wer will es abwenden? Eſ. 43, 13.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ein Künſtler liebt ſein Werk, das er hat zubereitet,</l><lb/> <l>Mit Willen läſſet er nicht einen Fehler dran. <space dim="horizontal"/> <bibl>Phil. 1, 6.</bibl></l><lb/> <l>Mein Schöpfer, ſiehe, wie mich Fleiſch und Blut beſtreitet,</l><lb/> <l>Befreye mich von dem, was mir noch ſchaden kan. <space dim="horizontal"/> <bibl>1 Petr. 5, 10.</bibl></l><lb/> <l>Ein guter Meiſter weiß das, was ſich nicht will ſchicken,</l><lb/> <l>Gar künſtlich abzuthun, er machet alles fein.</l><lb/> <l>Du wirſt, was hindern kan, und dein Werk will beſtricken,</l><lb/> <l>Nicht laſſen <hi rendition="#fr">ewiglich</hi> mir eine Hind’rung ſeyn.</l><lb/> <l>Was uns am meiſten <hi rendition="#fr">kränkt,</hi> kanſt du zur <hi rendition="#fr">Arzney geben;</hi></l><lb/> <l>Bey mir iſt keine Kraft, auch in mir iſt kein Leben, <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">II.</hi> Th. <hi rendition="#aq">N.</hi> 504. v. 2. 3. 4.</bibl></l><lb/> <l>Doch wird das Werk noch einſt des Meiſters Ruhm erheben.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [3/0015]
3. Ian.
Aber nun HErr! du biſt unſer Vater: wir ſind Thon, du biſt un-
ſer Töpfer; und wir alle ſind deiner Hände Werk. Eſ. 64, 8. 9.
Mein Töpfer, bin ich dein Thon, ſo kan und darf ich nichts ſelber wirken: aber
da ich dir ja nicht gerne widerſtreben will; ſo wirſt du mich auch gewiß zu dei-
nem Gefäſſe zubereiten und vollenden, ſind auch tauſend Hinderniſſe. Denn
dein Werk gehet fort bis zur Vollendung. Wer kanshindern? Du ſageſt
ſelbſt: Ich wirke, wer will es abwenden? Eſ. 43, 13.
Ein Künſtler liebt ſein Werk, das er hat zubereitet,
Mit Willen läſſet er nicht einen Fehler dran. Phil. 1, 6.
Mein Schöpfer, ſiehe, wie mich Fleiſch und Blut beſtreitet,
Befreye mich von dem, was mir noch ſchaden kan. 1 Petr. 5, 10.
Ein guter Meiſter weiß das, was ſich nicht will ſchicken,
Gar künſtlich abzuthun, er machet alles fein.
Du wirſt, was hindern kan, und dein Werk will beſtricken,
Nicht laſſen ewiglich mir eine Hind’rung ſeyn.
Was uns am meiſten kränkt, kanſt du zur Arzney geben;
Bey mir iſt keine Kraft, auch in mir iſt kein Leben, II. Th. N. 504. v. 2. 3. 4.
Doch wird das Werk noch einſt des Meiſters Ruhm erheben.
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