Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
4. April.

Es wird dennoch dazu kommen, daß Jacob wurzeln wird, und
Israel grünen und blühen wird, daß sie den Erdboden mit Früch-
ten erfüllen. Es. 27, 6. Sie werden noch wieder unter sich wurzeln
und über sich Früchte tragen. c. 37, 31. Und wenn sie gleich alt wer-
den, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch seyn etc. Ps. 92,
15. 16. Seine Blätter bleiben grün, und sorget nicht, wenn ein dür-
res Jahr kommt, sondern er bringet ohne Aufhören Früchte. Jer.
17, 8. Die Evangelischen Christen sehen sich oft als die allerunfruchtbaresten
an,(*) auch noch vor Christi Richterstuhl wissen sie von nichts. Denn sie
sind arm am Geiste, und bespiegeln sich nicht in Früchten, sondern in Christo.
Ach HErr! daß ich doch brünstig, aber auch recht lauter, mehr Früchte
verlange, und meine letzten Tage noch erst recht fruchtbar seyn; daß ich von
nun an ohne Aufhören Früchte bringe, die ewig bleiben.

Siehst du nicht bald die Frucht, erwarte nur der Zeit,
GOTT läßt indessen dich recht tiefe Wurzeln schlagen,
Und reiniget dich nur zu mehrer Fruchtbarkeit,
(*) B. Ant. Ps. 1.

Dann wirst du grün'n und blühn, und viele Früchte tragen:
Drum laß dich nur von GOtt beschneiden und umschränken:
Denn Er versäumt dich nicht, Er wird dich schon bedenken.
4. April.

Es wird dennoch dazu kommen, daß Jacob wurzeln wird, und
Iſrael grünen und blühen wird, daß ſie den Erdboden mit Früch-
ten erfüllen. Eſ. 27, 6. Sie werden noch wieder unter ſich wurzeln
und über ſich Früchte tragen. c. 37, 31. Und wenn ſie gleich alt wer-
den, werden ſie dennoch blühen, fruchtbar und friſch ſeyn ꝛc. Pſ. 92,
15. 16. Seine Blätter bleiben grün, und ſorget nicht, wenn ein dür-
res Jahr kommt, ſondern er bringet ohne Aufhören Früchte. Jer.
17, 8. Die Evangeliſchen Chriſten ſehen ſich oft als die allerunfruchtbareſten
an,(*) auch noch vor Chriſti Richterſtuhl wiſſen ſie von nichts. Denn ſie
ſind arm am Geiſte, und beſpiegeln ſich nicht in Früchten, ſondern in Chriſto.
Ach HErr! daß ich doch brünſtig, aber auch recht lauter, mehr Früchte
verlange, und meine letzten Tage noch erſt recht fruchtbar ſeyn; daß ich von
nun an ohne Aufhören Früchte bringe, die ewig bleiben.

Siehſt du nicht bald die Frucht, erwarte nur der Zeit,
GOTT läßt indeſſen dich recht tiefe Wurzeln ſchlagen,
Und reiniget dich nur zu mehrer Fruchtbarkeit,
(*) B. Ant. Pſ. 1.

Dann wirſt du grün’n und blühn, und viele Früchte tragen:
Drum laß dich nur von GOtt beſchneiden und umſchränken:
Denn Er verſäumt dich nicht, Er wird dich ſchon bedenken.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0106" n="94"/>
        <div n="2">
          <dateline>4. <hi rendition="#aq">April.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">s wird dennoch dazu kommen, daß Jacob wurzeln wird, und<lb/>
I&#x017F;rael grünen und blühen wird, daß &#x017F;ie den Erdboden mit Früch-<lb/>
ten erfüllen.</hi> E&#x017F;. 27, 6. <hi rendition="#fr">Sie werden noch wieder unter &#x017F;ich wurzeln<lb/>
und über &#x017F;ich Früchte tragen. c. 37, 31. Und wenn &#x017F;ie gleich alt wer-<lb/>
den, werden &#x017F;ie dennoch blühen, fruchtbar und fri&#x017F;ch &#x017F;eyn &#xA75B;c.</hi> P&#x017F;. 92,<lb/>
15. 16. <hi rendition="#fr">Seine Blätter bleiben grün, und &#x017F;orget nicht, wenn ein dür-<lb/>
res Jahr kommt, &#x017F;ondern er bringet ohne Aufhören Früchte.</hi> Jer.<lb/>
17, 8. Die Evangeli&#x017F;chen Chri&#x017F;ten &#x017F;ehen &#x017F;ich oft als die allerunfruchtbare&#x017F;ten<lb/>
an,<note xml:id="ant1" next="#ant2" place="end" n="(*)"/> auch noch vor Chri&#x017F;ti Richter&#x017F;tuhl wi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie von nichts. Denn &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;ind arm am Gei&#x017F;te, und be&#x017F;piegeln &#x017F;ich nicht in Früchten, &#x017F;ondern in Chri&#x017F;to.<lb/>
Ach HErr! daß ich doch brün&#x017F;tig, aber auch recht lauter, mehr Früchte<lb/>
verlange, und meine letzten Tage noch er&#x017F;t recht fruchtbar &#x017F;eyn; daß ich von<lb/>
nun an ohne Aufhören Früchte bringe, die ewig bleiben.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Sieh&#x017F;t du nicht bald die Frucht, erwarte nur der Zeit,</l><lb/>
            <l>GOTT läßt inde&#x017F;&#x017F;en dich recht tiefe Wurzeln &#x017F;chlagen,</l><lb/>
            <l>Und reiniget dich nur zu mehrer Fruchtbarkeit, <note xml:id="ant2" prev="#ant1" place="end" n="(*)"><hi rendition="#aq">B. Ant.</hi> P&#x017F;. 1.</note></l><lb/>
            <l>Dann wir&#x017F;t du grün&#x2019;n und blühn, und viele Früchte tragen:</l><lb/>
            <l>Drum laß dich nur von GOtt be&#x017F;chneiden und um&#x017F;chränken:</l><lb/>
            <l>Denn Er ver&#x017F;äumt dich nicht, Er wird dich &#x017F;chon bedenken.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0106] 4. April. Es wird dennoch dazu kommen, daß Jacob wurzeln wird, und Iſrael grünen und blühen wird, daß ſie den Erdboden mit Früch- ten erfüllen. Eſ. 27, 6. Sie werden noch wieder unter ſich wurzeln und über ſich Früchte tragen. c. 37, 31. Und wenn ſie gleich alt wer- den, werden ſie dennoch blühen, fruchtbar und friſch ſeyn ꝛc. Pſ. 92, 15. 16. Seine Blätter bleiben grün, und ſorget nicht, wenn ein dür- res Jahr kommt, ſondern er bringet ohne Aufhören Früchte. Jer. 17, 8. Die Evangeliſchen Chriſten ſehen ſich oft als die allerunfruchtbareſten an, ⁽*⁾ auch noch vor Chriſti Richterſtuhl wiſſen ſie von nichts. Denn ſie ſind arm am Geiſte, und beſpiegeln ſich nicht in Früchten, ſondern in Chriſto. Ach HErr! daß ich doch brünſtig, aber auch recht lauter, mehr Früchte verlange, und meine letzten Tage noch erſt recht fruchtbar ſeyn; daß ich von nun an ohne Aufhören Früchte bringe, die ewig bleiben. Siehſt du nicht bald die Frucht, erwarte nur der Zeit, GOTT läßt indeſſen dich recht tiefe Wurzeln ſchlagen, Und reiniget dich nur zu mehrer Fruchtbarkeit, ⁽*⁾ B. Ant. Pſ. 1. Dann wirſt du grün’n und blühn, und viele Früchte tragen: Drum laß dich nur von GOtt beſchneiden und umſchränken: Denn Er verſäumt dich nicht, Er wird dich ſchon bedenken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/106
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/106>, abgerufen am 17.07.2024.