Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.30. Mart. Es ist erschienen die heilsame Gnade GOttes allen Menschen, und Mit der Welt sich lustig machen, hat bey Christen keine Statt, Tanzen, spielen, fleischlich lachen, schwächt den Geist und macht ihn matt, Ach bey Christi Creutzesfahn geht es wahrlich niemals an, Daß man noch mit frechem Herzen sicher wolle thun und scherzen. Ist dein Tanz und Spiel nicht auch eine Lust der Welt zu nennen? Nun die ist ja hier verboten: solt es denn nicht Sünde seyn? Traust du dir dabey zu beten, ja zu sterben? Nein! ach nein! Du zerstreust dich, daß du auch nicht hernach wirst beten können; Denn es wird dir das Getümmel noch als wie vor Augen seyn. * Luth. über die 2 Bitte. II. Th. Num. 361. v. 6.30. Mart. Es iſt erſchienen die heilſame Gnade GOttes allen Menſchen, und Mit der Welt ſich luſtig machen, hat bey Chriſten keine Statt, Tanzen, ſpielen, fleiſchlich lachen, ſchwächt den Geiſt und macht ihn matt, Ach bey Chriſti Creutzesfahn geht es wahrlich niemals an, Daß man noch mit frechem Herzen ſicher wolle thun und ſcherzen. Iſt dein Tanz und Spiel nicht auch eine Luſt der Welt zu nennen? Nun die iſt ja hier verboten: ſolt es denn nicht Sünde ſeyn? Trauſt du dir dabey zu beten, ja zu ſterben? Nein! ach nein! Du zerſtreuſt dich, daß du auch nicht hernach wirſt beten können; Denn es wird dir das Getümmel noch als wie vor Augen ſeyn. * Luth. über die 2 Bitte. II. Th. Num. 361. v. 6.<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0101" n="89"/> <div n="2"> <dateline>30. <hi rendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">s iſt erſchienen die heilſame Gnade GOttes allen Menſchen, und<lb/> züchtiget uns, daß wir ſollen verleugnen das ungöttliche Weſen<lb/> und die weltlichen Lüſte, und züchtig,</hi> (gegen uns ſelbſt) <hi rendition="#fr">gerecht,</hi><lb/> (gegen den Nächſten) <hi rendition="#fr">und gottſelig leben</hi> (gegen GOtt) <hi rendition="#fr">in dieſer Welt,</hi><note xml:id="luth1" next="#luth2" place="end" n="*"/><lb/> (nicht erſt im Himmel,) Tit. 2, 11. 12. Mancher will dem eigenen Wirken<lb/> und geſetzlichem Weſen ſteuren, und ſehr evangeliſch ſeyn, und fällt darüber in<lb/> Ausſchweifung. Aber bey recht evangeliſcher Gnade ſteht man in genauer<lb/> Zucht, und wird nicht ausſchweifen, weder mit der Welt, noch in geiſtliche Hö-<lb/> hen. <hi rendition="#fr">Wahre Gnade macht niedrig, behutſam und ernſtlich.</hi></p><lb/> <lg type="poem"> <l>Mit der Welt ſich luſtig machen, hat bey Chriſten keine Statt,</l><lb/> <l>Tanzen, ſpielen, fleiſchlich lachen, ſchwächt den Geiſt und macht ihn matt,</l><lb/> <l>Ach bey Chriſti Creutzesfahn geht es wahrlich <hi rendition="#fr">niemals</hi> an,</l><lb/> <l>Daß man noch mit frechem Herzen ſicher wolle thun und ſcherzen.</l><lb/> <l>Iſt dein Tanz und Spiel nicht auch eine Luſt der Welt zu nennen?</l><lb/> <l>Nun die iſt ja hier verboten: ſolt es denn nicht Sünde ſeyn?</l><lb/> <l>Trauſt du dir dabey zu beten, ja zu ſterben? Nein! ach nein!</l><lb/> <l>Du zerſtreuſt dich, daß du auch nicht hernach wirſt beten können;</l><lb/> <l>Denn es wird dir das Getümmel noch als wie vor Augen ſeyn.</l> </lg><lb/> <note xml:id="luth2" prev="#luth1" place="end" n="*">Luth. über die 2 Bitte.</note> <space dim="horizontal"/> <bibl><hi rendition="#aq">II.</hi> Th. <hi rendition="#aq">Num.</hi> 361. v. 6.</bibl> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [89/0101]
30. Mart.
Es iſt erſchienen die heilſame Gnade GOttes allen Menſchen, und
züchtiget uns, daß wir ſollen verleugnen das ungöttliche Weſen
und die weltlichen Lüſte, und züchtig, (gegen uns ſelbſt) gerecht,
(gegen den Nächſten) und gottſelig leben (gegen GOtt) in dieſer Welt,
*
(nicht erſt im Himmel,) Tit. 2, 11. 12. Mancher will dem eigenen Wirken
und geſetzlichem Weſen ſteuren, und ſehr evangeliſch ſeyn, und fällt darüber in
Ausſchweifung. Aber bey recht evangeliſcher Gnade ſteht man in genauer
Zucht, und wird nicht ausſchweifen, weder mit der Welt, noch in geiſtliche Hö-
hen. Wahre Gnade macht niedrig, behutſam und ernſtlich.
Mit der Welt ſich luſtig machen, hat bey Chriſten keine Statt,
Tanzen, ſpielen, fleiſchlich lachen, ſchwächt den Geiſt und macht ihn matt,
Ach bey Chriſti Creutzesfahn geht es wahrlich niemals an,
Daß man noch mit frechem Herzen ſicher wolle thun und ſcherzen.
Iſt dein Tanz und Spiel nicht auch eine Luſt der Welt zu nennen?
Nun die iſt ja hier verboten: ſolt es denn nicht Sünde ſeyn?
Trauſt du dir dabey zu beten, ja zu ſterben? Nein! ach nein!
Du zerſtreuſt dich, daß du auch nicht hernach wirſt beten können;
Denn es wird dir das Getümmel noch als wie vor Augen ſeyn.
* Luth. über die 2 Bitte.
II. Th. Num. 361. v. 6.
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