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Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652.

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Lehr- und Trostpredigt
wider geben/ Ach ja tröstet ewre Hertzen/ dann es ist
bey JEsu Christo in der Freude und stoltzen Ruh. Were es
müglich/ so würde das liebe junge Herrlein aus seinem Särck-
lein sich auffrichten/ und von seiner Seligkeit/ die es in Chri-
sto JEsu empfangen hat/ zeugen und reden.

dessen Epi-
taphium

und Grab-
schrifft:
Nun ich wils in seinem Namen und an seiner statt thun/
weil unser Gn. Graff und Herr sonsten kein Zeugnis abzu-
lesen beliebet/ und gleichsam sein Mund seyn/ und euch/ jhr
Christlichen Zuhörer/ in folgenden Verßlein als in seiner
Grabschrifft also anreden:


Ach aus der Welt ich geh'! eh' ich darein gebohren
zwar ohne Tauf und Nam: Ich bin drum nicht verloren.
Denn ob ich gleich nicht kan/ mich/ wie ich heisse/ nennen
in dieser Zeitligkeit: So thut mich Christus kennen
bey den Gesegneten/ und diesen Namen geben/
komm' her Gesegneter/ und geh' ins Freudenleben.
Das ist mein schöner Nam/ das ist die schöne Gabe/
das ist die Seligkeit/ die ich empfangen habe/
dagegen gar nichts ist/ was hie die Welt beliebet/
was der Schwartzburger-land an Macht und Ehren gibet.
Drumb tröstet euch hiermit und lasset Trauren fallen/
o Vater-Mutter-Hertz/ und wer für andern allen
hierob bekümmert ist. Zur Freud ich bin eingangen/
darauff jhr wartet noch mit sehnlichen Verlangen:
Ich komm nicht wider her zu euch auff diese Erden/
doch werd ich dorten euch mit Freuden wider werden.

Der

Lehr- und Troſtpredigt
wider geben/ Ach ja troͤſtet ewre Hertzen/ dann es iſt
bey JEſu Chriſto in der Freude und ſtoltzen Ruh. Were es
muͤglich/ ſo wuͤrde das liebe junge Herrlein aus ſeinem Saͤrck-
lein ſich auffrichten/ und von ſeiner Seligkeit/ die es in Chri-
ſto JEſu empfangen hat/ zeugen und reden.

deſſen Epi-
taphium

und Grab-
ſchrifft:
Nun ich wils in ſeinem Namen und an ſeiner ſtatt thun/
weil unſer Gn. Graff und Herr ſonſten kein Zeugnis abzu-
leſen beliebet/ und gleichſam ſein Mund ſeyn/ und euch/ jhr
Chriſtlichen Zuhoͤrer/ in folgenden Verßlein als in ſeiner
Grabſchrifft alſo anreden:


Ach aus der Welt ich geh'! eh' ich darein gebohren
zwar ohne Tauf und Nam: Ich bin drum nicht verloren.
Denn ob ich gleich nicht kan/ mich/ wie ich heiſſe/ nennen
in dieſer Zeitligkeit: So thut mich Chriſtus kennen
bey den Geſegneten/ und dieſen Namen geben/
komm' her Geſegneter/ und geh' ins Freudenleben.
Das iſt mein ſchoͤner Nam/ das iſt die ſchoͤne Gabe/
das iſt die Seligkeit/ die ich empfangen habe/
dagegen gar nichts iſt/ was hie die Welt beliebet/
was der Schwartzburger-land an Macht uñ Ehrẽ gibet.
Drumb troͤſtet euch hiermit und laſſet Trauren fallen/
o Vater-Mutter-Hertz/ und wer fuͤr andern allen
hierob bekuͤmmert iſt. Zur Freud ich bin eingangen/
darauff jhr wartet noch mit ſehnlichen Verlangen:
Ich komm nicht wider her zu euch auff dieſe Erden/
doch werd ich dorten euch mit Freuden wider werden.

Der
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[0041] Lehr- und Troſtpredigt wider geben/ Ach ja troͤſtet ewre Hertzen/ dann es iſt bey JEſu Chriſto in der Freude und ſtoltzen Ruh. Were es muͤglich/ ſo wuͤrde das liebe junge Herrlein aus ſeinem Saͤrck- lein ſich auffrichten/ und von ſeiner Seligkeit/ die es in Chri- ſto JEſu empfangen hat/ zeugen und reden. Nun ich wils in ſeinem Namen und an ſeiner ſtatt thun/ weil unſer Gn. Graff und Herr ſonſten kein Zeugnis abzu- leſen beliebet/ und gleichſam ſein Mund ſeyn/ und euch/ jhr Chriſtlichen Zuhoͤrer/ in folgenden Verßlein als in ſeiner Grabſchrifft alſo anreden: deſſen Epi- taphium und Grab- ſchrifft: Ach aus der Welt ich geh'! eh' ich darein gebohren zwar ohne Tauf und Nam: Ich bin drum nicht verloren. Denn ob ich gleich nicht kan/ mich/ wie ich heiſſe/ nennen in dieſer Zeitligkeit: So thut mich Chriſtus kennen bey den Geſegneten/ und dieſen Namen geben/ komm' her Geſegneter/ und geh' ins Freudenleben. Das iſt mein ſchoͤner Nam/ das iſt die ſchoͤne Gabe/ das iſt die Seligkeit/ die ich empfangen habe/ dagegen gar nichts iſt/ was hie die Welt beliebet/ was der Schwartzburger-land an Macht uñ Ehrẽ gibet. Drumb troͤſtet euch hiermit und laſſet Trauren fallen/ o Vater-Mutter-Hertz/ und wer fuͤr andern allen hierob bekuͤmmert iſt. Zur Freud ich bin eingangen/ darauff jhr wartet noch mit ſehnlichen Verlangen: Ich komm nicht wider her zu euch auff dieſe Erden/ doch werd ich dorten euch mit Freuden wider werden. Der

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Zitationshilfe: Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boettiger_predigt_1652/41>, abgerufen am 28.03.2024.