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Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652.

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Lehr- und Trostpredigt
schwangern Frawen/ nach dem sie verschieden/ ein lebendiges
Kind mit zusammen gethanen/ und auffgehabenen Händ-
lein/ und gewandten Angesicht gleichsam betend/ über sich
in Himmel schawend/ in Mutterleibe gefunden haben.
Darauß wir GOttes hohe Allmacht und Barmhertzigkeit
sehen/ lernen und versichert werden/ daß GOtt auch ausser
der Ordnung wunderliche Wirckung des Geistes bey den
Kindern im Mutterleibe habe. So nun GOtt solche über
natürliche Bewegungen des heiligen Geistes in den zarten
Hertzen der Kinder im Mutterleibe extraordinarie erregen/
und verrichten kan/ wie solte jhnen den Glauben/ dadurch
sie jhm lieb und gefällig werden/ nicht auch verleyhen/ oder in
jhnen wircken können?
Chrisus
hat sie erlö-
set/
(2.) setzen wir zum grunde das vollgültige und
vollkommene theure Versühn-Opffer unsers
HERRN Jesu Christi.
Denn derselbe ist die Ver-
sühnung/ nicht alleine für unsere/ sondern für der
gantzen Welt Sünde/
I. Johan. 2, 2. Vnd das Lämlein
GOttes/ so der Welt Sünde getragen/
Johan. I, 29.

Nun aber gehören solche Kinderlein auch zur Welt/ und sind
ein Theil derselben/ darumb hat auch Christus JEsus jhre
Sünde getragen/ und ist dafür die Versühnung/ und solcher
Kinder Heyland worden. Dannenhero er nicht alleine ein
Kind gebohren/ sondern auch durch die überschattung des hei-
ligen Geistes im Mutterleibe empfangen/ und ein kleines
Würmlein worden/ auff daß er auch der zarten Kinderlein
im Mutterleibe Herr und Heyland würde/ und jhre unreine
dessen
Verdienst
sie durch den
Glauben
ergreiffen/
sündliche Empfängnis durch seine allerheiligste Empfängnis
und Menschwerdung heiligte. Nun seynd die Gnade Got-
tes/ und der theure Verdienst Jesu Christi bloß und schlechter
Dinge
Lehr- und Troſtpredigt
ſchwangern Frawen/ nach dem ſie verſchieden/ ein lebendiges
Kind mit zuſammen gethanen/ und auffgehabenen Haͤnd-
lein/ und gewandten Angeſicht gleichſam betend/ uͤber ſich
in Himmel ſchawend/ in Mutterleibe gefunden haben.
Darauß wir GOttes hohe Allmacht und Barmhertzigkeit
ſehen/ lernen und verſichert werden/ daß GOtt auch auſſer
der Ordnung wunderliche Wirckung des Geiſtes bey den
Kindern im Mutterleibe habe. So nun GOtt ſolche uͤber
natuͤrliche Bewegungen des heiligen Geiſtes in den zarten
Hertzen der Kinder im Mutterleibe extraordinariè erregen/
und verrichten kan/ wie ſolte jhnen den Glauben/ dadurch
ſie jhm lieb und gefaͤllig werden/ nicht auch verleyhen/ oder in
jhnen wircken koͤnnen?
Chriſus
hat ſie erloͤ-
ſet/
(2.) ſetzen wir zum grunde das vollguͤltige und
vollkommene theure Verſuͤhn-Opffer unſers
HERRN Jeſu Chriſti.
Denn derſelbe iſt die Ver-
ſuͤhnung/ nicht alleine fuͤr unſere/ ſondern fuͤr der
gantzen Welt Suͤnde/
I. Johan. 2, 2. Vnd das Laͤmlein
GOttes/ ſo der Welt Suͤnde getragen/
Johan. I, 29.

Nun aber gehoͤren ſolche Kinderlein auch zur Welt/ und ſind
ein Theil derſelben/ darumb hat auch Chriſtus JEſus jhre
Suͤnde getragen/ und iſt dafuͤr die Verſuͤhnung/ und ſolcher
Kinder Heyland worden. Dannenhero er nicht alleine ein
Kind gebohren/ ſondern auch durch die uͤberſchattung des hei-
ligen Geiſtes im Mutterleibe empfangen/ und ein kleines
Wuͤrmlein worden/ auff daß er auch der zarten Kinderlein
im Mutterleibe Herr und Heyland wuͤrde/ und jhre unreine
deſſen
Verdienſt
ſie durch den
Glauben
ergreiffen/
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[0029] Lehr- und Troſtpredigt ſchwangern Frawen/ nach dem ſie verſchieden/ ein lebendiges Kind mit zuſammen gethanen/ und auffgehabenen Haͤnd- lein/ und gewandten Angeſicht gleichſam betend/ uͤber ſich in Himmel ſchawend/ in Mutterleibe gefunden haben. Darauß wir GOttes hohe Allmacht und Barmhertzigkeit ſehen/ lernen und verſichert werden/ daß GOtt auch auſſer der Ordnung wunderliche Wirckung des Geiſtes bey den Kindern im Mutterleibe habe. So nun GOtt ſolche uͤber natuͤrliche Bewegungen des heiligen Geiſtes in den zarten Hertzen der Kinder im Mutterleibe extraordinariè erregen/ und verrichten kan/ wie ſolte jhnen den Glauben/ dadurch ſie jhm lieb und gefaͤllig werden/ nicht auch verleyhen/ oder in jhnen wircken koͤnnen? (2.) ſetzen wir zum grunde das vollguͤltige und vollkommene theure Verſuͤhn-Opffer unſers HERRN Jeſu Chriſti. Denn derſelbe iſt die Ver- ſuͤhnung/ nicht alleine fuͤr unſere/ ſondern fuͤr der gantzen Welt Suͤnde/ I. Johan. 2, 2. Vnd das Laͤmlein GOttes/ ſo der Welt Suͤnde getragen/ Johan. I, 29. Nun aber gehoͤren ſolche Kinderlein auch zur Welt/ und ſind ein Theil derſelben/ darumb hat auch Chriſtus JEſus jhre Suͤnde getragen/ und iſt dafuͤr die Verſuͤhnung/ und ſolcher Kinder Heyland worden. Dannenhero er nicht alleine ein Kind gebohren/ ſondern auch durch die uͤberſchattung des hei- ligen Geiſtes im Mutterleibe empfangen/ und ein kleines Wuͤrmlein worden/ auff daß er auch der zarten Kinderlein im Mutterleibe Herr und Heyland wuͤrde/ und jhre unreine ſuͤndliche Empfaͤngnis durch ſeine allerheiligſte Empfaͤngnis und Menſchwerdung heiligte. Nun ſeynd die Gnade Got- tes/ und der theure Verdienſt Jesu Chriſti bloß und ſchlechter Dinge

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Zitationshilfe: Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boettiger_predigt_1652/29>, abgerufen am 24.11.2024.