derung nicht versagen kann. Hochachtung -- weil er für die Freiheit kämpft, wie ein Held in der Schlacht, nicht bloß wie ein Maul-Rit¬ ter mit Worten. Bewunderung -- weil er mu¬ thig erträgt, was sonst den tapfersten Mann niderwirft; die kleinen Bosheiten, die kleinen Quälereien der kleinen Knechte. Gefängniß, Geldstrafe, die jämmerlichen Tücken der jämmer¬ lichen Polizei, das Knurren und Bellen der Hof¬ hunde, nichts schreckt ihn ab. Jetzt aber, wo ihm in München alle Luft benommen, und die Frechheit der Gewalt jeden Widerstand unmög¬ lich macht, ist er nach Rheinbaiern gezogen, wo noch die französischen Gesetze regieren, welchen die deutschen Minister nicht Hohn zu sprechen wagen. Dort wird er sein Journal fortsetzen. Auch hat er in vielen Orten in Deutschland Un¬ terstützung gefunden, um sich eine eigene Presse anzuschaffen. Ist es aber nicht sehr ehrenvoll für eine deutsche Regierung, daß sich ein deut¬
derung nicht verſagen kann. Hochachtung — weil er fuͤr die Freiheit kaͤmpft, wie ein Held in der Schlacht, nicht bloß wie ein Maul-Rit¬ ter mit Worten. Bewunderung — weil er mu¬ thig ertraͤgt, was ſonſt den tapferſten Mann niderwirft; die kleinen Bosheiten, die kleinen Quaͤlereien der kleinen Knechte. Gefaͤngniß, Geldſtrafe, die jaͤmmerlichen Tuͤcken der jaͤmmer¬ lichen Polizei, das Knurren und Bellen der Hof¬ hunde, nichts ſchreckt ihn ab. Jetzt aber, wo ihm in Muͤnchen alle Luft benommen, und die Frechheit der Gewalt jeden Widerſtand unmoͤg¬ lich macht, iſt er nach Rheinbaiern gezogen, wo noch die franzoͤſiſchen Geſetze regieren, welchen die deutſchen Miniſter nicht Hohn zu ſprechen wagen. Dort wird er ſein Journal fortſetzen. Auch hat er in vielen Orten in Deutſchland Un¬ terſtuͤtzung gefunden, um ſich eine eigene Preſſe anzuſchaffen. Iſt es aber nicht ſehr ehrenvoll fuͤr eine deutſche Regierung, daß ſich ein deut¬
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derung nicht verſagen kann. Hochachtung —
weil er fuͤr die Freiheit kaͤmpft, wie ein Held
in der Schlacht, nicht bloß wie ein Maul-Rit¬
ter mit Worten. Bewunderung — weil er mu¬
thig ertraͤgt, was ſonſt den tapferſten Mann
niderwirft; die kleinen Bosheiten, die kleinen
Quaͤlereien der kleinen Knechte. Gefaͤngniß,
Geldſtrafe, die jaͤmmerlichen Tuͤcken der jaͤmmer¬
lichen Polizei, das Knurren und Bellen der Hof¬
hunde, nichts ſchreckt ihn ab. Jetzt aber, wo
ihm in Muͤnchen alle Luft benommen, und die
Frechheit der Gewalt jeden Widerſtand unmoͤg¬
lich macht, iſt er nach Rheinbaiern gezogen, wo
noch die franzoͤſiſchen Geſetze regieren, welchen
die deutſchen Miniſter nicht Hohn zu ſprechen
wagen. Dort wird er ſein Journal fortſetzen.
Auch hat er in vielen Orten in Deutſchland Un¬
terſtuͤtzung gefunden, um ſich eine eigene Preſſe
anzuſchaffen. Iſt es aber nicht ſehr ehrenvoll
fuͤr eine deutſche Regierung, daß ſich ein deut¬
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/226>, abgerufen am 03.12.2024.
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