Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832.an dem nachgiebigen Tone in den Proklamationen an dem nachgiebigen Tone in den Proklamationen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0084" n="70"/> an dem nachgiebigen Tone in den Proklamationen<lb/> der Behörde. So lauteten ſie nicht im December;<lb/> denn ſo kräftig war auch damals das Volk nicht auf¬<lb/> getreten. Es war noch müde vom Juli, und hatte<lb/> wie halb im Schlafe revolutionirt. Bei alle dem<lb/> mag es ſeyn, daß die Regierung ſelbſt dieſe Ereig¬<lb/> niſſe herbeigeführt. Erſtens um die Schuld des Car¬<lb/> liſtenhauptes ſtrafreif werden zu laſſen, und zweitens,<lb/> um einen guten Vorwand zu haben, Belgien anzu¬<lb/> nehmen. Denn freilich kann jetzt die franzöſiſche Re¬<lb/> gierung zu verſtehen geben, ſie dürfe bei der gereiz¬<lb/> ten Stimmung des Volkes gar nicht wagen, Bel¬<lb/> gien abzuweiſen. Wir wollen abwarten, wie es geht.</p><lb/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [70/0084]
an dem nachgiebigen Tone in den Proklamationen
der Behörde. So lauteten ſie nicht im December;
denn ſo kräftig war auch damals das Volk nicht auf¬
getreten. Es war noch müde vom Juli, und hatte
wie halb im Schlafe revolutionirt. Bei alle dem
mag es ſeyn, daß die Regierung ſelbſt dieſe Ereig¬
niſſe herbeigeführt. Erſtens um die Schuld des Car¬
liſtenhauptes ſtrafreif werden zu laſſen, und zweitens,
um einen guten Vorwand zu haben, Belgien anzu¬
nehmen. Denn freilich kann jetzt die franzöſiſche Re¬
gierung zu verſtehen geben, ſie dürfe bei der gereiz¬
ten Stimmung des Volkes gar nicht wagen, Bel¬
gien abzuweiſen. Wir wollen abwarten, wie es geht.
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