Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832.Neun und zwanzigster Brief. Paris, Dienstag, den 25. Januar 1831.In diesen Tagen wird das Schicksal Belgiens II. 1
Neun und zwanzigſter Brief. Paris, Dienſtag, den 25. Januar 1831.In dieſen Tagen wird das Schickſal Belgiens II. 1
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Neun und zwanzigſter Brief.
Paris, Dienſtag, den 25. Januar 1831.
In dieſen Tagen wird das Schickſal Belgiens
entſchieden ſeyn. So eine lächerliche Thron-Verſtei¬
gerung iſt mir noch nicht vorgekommen. Daß es
Fürſtenſöhne giebt, die um dieſe Krone betteln!
Lieber ſtreckte ich meine Hand nach einem Sou aus.
Betteln um eine Krone! Jupiters Donner als Al¬
moſen empfangen! Eine Krone muß man rauben,
oder ſie annehmen aus Barmherzigkeit. Frankreich
wird Belgien ganz gewiß bekommen, oder doch den
größten Theil davon. Das ließ ſich vorher ſehen.
Die große Verwirrung, welche beim belgiſchen Con¬
greſſe herrſchte, hatte ſo viel Methode, daß man
wohl merkte, daß alles verabredet war. Frankreich
II. 1
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Zitationshilfe: | Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris02_1832/15>, abgerufen am 16.07.2024. |