Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 2. Leipzig, 1900.[Abbildung]
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Bleiben wir ruhig noch ein Weilchen im Du blickst in dem Kasten in eine australische Landschaft. Du sollst die Empfindung bekommen, daß du in diesem Es ist die Hochzeitslaube des Kragenvogels, der Chla¬ Hochzeit! Wir sind auf einmal bei einem Liebeswerk! Der Vogel gehört seinem Bau nach so eng zu den Para¬ 23*
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Bleiben wir ruhig noch ein Weilchen im Du blickſt in dem Kaſten in eine auſtraliſche Landſchaft. Du ſollſt die Empfindung bekommen, daß du in dieſem Es iſt die Hochzeitslaube des Kragenvogels, der Chla¬ Hochzeit! Wir ſind auf einmal bei einem Liebeswerk! Der Vogel gehört ſeinem Bau nach ſo eng zu den Para¬ 23*
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Bleiben wir ruhig noch ein Weilchen im
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trefflichen Dresdener Muſeum. Da ſteht neben den
Schränken mit den vielen luſtigen Vogelneſtern ein
beſonderer Kaſten mit einem Ding, das zunächſt
einen weiten Gedankenſpaziergang ganz für ſich
nötig macht. Es iſt ein hübſcher Spaziergang und
du ſollſt auf ihm vorerſt noch einmal alle graue
Theorie wie den Sandſack eines Luftballons, der
ſteigen will, über Bord werfen.
Du blickſt in dem Kaſten in eine auſtraliſche Landſchaft.
Durch ein Stückchen niedlich gemalter Hintergrundskuliſſe iſt die
Phantaſie im ganzen geweckt: du ſiehſt auſtraliſche Bäume,
eine kleine Strecke jener eigenartigen Buſchwald-Landſchaft, die
den alten merkwürdigen Erdteil der Schnabeltiere, Känguruhs
und Molchfiſche auszeichnet. Vor dieſer Landſchaft ſteht dann
vollſtändig naturgetreu wiederaufgebaut ein echter auſtraliſcher
Gegenſtand der ſeltſamſten Art.
Du ſollſt die Empfindung bekommen, daß du in dieſem
Augenblick wirklich durch den auſtraliſchen Buſch ſtreifſt — und
auf einmal ſteht vor deinem Blick dieſes Etwas, ſchwieriger
zu bezeichnen als eine unendliche Fülle anderer Erzeugniſſe der
erfindungsreichen Mutter Natur.
Es iſt die Hochzeitslaube des Kragenvogels, der Chla¬
mydodera, wie der Vogel wiſſenſchaftlich heißt.
Hochzeit! Wir ſind auf einmal bei einem Liebeswerk!
Der Vogel gehört ſeinem Bau nach ſo eng zu den Para¬
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