Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 1. Florenz u. a., 1898.[Abbildung]
Und nun komm ganz in die Tiefe unten zurück. Laß uns beim Anfang beginnen, soweit es einen giebt. Laß uns behaglich plaudern und schauen. Ohne Hast. Wo Gieb mir die Hand, ich muß dich zuerst allen Ernstes in Angelus Silesius. [Abbildung] Ein künstliches Licht von außerordentlicher Kraft soll uns Dein Blick verliert sich in einem ungeheuren Gewölbe. [Abbildung]
Und nun komm ganz in die Tiefe unten zurück. Laß uns beim Anfang beginnen, ſoweit es einen giebt. Laß uns behaglich plaudern und ſchauen. Ohne Haſt. Wo Gieb mir die Hand, ich muß dich zuerſt allen Ernſtes in Angelus Sileſius. [Abbildung] Ein künſtliches Licht von außerordentlicher Kraft ſoll uns Dein Blick verliert ſich in einem ungeheuren Gewölbe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0060" n="44"/> <figure/> <p><hi rendition="#in">U</hi>nd nun komm ganz in die Tiefe unten zurück.</p><lb/> <p>Laß uns beim Anfang beginnen, ſoweit es einen giebt.</p><lb/> <p>Laß uns behaglich plaudern und ſchauen. Ohne Haſt. Wo<lb/> uns gerade Licht ſcheint und ein Stück Wurzelwerk erhellt.<lb/> Wir wiſſen, was aus den Dingen am Ende Großes ſteigt.<lb/> Aber laß uns all dieſes Große jetzt einmal herunterſchrauben<lb/> auf das denkbar kleinſte blaue Flämmchen im innerſten Schacht.</p><lb/> <p>Gieb mir die Hand, ich muß dich zuerſt allen Ernſtes in<lb/> einen Schacht bringen. Zu einem wunderbaren Myſterium.<lb/> Nimm deine Phantaſie zuſammen und folge mir, — ohne<lb/> Angſt.</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l>„Ja, wer ein Adler iſt,<lb/></l> <l>Der kann ſich wohl erſchwingen<lb/></l> <l>Und über Seraphim<lb/></l> <l>Durch tauſend Himmel dringen.“<lb/></l> </lg> </quote> <bibl> <hi rendition="#g">Angelus Sileſius.</hi><lb/> </bibl> </cit> <figure/> <p>Ein künſtliches Licht von außerordentlicher Kraft ſoll uns<lb/> eine Unterwelt erhellen, in der ſonſt tiefes Dunkel brütet. Und<lb/> die Gegenſtände, indem ſie plötzlich im Glanze auftauchen, ſollen<lb/> zugleich ins Märchenhafte vergrößert erſcheinen.</p><lb/> <p>Dein Blick verliert ſich in einem ungeheuren Gewölbe.<lb/> Durch den gähnenden Schacht des Hintergrundes wälzt ſich ein<lb/> Seltſames auf dich zu. Eine große, ſchimmernde <hi rendition="#g">Kugel</hi> ohne<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [44/0060]
[Abbildung]
Und nun komm ganz in die Tiefe unten zurück.
Laß uns beim Anfang beginnen, ſoweit es einen giebt.
Laß uns behaglich plaudern und ſchauen. Ohne Haſt. Wo
uns gerade Licht ſcheint und ein Stück Wurzelwerk erhellt.
Wir wiſſen, was aus den Dingen am Ende Großes ſteigt.
Aber laß uns all dieſes Große jetzt einmal herunterſchrauben
auf das denkbar kleinſte blaue Flämmchen im innerſten Schacht.
Gieb mir die Hand, ich muß dich zuerſt allen Ernſtes in
einen Schacht bringen. Zu einem wunderbaren Myſterium.
Nimm deine Phantaſie zuſammen und folge mir, — ohne
Angſt.
„Ja, wer ein Adler iſt,
Der kann ſich wohl erſchwingen
Und über Seraphim
Durch tauſend Himmel dringen.“
Angelus Sileſius.
[Abbildung]
Ein künſtliches Licht von außerordentlicher Kraft ſoll uns
eine Unterwelt erhellen, in der ſonſt tiefes Dunkel brütet. Und
die Gegenſtände, indem ſie plötzlich im Glanze auftauchen, ſollen
zugleich ins Märchenhafte vergrößert erſcheinen.
Dein Blick verliert ſich in einem ungeheuren Gewölbe.
Durch den gähnenden Schacht des Hintergrundes wälzt ſich ein
Seltſames auf dich zu. Eine große, ſchimmernde Kugel ohne
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Zitationshilfe: | Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 1. Florenz u. a., 1898, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben01_1898/60>, abgerufen am 16.07.2024. |