Lage, worauf sie auseinanderprallten. Wir ersehen aus der Beschrei- bung, dass alles darauf berechnet war, den Effekt möglichst zu steigern.
Die einzige vorhandene Abbildung eines solchen Mechanismus findet sich in einem Bildcodex des Armeria zu Madrid von ca. 1544.
Im Geschiftscheibenrennen war der Effekt ein ähnlicher, der Mechanismus aber ein einfacherer. Hier war über der Rennbrust und deren Maschine eine grosse Scheibe aus Eisenblech gelegt, die
[Abbildung]
Fig. 644.
Stecher im gemein-deutschen Gestech nach Angaben des Kaisers Maximilian I.
über die ganze Brust reichte und diese mittelst der Keile gespannt. Beim Auslösen durch den Stoss blieb die Scheibe an der Brust haften; nur die Keile, zum Teil durch Federkraft getrieben, flogen, von der Spannung befreit, nach allen Richtungen in die Luft. Ein Mecha- nismus für das Geschiftscheibenrennen hat sich in einem allerdings
III. Die Turnierwaffen.
Lage, worauf sie auseinanderprallten. Wir ersehen aus der Beschrei- bung, daſs alles darauf berechnet war, den Effekt möglichst zu steigern.
Die einzige vorhandene Abbildung eines solchen Mechanismus findet sich in einem Bildcodex des Armeria zu Madrid von ca. 1544.
Im Geschiftscheibenrennen war der Effekt ein ähnlicher, der Mechanismus aber ein einfacherer. Hier war über der Rennbrust und deren Maschine eine groſse Scheibe aus Eisenblech gelegt, die
[Abbildung]
Fig. 644.
Stecher im gemein-deutschen Gestech nach Angaben des Kaisers Maximilian I.
über die ganze Brust reichte und diese mittelst der Keile gespannt. Beim Auslösen durch den Stoſs blieb die Scheibe an der Brust haften; nur die Keile, zum Teil durch Federkraft getrieben, flogen, von der Spannung befreit, nach allen Richtungen in die Luft. Ein Mecha- nismus für das Geschiftscheibenrennen hat sich in einem allerdings
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0575"n="557"/><fwplace="top"type="header">III. Die Turnierwaffen.</fw><lb/>
Lage, worauf sie auseinanderprallten. Wir ersehen aus der Beschrei-<lb/>
bung, daſs alles darauf berechnet war, den Effekt möglichst zu steigern.</p><lb/><p>Die einzige vorhandene Abbildung eines solchen Mechanismus<lb/>
findet sich in einem Bildcodex des Armeria zu Madrid von ca. 1544.</p><lb/><p>Im <hirendition="#g">Geschiftscheibenrennen</hi> war der Effekt ein ähnlicher,<lb/>
der Mechanismus aber ein einfacherer. Hier war über der Rennbrust<lb/>
und deren Maschine eine groſse Scheibe aus Eisenblech gelegt, die<lb/><figure><head><hirendition="#g">Fig</hi>. 644.</head><p><hirendition="#g">Stecher</hi> im gemein-deutschen Gestech nach Angaben<lb/>
des Kaisers <hirendition="#g">Maximilian</hi> I.</p></figure><lb/>
über die ganze Brust reichte und diese mittelst der Keile gespannt.<lb/>
Beim Auslösen durch den Stoſs blieb die Scheibe an der Brust haften;<lb/>
nur die Keile, zum Teil durch Federkraft getrieben, flogen, von der<lb/>
Spannung befreit, nach allen Richtungen in die Luft. Ein Mecha-<lb/>
nismus für das Geschiftscheibenrennen hat sich in einem allerdings<lb/></p></div></body></text></TEI>
[557/0575]
III. Die Turnierwaffen.
Lage, worauf sie auseinanderprallten. Wir ersehen aus der Beschrei-
bung, daſs alles darauf berechnet war, den Effekt möglichst zu steigern.
Die einzige vorhandene Abbildung eines solchen Mechanismus
findet sich in einem Bildcodex des Armeria zu Madrid von ca. 1544.
Im Geschiftscheibenrennen war der Effekt ein ähnlicher,
der Mechanismus aber ein einfacherer. Hier war über der Rennbrust
und deren Maschine eine groſse Scheibe aus Eisenblech gelegt, die
[Abbildung Fig. 644. Stecher im gemein-deutschen Gestech nach Angaben
des Kaisers Maximilian I.]
über die ganze Brust reichte und diese mittelst der Keile gespannt.
Beim Auslösen durch den Stoſs blieb die Scheibe an der Brust haften;
nur die Keile, zum Teil durch Federkraft getrieben, flogen, von der
Spannung befreit, nach allen Richtungen in die Luft. Ein Mecha-
nismus für das Geschiftscheibenrennen hat sich in einem allerdings
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/575>, abgerufen am 19.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.