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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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I. Die Schutzwaffen.
das Gestelle darstellen, haben sich noch wenige Exemplare in den
Museen erhalten, von welchen das älteste aus dem Ende des
14. Jahrhunderts stammt. (Fig. 225.) Die Mehrzahl derselben ist
französisch oder burgundisch, einige besitzen aber auch niederdeutsche
Bandinschriften. Die Steigbügel jener spätesten Periode des Krippen-
sattels haben eine eigentümliche Form. Sie sind trapezförmig, sehr
schmal, mit Riemenblechen und besitzen eine schief gegen auswärts
gerichtete breite Trittplatte. (Fig. 226.)

Die Kürisssättel des 16. Jahrhunderts erhalten auf den Beschlägen

[Abbildung] Fig. 222.

Schwerer Kürisssattel, blank mit schwarz geätzten
Strichen, des Otto Heinrich, Pfalzgrafen am Rhein. Deutsche Arbeit
von 1523.

der Bögen dekorative Auszierungen gleich jenen, welche wir bei den
Harnischen beschrieben haben, die reichsten, welche aus Mailand und
Spanien bezogen wurden, Verzierungen in Treibarbeit in Verbindung
mit Tausia. Es kommt häufig vor, dass der Sattel in Zeichnung und
Technik mit dem Harnische im Einklange verziert ist, somit zur
Harnischgarnitur gehört. Ein Beispiel findet sich in der grossen
Harnischgarnitur Kaiser Ferdinands I. in der Hof-Waffensamm-

I. Die Schutzwaffen.
das Gestelle darstellen, haben sich noch wenige Exemplare in den
Museen erhalten, von welchen das älteste aus dem Ende des
14. Jahrhunderts stammt. (Fig. 225.) Die Mehrzahl derselben ist
französisch oder burgundisch, einige besitzen aber auch niederdeutsche
Bandinschriften. Die Steigbügel jener spätesten Periode des Krippen-
sattels haben eine eigentümliche Form. Sie sind trapezförmig, sehr
schmal, mit Riemenblechen und besitzen eine schief gegen auswärts
gerichtete breite Trittplatte. (Fig. 226.)

Die Küriſssättel des 16. Jahrhunderts erhalten auf den Beschlägen

[Abbildung] Fig. 222.

Schwerer Küriſssattel, blank mit schwarz geätzten
Strichen, des Otto Heinrich, Pfalzgrafen am Rhein. Deutsche Arbeit
von 1523.

der Bögen dekorative Auszierungen gleich jenen, welche wir bei den
Harnischen beschrieben haben, die reichsten, welche aus Mailand und
Spanien bezogen wurden, Verzierungen in Treibarbeit in Verbindung
mit Tausia. Es kommt häufig vor, daſs der Sattel in Zeichnung und
Technik mit dem Harnische im Einklange verziert ist, somit zur
Harnischgarnitur gehört. Ein Beispiel findet sich in der groſsen
Harnischgarnitur Kaiser Ferdinands I. in der Hof-Waffensamm-

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[204/0222] I. Die Schutzwaffen. das Gestelle darstellen, haben sich noch wenige Exemplare in den Museen erhalten, von welchen das älteste aus dem Ende des 14. Jahrhunderts stammt. (Fig. 225.) Die Mehrzahl derselben ist französisch oder burgundisch, einige besitzen aber auch niederdeutsche Bandinschriften. Die Steigbügel jener spätesten Periode des Krippen- sattels haben eine eigentümliche Form. Sie sind trapezförmig, sehr schmal, mit Riemenblechen und besitzen eine schief gegen auswärts gerichtete breite Trittplatte. (Fig. 226.) Die Küriſssättel des 16. Jahrhunderts erhalten auf den Beschlägen [Abbildung Fig. 222. Schwerer Küriſssattel, blank mit schwarz geätzten Strichen, des Otto Heinrich, Pfalzgrafen am Rhein. Deutsche Arbeit von 1523.] der Bögen dekorative Auszierungen gleich jenen, welche wir bei den Harnischen beschrieben haben, die reichsten, welche aus Mailand und Spanien bezogen wurden, Verzierungen in Treibarbeit in Verbindung mit Tausia. Es kommt häufig vor, daſs der Sattel in Zeichnung und Technik mit dem Harnische im Einklange verziert ist, somit zur Harnischgarnitur gehört. Ein Beispiel findet sich in der groſsen Harnischgarnitur Kaiser Ferdinands I. in der Hof-Waffensamm-

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/222>, abgerufen am 24.11.2024.