Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.I. Die Schutzwaffen. Mode werden, kommen auch die Schösse im Adel ausser Gebrauchund erhalten sich nur noch einige Jahrzehnte in den Kürassier- regimentern und unter den Reitern der Heere im östlichen Europa. Am Beginne des 18. Jahrhunderts sind sie völlig verschwunden. Das Streben nach einer Verschönerung des äusseren Lebens [Abbildung]
Fig. 109. waffen, sondern auch das Kriegskleid zu verzieren. Im 14. Jahr-Brigantine mit Sturmhaube des Franz Maria von hundert wurde der Lentner bereits ein Gegenstand künstlerischer Ausstattung. Er wurde mit Seide oder Damast überzogen und reich in Gold und Silber gestickt, so dass die Schutzwaffe völlig den Ein- I. Die Schutzwaffen. Mode werden, kommen auch die Schöſse im Adel auſser Gebrauchund erhalten sich nur noch einige Jahrzehnte in den Kürassier- regimentern und unter den Reitern der Heere im östlichen Europa. Am Beginne des 18. Jahrhunderts sind sie völlig verschwunden. Das Streben nach einer Verschönerung des äuſseren Lebens [Abbildung]
Fig. 109. waffen, sondern auch das Kriegskleid zu verzieren. Im 14. Jahr-Brigantine mit Sturmhaube des Franz Maria von hundert wurde der Lentner bereits ein Gegenstand künstlerischer Ausstattung. Er wurde mit Seide oder Damast überzogen und reich in Gold und Silber gestickt, so daſs die Schutzwaffe völlig den Ein- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0120" n="102"/><fw place="top" type="header">I. Die Schutzwaffen.</fw><lb/> Mode werden, kommen auch die Schöſse im Adel auſser Gebrauch<lb/> und erhalten sich nur noch einige Jahrzehnte in den Kürassier-<lb/> regimentern und unter den Reitern der Heere im östlichen Europa.<lb/> Am Beginne des 18. Jahrhunderts sind sie völlig verschwunden.</p><lb/> <p>Das Streben nach einer Verschönerung des äuſseren Lebens<lb/> führte in Italien schon im Mittelalter dahin, nicht allein die Angriffs-<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 109.</head><p><hi rendition="#g">Brigantine</hi> mit Sturmhaube des <hi rendition="#g">Franz Maria von<lb/> Rovere-Montefeltre</hi> Herzogs von Urbino. Arbeit der Gebrüder<lb/><hi rendition="#i">Philipp</hi> und <hi rendition="#i">Jacob Negroli</hi> von 1532.</p></figure><lb/> waffen, sondern auch das Kriegskleid zu verzieren. Im 14. Jahr-<lb/> hundert wurde der Lentner bereits ein Gegenstand künstlerischer<lb/> Ausstattung. Er wurde mit Seide oder Damast überzogen und reich<lb/> in Gold und Silber gestickt, so daſs die Schutzwaffe völlig den Ein-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0120]
I. Die Schutzwaffen.
Mode werden, kommen auch die Schöſse im Adel auſser Gebrauch
und erhalten sich nur noch einige Jahrzehnte in den Kürassier-
regimentern und unter den Reitern der Heere im östlichen Europa.
Am Beginne des 18. Jahrhunderts sind sie völlig verschwunden.
Das Streben nach einer Verschönerung des äuſseren Lebens
führte in Italien schon im Mittelalter dahin, nicht allein die Angriffs-
[Abbildung Fig. 109. Brigantine mit Sturmhaube des Franz Maria von
Rovere-Montefeltre Herzogs von Urbino. Arbeit der Gebrüder
Philipp und Jacob Negroli von 1532.]
waffen, sondern auch das Kriegskleid zu verzieren. Im 14. Jahr-
hundert wurde der Lentner bereits ein Gegenstand künstlerischer
Ausstattung. Er wurde mit Seide oder Damast überzogen und reich
in Gold und Silber gestickt, so daſs die Schutzwaffe völlig den Ein-
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