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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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für den betreffenden Marmor wird, da sich ein absolut
genaues Maß wegen der Verschiedenheit der Qualität des
Mooses nicht angeben läßt; für Feder- oder Kammermarmor
ist der Grund in der eben angegebenen Consistenz gerade
recht, während bei Türkischmarmor nach vollständigem
Erkalten bis zu 1/4 Liter kaltes Wasser zugesetzt wird.

Zur Probe, ob die Abkochung noch die nöthige Stärke
besitzt, taucht man mit einem Finger in die Lösung und
zieht denselben langsam wieder heraus; geht die Flüssigkeit
circa 1 Centimeter lang fadenförmig vom Finger in die
Höhe, so ist noch genügend Stärke vorhanden. Der Grund
ist zu stark, wenn die aufgesprengte Farbe sich zwar anfangs
ausbreitet, aber dann wieder stark zusammengeht. Zu dünn
ist derselbe, wenn die Farbentropfen zu weit auseinander-
gehen.

Alter Grund wird wässerig, wodurch die Farben sich
leicht mit demselben verbinden und laufen, gleich auf zu
dünnem Grunde, durcheinander oder geben bleichen Marmor.

Noch einmal muß erwähnt werden, daß stets getrachtet
werden muß, vor dem Aufsprengen der ersten Farbe und
nach dem Abheben des Marmors den Grund rein
abzustreichen, damit weder Blasen noch Farbenreste auf der
Fläche sichtbar sind. Ebenso ist öfteres Umrühren der Grund-
masse, um stets die gleiche Consistenz in allen ihren Theilen
zu erhalten, angerathen.

Von Manchen wird bei Anwendung von Carragheen-
moosgrund ein Zusatz von Flohsamenabkochung empfohlen..

Methode II.

Diese, zwar etwas kostspieligere, aber in jeder Hinsicht
vortheilhaftere Herstellung von Marmorirgrund besteht in
der Lösung von Traganth.

Traganth ist eine Gummiart und bildet weiße oder
gelbliche, halbdurchscheinende Fäden oder bandartig ver-
schiedenartig gedrehte, geruchlose Stückchen und schwillt im
Wasser zu einem dicken Schleim auf, löst sich jedoch nicht
vollständig; sie schwitzt aus dem Stengel von selbst oder durch
Verletzung aus verwundeten Stellen des Traganthstrauches

fuͤr den betreffenden Marmor wird, da sich ein absolut
genaues Maß wegen der Verschiedenheit der Qualitaͤt des
Mooses nicht angeben laͤßt; fuͤr Feder- oder Kammermarmor
ist der Grund in der eben angegebenen Consistenz gerade
recht, waͤhrend bei Tuͤrkischmarmor nach vollstaͤndigem
Erkalten bis zu ¼ Liter kaltes Wasser zugesetzt wird.

Zur Probe, ob die Abkochung noch die noͤthige Staͤrke
besitzt, taucht man mit einem Finger in die Loͤsung und
zieht denselben langsam wieder heraus; geht die Fluͤssigkeit
circa 1 Centimeter lang fadenfoͤrmig vom Finger in die
Hoͤhe, so ist noch genuͤgend Staͤrke vorhanden. Der Grund
ist zu stark, wenn die aufgesprengte Farbe sich zwar anfangs
ausbreitet, aber dann wieder stark zusammengeht. Zu duͤnn
ist derselbe, wenn die Farbentropfen zu weit auseinander-
gehen.

Alter Grund wird waͤsserig, wodurch die Farben sich
leicht mit demselben verbinden und laufen, gleich auf zu
duͤnnem Grunde, durcheinander oder geben bleichen Marmor.

Noch einmal muß erwaͤhnt werden, daß stets getrachtet
werden muß, vor dem Aufsprengen der ersten Farbe und
nach dem Abheben des Marmors den Grund rein
abzustreichen, damit weder Blasen noch Farbenreste auf der
Flaͤche sichtbar sind. Ebenso ist oͤfteres Umruͤhren der Grund-
masse, um stets die gleiche Consistenz in allen ihren Theilen
zu erhalten, angerathen.

Von Manchen wird bei Anwendung von Carragheen-
moosgrund ein Zusatz von Flohsamenabkochung empfohlen..

Methode II.

Diese, zwar etwas kostspieligere, aber in jeder Hinsicht
vortheilhaftere Herstellung von Marmorirgrund besteht in
der Loͤsung von Traganth.

Traganth ist eine Gummiart und bildet weiße oder
gelbliche, halbdurchscheinende Faͤden oder bandartig ver-
schiedenartig gedrehte, geruchlose Stuͤckchen und schwillt im
Wasser zu einem dicken Schleim auf, loͤst sich jedoch nicht
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Verletzung aus verwundeten Stellen des Traganthstrauches

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[25/0035] fuͤr den betreffenden Marmor wird, da sich ein absolut genaues Maß wegen der Verschiedenheit der Qualitaͤt des Mooses nicht angeben laͤßt; fuͤr Feder- oder Kammermarmor ist der Grund in der eben angegebenen Consistenz gerade recht, waͤhrend bei Tuͤrkischmarmor nach vollstaͤndigem Erkalten bis zu ¼ Liter kaltes Wasser zugesetzt wird. Zur Probe, ob die Abkochung noch die noͤthige Staͤrke besitzt, taucht man mit einem Finger in die Loͤsung und zieht denselben langsam wieder heraus; geht die Fluͤssigkeit circa 1 Centimeter lang fadenfoͤrmig vom Finger in die Hoͤhe, so ist noch genuͤgend Staͤrke vorhanden. Der Grund ist zu stark, wenn die aufgesprengte Farbe sich zwar anfangs ausbreitet, aber dann wieder stark zusammengeht. Zu duͤnn ist derselbe, wenn die Farbentropfen zu weit auseinander- gehen. Alter Grund wird waͤsserig, wodurch die Farben sich leicht mit demselben verbinden und laufen, gleich auf zu duͤnnem Grunde, durcheinander oder geben bleichen Marmor. Noch einmal muß erwaͤhnt werden, daß stets getrachtet werden muß, vor dem Aufsprengen der ersten Farbe und nach dem Abheben des Marmors den Grund rein abzustreichen, damit weder Blasen noch Farbenreste auf der Flaͤche sichtbar sind. Ebenso ist oͤfteres Umruͤhren der Grund- masse, um stets die gleiche Consistenz in allen ihren Theilen zu erhalten, angerathen. Von Manchen wird bei Anwendung von Carragheen- moosgrund ein Zusatz von Flohsamenabkochung empfohlen.. Methode II. Diese, zwar etwas kostspieligere, aber in jeder Hinsicht vortheilhaftere Herstellung von Marmorirgrund besteht in der Loͤsung von Traganth. Traganth ist eine Gummiart und bildet weiße oder gelbliche, halbdurchscheinende Faͤden oder bandartig ver- schiedenartig gedrehte, geruchlose Stuͤckchen und schwillt im Wasser zu einem dicken Schleim auf, loͤst sich jedoch nicht vollstaͤndig; sie schwitzt aus dem Stengel von selbst oder durch Verletzung aus verwundeten Stellen des Traganthstrauches

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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/35>, abgerufen am 24.11.2024.