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[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 9. Zürich, 1749.

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neuen Schrifften.
Reimen zu paaren in Ordnung gestellet werden,
und auf poetischen Füssen dem Boden nach krie-
chen lernen; endlich wie sie nach einem dreytägi-
gen Leben durch ihre eigene Blödigkeit einfallen,
und Angesichts verschwinden.

Die neueste Art der Complimente mit nach-
drücklichen Exempeln aus den Schrifften Gottsch.
Schwab. Schwartzens, und anderer höflicher Leu-
te belebet.

Von dem Regimente des Storchen über die
Frösche. Dieses Werck ist voll politischer Grund-
regeln, die in einer historischen Form vorgetra-
gen werden. Es wird umständlich erzehlt, wie der
Storch auf den vortrefflichen Einfall gekommen,
bey dem Volck der Frösche gantz willkührliche
Gesetze einzuführen, welche keinen Grund in dem
Wohlseyn, oder der Bedürfniß derselben haben,
sondern eine blosse Erfindung des Gehirns und des
Eigensinns sind: und was vor grosser Nutzen
daher für die Person des Regenten entstanden,
wie er dadurch in den Stand gekommen, der Un-
terdruckung einen Titel zu geben; der Tugend des
Gehorsams Gelegenheit gegeben, in ihrem schön-
sten Lichte zu erscheinen, und neue Rechte erlan-
get, seine Tafel-Güter zu vermehren etc.

Untersuchung eines Gewissensfalles, wie eine
geschickte Freundin sich zu verhalten hätte, falls
sie die Unordnung und das Elend in den Schriff-
ten ihres Freundes, theils durch die Kraft ihres
eigenen Verstandes, theils aus den Straff- und
Lehrschriften seiner Gegner erkennete; ob sie die

Par-

neuen Schrifften.
Reimen zu paaren in Ordnung geſtellet werden,
und auf poetiſchen Fuͤſſen dem Boden nach krie-
chen lernen; endlich wie ſie nach einem dreytaͤgi-
gen Leben durch ihre eigene Bloͤdigkeit einfallen,
und Angeſichts verſchwinden.

Die neueſte Art der Complimente mit nach-
druͤcklichen Exempeln aus den Schrifften Gottſch.
Schwab. Schwartzens, und anderer hoͤflicher Leu-
te belebet.

Von dem Regimente des Storchen uͤber die
Froͤſche. Dieſes Werck iſt voll politiſcher Grund-
regeln, die in einer hiſtoriſchen Form vorgetra-
gen werden. Es wird umſtaͤndlich erzehlt, wie der
Storch auf den vortrefflichen Einfall gekommen,
bey dem Volck der Froͤſche gantz willkuͤhrliche
Geſetze einzufuͤhren, welche keinen Grund in dem
Wohlſeyn, oder der Beduͤrfniß derſelben haben,
ſondern eine bloſſe Erfindung des Gehirns und des
Eigenſinns ſind: und was vor groſſer Nutzen
daher fuͤr die Perſon des Regenten entſtanden,
wie er dadurch in den Stand gekommen, der Un-
terdruckung einen Titel zu geben; der Tugend des
Gehorſams Gelegenheit gegeben, in ihrem ſchoͤn-
ſten Lichte zu erſcheinen, und neue Rechte erlan-
get, ſeine Tafel-Guͤter zu vermehren ꝛc.

Unterſuchung eines Gewiſſensfalles, wie eine
geſchickte Freundin ſich zu verhalten haͤtte, falls
ſie die Unordnung und das Elend in den Schriff-
ten ihres Freundes, theils durch die Kraft ihres
eigenen Verſtandes, theils aus den Straff- und
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[107/0107] neuen Schrifften. Reimen zu paaren in Ordnung geſtellet werden, und auf poetiſchen Fuͤſſen dem Boden nach krie- chen lernen; endlich wie ſie nach einem dreytaͤgi- gen Leben durch ihre eigene Bloͤdigkeit einfallen, und Angeſichts verſchwinden. Die neueſte Art der Complimente mit nach- druͤcklichen Exempeln aus den Schrifften Gottſch. Schwab. Schwartzens, und anderer hoͤflicher Leu- te belebet. Von dem Regimente des Storchen uͤber die Froͤſche. Dieſes Werck iſt voll politiſcher Grund- regeln, die in einer hiſtoriſchen Form vorgetra- gen werden. Es wird umſtaͤndlich erzehlt, wie der Storch auf den vortrefflichen Einfall gekommen, bey dem Volck der Froͤſche gantz willkuͤhrliche Geſetze einzufuͤhren, welche keinen Grund in dem Wohlſeyn, oder der Beduͤrfniß derſelben haben, ſondern eine bloſſe Erfindung des Gehirns und des Eigenſinns ſind: und was vor groſſer Nutzen daher fuͤr die Perſon des Regenten entſtanden, wie er dadurch in den Stand gekommen, der Un- terdruckung einen Titel zu geben; der Tugend des Gehorſams Gelegenheit gegeben, in ihrem ſchoͤn- ſten Lichte zu erſcheinen, und neue Rechte erlan- get, ſeine Tafel-Guͤter zu vermehren ꝛc. Unterſuchung eines Gewiſſensfalles, wie eine geſchickte Freundin ſich zu verhalten haͤtte, falls ſie die Unordnung und das Elend in den Schriff- ten ihres Freundes, theils durch die Kraft ihres eigenen Verſtandes, theils aus den Straff- und Lehrſchriften ſeiner Gegner erkennete; ob ſie die Par-

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Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 9. Zürich, 1749, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung09_1743/107>, abgerufen am 21.11.2024.