[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743.des sechszehnten Jahrhundert. zwar Zinkgräfe in der Vorrede zu einer Samm-lung Gedichte, welche er als einen Anhang zu den allerersten Opitzischen Gedichten drücken lassen, mit einer ausnehmenden Hochachtung geredet. "Johann Fischers, genannt Mentzers, glück- Aber diese Worte sind auch die Leichenpredigt gessen D 4
des ſechszehnten Jahrhundert. zwar Zinkgraͤfe in der Vorrede zu einer Samm-lung Gedichte, welche er als einen Anhang zu den allererſten Opitziſchen Gedichten druͤcken laſſen, mit einer ausnehmenden Hochachtung geredet. „Johann Fiſchers, genannt Mentzers, gluͤck- Aber dieſe Worte ſind auch die Leichenpredigt geſſen D 4
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des ſechszehnten Jahrhundert.
zwar Zinkgraͤfe in der Vorrede zu einer Samm-
lung Gedichte, welche er als einen Anhang zu
den allererſten Opitziſchen Gedichten druͤcken
laſſen, mit einer ausnehmenden Hochachtung
geredet.
„Johann Fiſchers, genannt Mentzers, gluͤck-
„liches Schiff von Zuͤrich, ſagt er, waͤre an Reich-
„thum poetiſcher Geiſter, artiger Einfaͤlle, ſchoͤ-
„ner Worte, und merkwuͤrdiger Spruͤche, (aus
„welchen Stuͤcken abzunehmen, was ſtattliches
„dieſer Mann haͤtte leiſten koͤnnen, wenn er den
„Fleiß mit der Natur vermaͤhlen, und nicht viel-
„mehr ſich an dem, was ihm einfaͤltig aus der
„Feder gefloſſen, haͤtte begnuͤgen wollen,) gar
„wohl der roͤmiſchen, griechiſchen, italiaͤniſchen
„und Franzoͤſiſchen Poeſie an die Seite, wo
„nicht vorzuſetzen, wenn ihm nicht, wie ange-
„deutet, etwas weniges fehlete, welchen Man-
„gel ich jedoch mehr der unachtſamen Gewohn-
„heit ſeiner Zeiten, als ihm ſelbſten zuſchreibe,
„und moͤgte er mit gutem Fuge ſagen:
Jch hab das mein gethan, ſo viel mir Gott beſcheret,
Ein andrer thu das ſein, ſo wird die Kunſt gemehret.
Aber dieſe Worte ſind auch die Leichenpredigt
des poetiſchen Nahmens Johann Fiſcharts ge-
weſen. Dem Nahmen und der Poeſie Seba-
ſtian Brandens iſt es eben ſo ungluͤcklich ergan-
gen, und hat ihm nicht helffen moͤgen, daß er
an Kaiſersberger einen ſo ſorgfaͤltigen und weit-
laͤuftigen Ausleger gefunden hat. Jhre Gedich-
te ſind mit ihrer Sprache weggeworffen und ver-
geſſen
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