[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und andrer geistvollen Schriften. Bd. 1. Zürich, 1741.Widerlegung der Relig. Essent. lichkeit einer Offenbarung aus den Merkmah-len, die sie mit sich führt, schliessen. Unser Hr. Verfasstr hat dienlich erachtet, eine kurtze Anweisung dieser Kennzeichen zu geben. Unter dieselben gehören die Wunderwerke; der Unge- nannte hält nichts davon, worüber Hr. Theol. Zimmermann, und Hr. de Roches, gegen ihn geschrieben haben. Jndessen gehört diese Mei- nung mit zu dem Systema desselben: Dann er will bey der Religion lauter solche Säze ha- ben, die jedem an sich selbst offenbar und deut- lich sind, diese aber erweisen sich durch ihre eigene Mühe geben wollte nachzusehen, was der Hr. Regierungs- Rath Wolf in seinem Werke Theolog: Natur. Tom. I. davon schreibt, würde es nicht ohne Nuzen thun Die Art wie er in seinen Erweisen in Ansehung der göttlichen Offenbarung zu Werke geht, sezt den Saz voraus, den er nur beyläuffig in N. ad §. 448. einfliessen läßt: Num qua detur Revelatio, a priori demonstrari haudquaquam potest, sed a posteriori constare debet, inquirendo scilicet num qua alicubi prostet. Es hat ihn aber der gründlich gelehrte Herr Ernesti in einer eignen und von unsrem Ver- fasser bey diesem Anlaß angeführten kleinen Schrift: De necessitate Revelationis divinae disputatio adversus eos, qui ejus cognitionem rationi humanae assertum eunt. Lips. 1739. in 4. vortrefflich abgehandelt. Wir können bey die- ser Gelegenheit nicht umhin, auch Meldung einer andern Dissert. des belobten Hrn. Ernesti zu thun, darinn er Saltum in emendanda voluntate bestreitet, welche Anno 1730. zu Leipzig ans Licht gekommen ist. Wer sie mit Bedacht und Lust an dieser Art Schriften liest, wird finden daß sie weder in Ansehung der gründlichen Abhandlung der Sache, noch der vortrefflichen und allgemeinen Nuzbarkeit einer Anpreisung bedarf. Es gibt wenig Ernesti. Wir wünschen demselben von Herzen Musse und Willen öfters dergleichen Themata in das wahre Licht zu sezen. K 4
Widerlegung der Relig. Eſſent. lichkeit einer Offenbarung aus den Merkmah-len, die ſie mit ſich fuͤhrt, ſchlieſſen. Unſer Hr. Verfaſſtr hat dienlich erachtet, eine kurtze Anweiſung dieſer Kennzeichen zu geben. Unter dieſelben gehoͤren die Wunderwerke; der Unge- nannte haͤlt nichts davon, woruͤber Hr. Theol. Zimmermann, und Hr. de Roches, gegen ihn geſchrieben haben. Jndeſſen gehoͤrt dieſe Mei- nung mit zu dem Syſtema deſſelben: Dann er will bey der Religion lauter ſolche Saͤze ha- ben, die jedem an ſich ſelbſt offenbar und deut- lich ſind, dieſe aber erweiſen ſich durch ihre eigene Muͤhe geben wollte nachzuſehen, was der Hr. Regierungs- Rath Wolf in ſeinem Werke Theolog: Natur. Tom. I. davon ſchreibt, wuͤrde es nicht ohne Nuzen thun Die Art wie er in ſeinen Erweiſen in Anſehung der goͤttlichen Offenbarung zu Werke geht, ſezt den Saz voraus, den er nur beylaͤuffig in N. ad §. 448. einflieſſen laͤßt: Num qua detur Revelatio, a priori demonſtrari haudquaquam poteſt, ſed a poſteriori conſtare debet, inquirendo ſcilicet num qua alicubi proſtet. Es hat ihn aber der gruͤndlich gelehrte Herr Erneſti in einer eignen und von unſrem Ver- faſſer bey dieſem Anlaß angefuͤhrten kleinen Schrift: De neceſſitate Revelationis divinæ diſputatio adverſus eos, qui ejus cognitionem rationi humanæ aſſertum eunt. Lips. 1739. in 4. vortrefflich abgehandelt. Wir koͤnnen bey die- ſer Gelegenheit nicht umhin, auch Meldung einer andern Diſſert. des belobten Hrn. Erneſti zu thun, darinn er Saltum in emendanda voluntate beſtreitet, welche Anno 1730. zu Leipzig ans Licht gekommen iſt. Wer ſie mit Bedacht und Luſt an dieſer Art Schriften lieſt, wird finden daß ſie weder in Anſehung der gruͤndlichen Abhandlung der Sache, noch der vortrefflichen und allgemeinen Nuzbarkeit einer Anpreiſung bedarf. Es gibt wenig Erneſti. Wir wuͤnſchen demſelben von Herzen Muſſe und Willen oͤfters dergleichen Themata in das wahre Licht zu ſezen. K 4
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Widerlegung der Relig. Eſſent.
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Hr. Verfaſſtr hat dienlich erachtet, eine kurtze
Anweiſung dieſer Kennzeichen zu geben. Unter
dieſelben gehoͤren die Wunderwerke; der Unge-
nannte haͤlt nichts davon, woruͤber Hr. Theol.
Zimmermann, und Hr. de Roches, gegen ihn
geſchrieben haben. Jndeſſen gehoͤrt dieſe Mei-
nung mit zu dem Syſtema deſſelben: Dann
er will bey der Religion lauter ſolche Saͤze ha-
ben, die jedem an ſich ſelbſt offenbar und deut-
lich ſind, dieſe aber erweiſen ſich durch ihre
eigene
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(*) Muͤhe geben wollte nachzuſehen, was der Hr. Regierungs-
Rath Wolf in ſeinem Werke Theolog: Natur. Tom. I.
davon ſchreibt, wuͤrde es nicht ohne Nuzen thun Die
Art wie er in ſeinen Erweiſen in Anſehung der goͤttlichen
Offenbarung zu Werke geht, ſezt den Saz voraus, den er
nur beylaͤuffig in N. ad §. 448. einflieſſen laͤßt: Num
qua detur Revelatio, a priori demonſtrari haudquaquam
poteſt, ſed a poſteriori conſtare debet, inquirendo ſcilicet
num qua alicubi proſtet. Es hat ihn aber der gruͤndlich
gelehrte Herr Erneſti in einer eignen und von unſrem Ver-
faſſer bey dieſem Anlaß angefuͤhrten kleinen Schrift: De
neceſſitate Revelationis divinæ diſputatio adverſus eos,
qui ejus cognitionem rationi humanæ aſſertum eunt. Lips.
1739. in 4. vortrefflich abgehandelt. Wir koͤnnen bey die-
ſer Gelegenheit nicht umhin, auch Meldung einer andern
Diſſert. des belobten Hrn. Erneſti zu thun, darinn er Saltum
in emendanda voluntate beſtreitet, welche Anno 1730.
zu Leipzig ans Licht gekommen iſt. Wer ſie mit Bedacht
und Luſt an dieſer Art Schriften lieſt, wird finden daß
ſie weder in Anſehung der gruͤndlichen Abhandlung der
Sache, noch der vortrefflichen und allgemeinen Nuzbarkeit
einer Anpreiſung bedarf. Es gibt wenig Erneſti. Wir
wuͤnſchen demſelben von Herzen Muſſe und Willen oͤfters
dergleichen Themata in das wahre Licht zu ſezen.
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