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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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der Clarkischen Uebersetzung. "Hanc vocem at-
tractionis ita hic accipi velim, ut in universum
solummodo
vim aliquam significare intelligatur,
qua corpora ad se mutuo tendant: cuique de-
mum
causae attribuenda sit illa vis."

§. 592.

Es scheint mir daher folgende Vorstellung von
den Fortschritten des Zeugungsgeschäftes der Wahr-
heit am nächsten zu kommen. Die verschiedenen
in den Körpern beyderley Geschlechts befindlichen
Flüßigkeiten (§. 518. 524. 542. 543.), welche
bey einem fruchtbaren Beyschlafe sich zugleich in
die Höhle der Gebährmutter ergießen, erfordern
vor allen Dingen eine gewisse Zeit, damit sie de-
sto inniger mit einander vermischt werden, und den
gehörigen Grad der Reife erlangen. Nachdem die-
se Vorbereitung vollendet ist, und diese Flüßigkei-
ten verarbeitet worden, und zur Reife gediehen
sind, wird erst der Bildungstrieb in denselben re-
ge, wodurch der noch unförmliche Zeugungsstoff
theils in die zierlichen Hüllen des Eyes (§. 571.),
theils in die Gestalt des darinn enthaltenen Foetus
(§. 575.) ausgebildet, und belebt wird. Daher
kömmt es auch, daß wir, unserer dioptrischen
Hilfsmittel ohnerachtet, (die in unserm Zeitalter
einen so hohen Grad der Vollkommenheit erlangt
haben), in den ersten Wochen nach der Empfäng-
niß, außer einer unförmlichen flüßigen Masse in
der Gebährmutterhöhle, nicht eine Spur eines aus-
gebildeten Foetus entdecken können, der doch un-
gefähr in der dritten Woche fast plötzlich, und mit
einem nicht unbeträchtlichen Körperchen erscheint.

der Clarkischen Uebersetzung. Hanc vocem at-
tractionis ita hic accipi velim, ut in universum
solummodo
vim aliquam significare intelligatur,
qua corpora ad se mutuo tendant: cuique de-
mum
causae attribuenda sit illa vis.“

§. 592.

Es scheint mir daher folgende Vorstellung von
den Fortschritten des Zeugungsgeschäftes der Wahr-
heit am nächsten zu kommen. Die verschiedenen
in den Körpern beyderley Geschlechts befindlichen
Flüßigkeiten (§. 518. 524. 542. 543.), welche
bey einem fruchtbaren Beyschlafe sich zugleich in
die Höhle der Gebährmutter ergießen, erfordern
vor allen Dingen eine gewisse Zeit, damit sie de-
sto inniger mit einander vermischt werden, und den
gehörigen Grad der Reife erlangen. Nachdem die-
se Vorbereitung vollendet ist, und diese Flüßigkei-
ten verarbeitet worden, und zur Reife gediehen
sind, wird erst der Bildungstrieb in denselben re-
ge, wodurch der noch unförmliche Zeugungsstoff
theils in die zierlichen Hüllen des Eyes (§. 571.),
theils in die Gestalt des darinn enthaltenen Foetus
(§. 575.) ausgebildet, und belebt wird. Daher
kömmt es auch, daß wir, unserer dioptrischen
Hilfsmittel ohnerachtet, (die in unserm Zeitalter
einen so hohen Grad der Vollkommenheit erlangt
haben), in den ersten Wochen nach der Empfäng-
niß, außer einer unförmlichen flüßigen Masse in
der Gebährmutterhöhle, nicht eine Spur eines aus-
gebildeten Foetus entdecken können, der doch un-
gefähr in der dritten Woche fast plötzlich, und mit
einem nicht unbeträchtlichen Körperchen erscheint.

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[360/0376] der Clarkischen Uebersetzung. „Hanc vocem at- tractionis ita hic accipi velim, ut in universum solummodo vim aliquam significare intelligatur, qua corpora ad se mutuo tendant: cuique de- mum causae attribuenda sit illa vis.“ §. 592. Es scheint mir daher folgende Vorstellung von den Fortschritten des Zeugungsgeschäftes der Wahr- heit am nächsten zu kommen. Die verschiedenen in den Körpern beyderley Geschlechts befindlichen Flüßigkeiten (§. 518. 524. 542. 543.), welche bey einem fruchtbaren Beyschlafe sich zugleich in die Höhle der Gebährmutter ergießen, erfordern vor allen Dingen eine gewisse Zeit, damit sie de- sto inniger mit einander vermischt werden, und den gehörigen Grad der Reife erlangen. Nachdem die- se Vorbereitung vollendet ist, und diese Flüßigkei- ten verarbeitet worden, und zur Reife gediehen sind, wird erst der Bildungstrieb in denselben re- ge, wodurch der noch unförmliche Zeugungsstoff theils in die zierlichen Hüllen des Eyes (§. 571.), theils in die Gestalt des darinn enthaltenen Foetus (§. 575.) ausgebildet, und belebt wird. Daher kömmt es auch, daß wir, unserer dioptrischen Hilfsmittel ohnerachtet, (die in unserm Zeitalter einen so hohen Grad der Vollkommenheit erlangt haben), in den ersten Wochen nach der Empfäng- niß, außer einer unförmlichen flüßigen Masse in der Gebährmutterhöhle, nicht eine Spur eines aus- gebildeten Foetus entdecken können, der doch un- gefähr in der dritten Woche fast plötzlich, und mit einem nicht unbeträchtlichen Körperchen erscheint.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/376>, abgerufen am 21.11.2024.