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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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durch unzählige Blutgefäße allen Theilen des Kör-
pers zugeführt wird.

§. 463.

Doch kommen, besonders wenn der Körper
in seinem Wachsthume begriffen ist, einige Ne-
benkräfte hinzu, wodurch die aus den äußersten
Endungen der Blutgefäße in das Zellgewebe ergos-
sene Lymphe gleichmäßig vertheilt, mit jedem Pa-
renchyma gleichsam verähnlicht wird u. s. w. Dieß
geschieht, wie ich vermuthe, theils durch ein ge-
wisses Gesetz der Verwandtschaft, vermöge dessen
nur die gleichartigen Bestandtheile sich anziehen,
und einander nähern; theils durch den Bildungs-
trieb, der, wie wir in der Folge sehen werden,
den unförmlichen Stoff gehörig vertheilt, und in
eine bestimmte Form ausbildet.

§. 464.

Diesen Nebenkräften muß vorzüglich die Er-
nährung derjenigen gleichartigen Theile zugeschrie-
ben werden, die mit den Blutgefäßen in keiner
unmittelbaren Verbindung stehen, z. B. die Nä-
gel, Haare, u. s. w. demohnerachtet durch einen
unbezwinglichen, und sichern Trieb hervorkeimen,
wachsen, lebenslang ernährt, und wenn sie zufäl-
liger Weise abfallen, leicht wieder ersetzt werden.

§. 465.

So viel von dem Ernährungsgeschäfte im
Allgemeinen. Allein die Grade und Verschieden-

durch unzählige Blutgefäße allen Theilen des Kör-
pers zugeführt wird.

§. 463.

Doch kommen, besonders wenn der Körper
in seinem Wachsthume begriffen ist, einige Ne-
benkräfte hinzu, wodurch die aus den äußersten
Endungen der Blutgefäße in das Zellgewebe ergos-
sene Lymphe gleichmäßig vertheilt, mit jedem Pa-
renchyma gleichsam verähnlicht wird u. s. w. Dieß
geschieht, wie ich vermuthe, theils durch ein ge-
wisses Gesetz der Verwandtschaft, vermöge dessen
nur die gleichartigen Bestandtheile sich anziehen,
und einander nähern; theils durch den Bildungs-
trieb, der, wie wir in der Folge sehen werden,
den unförmlichen Stoff gehörig vertheilt, und in
eine bestimmte Form ausbildet.

§. 464.

Diesen Nebenkräften muß vorzüglich die Er-
nährung derjenigen gleichartigen Theile zugeschrie-
ben werden, die mit den Blutgefäßen in keiner
unmittelbaren Verbindung stehen, z. B. die Nä-
gel, Haare, u. s. w. demohnerachtet durch einen
unbezwinglichen, und sichern Trieb hervorkeimen,
wachsen, lebenslang ernährt, und wenn sie zufäl-
liger Weise abfallen, leicht wieder ersetzt werden.

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So viel von dem Ernährungsgeschäfte im
Allgemeinen. Allein die Grade und Verschieden-

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[280/0296] durch unzählige Blutgefäße allen Theilen des Kör- pers zugeführt wird. §. 463. Doch kommen, besonders wenn der Körper in seinem Wachsthume begriffen ist, einige Ne- benkräfte hinzu, wodurch die aus den äußersten Endungen der Blutgefäße in das Zellgewebe ergos- sene Lymphe gleichmäßig vertheilt, mit jedem Pa- renchyma gleichsam verähnlicht wird u. s. w. Dieß geschieht, wie ich vermuthe, theils durch ein ge- wisses Gesetz der Verwandtschaft, vermöge dessen nur die gleichartigen Bestandtheile sich anziehen, und einander nähern; theils durch den Bildungs- trieb, der, wie wir in der Folge sehen werden, den unförmlichen Stoff gehörig vertheilt, und in eine bestimmte Form ausbildet. §. 464. Diesen Nebenkräften muß vorzüglich die Er- nährung derjenigen gleichartigen Theile zugeschrie- ben werden, die mit den Blutgefäßen in keiner unmittelbaren Verbindung stehen, z. B. die Nä- gel, Haare, u. s. w. demohnerachtet durch einen unbezwinglichen, und sichern Trieb hervorkeimen, wachsen, lebenslang ernährt, und wenn sie zufäl- liger Weise abfallen, leicht wieder ersetzt werden. §. 465. So viel von dem Ernährungsgeschäfte im Allgemeinen. Allein die Grade und Verschieden-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/296>, abgerufen am 21.11.2024.