Herzkammern ausgerüstet sind, innigst verarbeitet, und gleichsam verdickt wird.
§. 451.
Daß aber auch die Lungen, welche das mit Speisesaft angefüllte Blut aufnehmen, und über- haupt das ganze Geschäft des Athemholens zur Verähnlichung des Speisesafts nicht wenig beytra- gen, erhellt sowohl aus der gefäßreichen Natur (§. 135.) als auch aus der immerwährenden, gleichmäßig abwechselnden Bewegung dieses Ein- geweides.
§. 452.
Das ganze Geschäft der Blutbereitung wird endlich durch den größern Umlauf des Blutes, und die umlaufbefördernden Kräfte, vorzüglich von der Muskelbewegung u. s. w. vollendet.
§. 453.
Ohnerachtet so wichtiger und mannigfalti- ger Hilfsmittel, wodurch die Vereinigung des Speisesafts mit dem Blute bewirkt wird, so scheint doch, daß schon die Bestandtheile des Speisesafts mit den Bestandtheilen des Blutes einige Aehnlichkeit haben. Doch müssen, wie man gemeiniglich annimmt, einige Stunden ver- fließen, bis der beygemischte Speisesaft seine na- türliche weiße Farbe ablegt, und mit dem rothen Blute vollkommen verarbeitet ist; diese Meinung stützt sich, außer andern Gründen, auf die patho- logische Erscheinung, daß, so oft einige Stun- den nach der Verdauung eine Ader geöffnet wird, ein ächter Speisesaft ausfließt. Ich hatte einmal
Herzkammern ausgerüstet sind, innigst verarbeitet, und gleichsam verdickt wird.
§. 451.
Daß aber auch die Lungen, welche das mit Speisesaft angefüllte Blut aufnehmen, und über- haupt das ganze Geschäft des Athemholens zur Verähnlichung des Speisesafts nicht wenig beytra- gen, erhellt sowohl aus der gefäßreichen Natur (§. 135.) als auch aus der immerwährenden, gleichmäßig abwechselnden Bewegung dieses Ein- geweides.
§. 452.
Das ganze Geschäft der Blutbereitung wird endlich durch den größern Umlauf des Blutes, und die umlaufbefördernden Kräfte, vorzüglich von der Muskelbewegung u. s. w. vollendet.
§. 453.
Ohnerachtet so wichtiger und mannigfalti- ger Hilfsmittel, wodurch die Vereinigung des Speisesafts mit dem Blute bewirkt wird, so scheint doch, daß schon die Bestandtheile des Speisesafts mit den Bestandtheilen des Blutes einige Aehnlichkeit haben. Doch müssen, wie man gemeiniglich annimmt, einige Stunden ver- fließen, bis der beygemischte Speisesaft seine na- türliche weiße Farbe ablegt, und mit dem rothen Blute vollkommen verarbeitet ist; diese Meinung stützt sich, außer andern Gründen, auf die patho- logische Erscheinung, daß, so oft einige Stun- den nach der Verdauung eine Ader geöffnet wird, ein ächter Speisesaft ausfließt. Ich hatte einmal
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000072"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0290"xml:id="pb274_0001"n="274"/>
Herzkammern ausgerüstet sind, innigst verarbeitet,<lb/>
und gleichsam verdickt wird.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 451.</head><lb/><p>Daß aber auch die Lungen, welche das mit<lb/>
Speisesaft angefüllte Blut aufnehmen, und über-<lb/>
haupt das ganze Geschäft des Athemholens zur<lb/>
Verähnlichung des Speisesafts nicht wenig beytra-<lb/>
gen, erhellt sowohl aus der gefäßreichen Natur<lb/>
(§. 135.) als auch aus der immerwährenden,<lb/>
gleichmäßig abwechselnden Bewegung dieses Ein-<lb/>
geweides.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 452.</head><lb/><p>Das ganze Geschäft der Blutbereitung wird<lb/>
endlich durch den größern Umlauf des Blutes, und<lb/>
die umlaufbefördernden Kräfte, vorzüglich von der<lb/>
Muskelbewegung u. s. w. vollendet.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 453.</head><lb/><p>Ohnerachtet so wichtiger und mannigfalti-<lb/>
ger Hilfsmittel, wodurch die Vereinigung des<lb/>
Speisesafts mit dem Blute bewirkt wird, so<lb/>
scheint doch, daß schon die Bestandtheile des<lb/>
Speisesafts mit den Bestandtheilen des Blutes<lb/>
einige Aehnlichkeit haben. Doch müssen, wie<lb/>
man gemeiniglich annimmt, einige Stunden ver-<lb/>
fließen, bis der beygemischte Speisesaft seine na-<lb/>
türliche weiße Farbe ablegt, und mit dem rothen<lb/>
Blute vollkommen verarbeitet ist; diese Meinung<lb/>
stützt sich, außer andern Gründen, auf die patho-<lb/>
logische Erscheinung, daß, so oft einige Stun-<lb/>
den nach der Verdauung eine Ader geöffnet wird,<lb/>
ein ächter Speisesaft ausfließt. Ich hatte einmal<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[274/0290]
Herzkammern ausgerüstet sind, innigst verarbeitet,
und gleichsam verdickt wird.
§. 451.
Daß aber auch die Lungen, welche das mit
Speisesaft angefüllte Blut aufnehmen, und über-
haupt das ganze Geschäft des Athemholens zur
Verähnlichung des Speisesafts nicht wenig beytra-
gen, erhellt sowohl aus der gefäßreichen Natur
(§. 135.) als auch aus der immerwährenden,
gleichmäßig abwechselnden Bewegung dieses Ein-
geweides.
§. 452.
Das ganze Geschäft der Blutbereitung wird
endlich durch den größern Umlauf des Blutes, und
die umlaufbefördernden Kräfte, vorzüglich von der
Muskelbewegung u. s. w. vollendet.
§. 453.
Ohnerachtet so wichtiger und mannigfalti-
ger Hilfsmittel, wodurch die Vereinigung des
Speisesafts mit dem Blute bewirkt wird, so
scheint doch, daß schon die Bestandtheile des
Speisesafts mit den Bestandtheilen des Blutes
einige Aehnlichkeit haben. Doch müssen, wie
man gemeiniglich annimmt, einige Stunden ver-
fließen, bis der beygemischte Speisesaft seine na-
türliche weiße Farbe ablegt, und mit dem rothen
Blute vollkommen verarbeitet ist; diese Meinung
stützt sich, außer andern Gründen, auf die patho-
logische Erscheinung, daß, so oft einige Stun-
den nach der Verdauung eine Ader geöffnet wird,
ein ächter Speisesaft ausfließt. Ich hatte einmal
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/290>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.