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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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zeigt, und alsdann wegen der erstaunen den Klein-
heit, und Feinheit des in die Nabelschnur sich
einsenkenden Gefäßes, nur durch die behutsam-
ste Untersuchung, durch sehr gewandte Handgrif-
fe, und mit dem bewaffneten Auge dargestellt
werden kann. Dieß begegnete mir vor einigen
Tagen, als ich ein Eychen, welches kaum so groß
als ein Taubeney war, öffnete, und einen schr
kleinen Embryo, ungefähr so groß als eine Amei-
se, darinnen fand, aber an der innern Oberflä-
che des Eyes keine Spur dieses Bläschens entbe-
cken konnte. Als ich aber eine genauere Unter-
suchung anstellte, und das Schaafhäutchen von
der Lederhaut behutsam absonderte, kam die-
ses Bläschen zwischen beyden Membranen zum
Vorschein; und obgleich dasselbe kaum so groß
als ein Senfkörnchen war, so war es doch ganz
deutlich mit seiner Flüßigkeit angefüllt, und mit-
telst eines ganz kenntlichen Fadens von der Seite
mit dem kurzen und dicken Nabelstrange ver-
bunden.

§. 580.

Diese beschriebenen Blutgefäße des Nabel-
stranges endigen sich in den Mutterkuchen a),
welcher, wie oben gesagt worden, von der wol-
ligten Oberfläche der Lederhaut, wo dieselbe an
die zottigte Haut (decidua) befestigt ist, entsteht.
Hieraus erhellt, daß der Mutterkuchen aus einer
zweyfachen Substanz besteht; nämlich eine Sub-
stanz gehört der Gebährmutter eigenthümlich zu,
entspringt von der zottigten Haut derselben, und
bildet das schwammigte Parenchyma des Mutter-

zeigt, und alsdann wegen der erstaunen den Klein-
heit, und Feinheit des in die Nabelschnur sich
einsenkenden Gefäßes, nur durch die behutsam-
ste Untersuchung, durch sehr gewandte Handgrif-
fe, und mit dem bewaffneten Auge dargestellt
werden kann. Dieß begegnete mir vor einigen
Tagen, als ich ein Eychen, welches kaum so groß
als ein Taubeney war, öffnete, und einen schr
kleinen Embryo, ungefähr so groß als eine Amei-
se, darinnen fand, aber an der innern Oberflä-
che des Eyes keine Spur dieses Bläschens entbe-
cken konnte. Als ich aber eine genauere Unter-
suchung anstellte, und das Schaafhäutchen von
der Lederhaut behutsam absonderte, kam die-
ses Bläschen zwischen beyden Membranen zum
Vorschein; und obgleich dasselbe kaum so groß
als ein Senfkörnchen war, so war es doch ganz
deutlich mit seiner Flüßigkeit angefüllt, und mit-
telst eines ganz kenntlichen Fadens von der Seite
mit dem kurzen und dicken Nabelstrange ver-
bunden.

§. 580.

Diese beschriebenen Blutgefäße des Nabel-
stranges endigen sich in den Mutterkuchen a),
welcher, wie oben gesagt worden, von der wol-
ligten Oberfläche der Lederhaut, wo dieselbe an
die zottigte Haut (decidua) befestigt ist, entsteht.
Hieraus erhellt, daß der Mutterkuchen aus einer
zweyfachen Substanz besteht; nämlich eine Sub-
stanz gehört der Gebährmutter eigenthümlich zu,
entspringt von der zottigten Haut derselben, und
bildet das schwammigte Parenchyma des Mutter-

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[349/0367] zeigt, und alsdann wegen der erstaunen den Klein- heit, und Feinheit des in die Nabelschnur sich einsenkenden Gefäßes, nur durch die behutsam- ste Untersuchung, durch sehr gewandte Handgrif- fe, und mit dem bewaffneten Auge dargestellt werden kann. Dieß begegnete mir vor einigen Tagen, als ich ein Eychen, welches kaum so groß als ein Taubeney war, öffnete, und einen schr kleinen Embryo, ungefähr so groß als eine Amei- se, darinnen fand, aber an der innern Oberflä- che des Eyes keine Spur dieses Bläschens entbe- cken konnte. Als ich aber eine genauere Unter- suchung anstellte, und das Schaafhäutchen von der Lederhaut behutsam absonderte, kam die- ses Bläschen zwischen beyden Membranen zum Vorschein; und obgleich dasselbe kaum so groß als ein Senfkörnchen war, so war es doch ganz deutlich mit seiner Flüßigkeit angefüllt, und mit- telst eines ganz kenntlichen Fadens von der Seite mit dem kurzen und dicken Nabelstrange ver- bunden. §. 580. Diese beschriebenen Blutgefäße des Nabel- stranges endigen sich in den Mutterkuchen a), welcher, wie oben gesagt worden, von der wol- ligten Oberfläche der Lederhaut, wo dieselbe an die zottigte Haut (decidua) befestigt ist, entsteht. Hieraus erhellt, daß der Mutterkuchen aus einer zweyfachen Substanz besteht; nämlich eine Sub- stanz gehört der Gebährmutter eigenthümlich zu, entspringt von der zottigten Haut derselben, und bildet das schwammigte Parenchyma des Mutter-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/367>, abgerufen am 21.11.2024.