Camper.in Verhandelingen van het Matschappye v. Haarlem VII. D. 1. St.
Girard. in appendice ad tab. postih. Santorini.
Vicq d'Azyrin Mem. de l'ac. des sc. de Par. a. 1780.
§. 508.
Dieser merkwürdige Durchgang der Hoden aus der Bauchhöhle durch die Weichen ist zwar an keine bestimmte Zelt gebunden, ereignet sich aber doch, wie es scheint, gemeiniglich in dem letzten Monate der Schwangerschaft: ob man gleich nicht selten in neugebohrnen Kindern die Hoden entweder noch in der Bauchhöhle selbst, oder oben an der Schaamweiche antrift. Denn der Hode muß sich, nachdem er schon aus der Bauchhöhle hervorgetreten ist, mit seinem Beutelchen, worinn er eingeschlossen liegt, einen neuen Weg aus den Weichen in den Hodensack bahnen.
§. 509.
Diese fortschreitende Bewegung der Hoden aus dem Unterleibe in den Hodensack ist durch wie- derholte Erfahrungen außer allen Zweifel gesetzt. Aber die Ursachen und Kräfte dieser sonderbaren Wanderung sind schwer zu ergründen. Denn ich werde täglich mehr überzeugt, daß keine von allen diesen Kräften, denen man bisher diese fortschrei- tende Bewegung der Hoden zugeschrieben hat, (z. B. die Wirkung des Kremasters, oder des Zwerch- fells, oder die bloße Zusammenziehbarkeit der mit sehnigten Fasern durchwebten Zellhaut, welche an diese Fortsätze des Bauchfells befestigt ist, und unter dem Namen des gubernaculi Hunteriani be- kannt ist, u. s. w.) zur Erklärung dieser so merk-
Camper.in Verhandelingen van het Matschappye v. Haarlem VII. D. 1. St.
Girard. in appendice ad tab. postih. Santorini.
Vicq d'Azyrin Mem. de l'ac. des sc. de Par. a. 1780.
§. 508.
Dieser merkwürdige Durchgang der Hoden aus der Bauchhöhle durch die Weichen ist zwar an keine bestimmte Zelt gebunden, ereignet sich aber doch, wie es scheint, gemeiniglich in dem letzten Monate der Schwangerschaft: ob man gleich nicht selten in neugebohrnen Kindern die Hoden entweder noch in der Bauchhöhle selbst, oder oben an der Schaamweiche antrift. Denn der Hode muß sich, nachdem er schon aus der Bauchhöhle hervorgetreten ist, mit seinem Beutelchen, worinn er eingeschlossen liegt, einen neuen Weg aus den Weichen in den Hodensack bahnen.
§. 509.
Diese fortschreitende Bewegung der Hoden aus dem Unterleibe in den Hodensack ist durch wie- derholte Erfahrungen außer allen Zweifel gesetzt. Aber die Ursachen und Kräfte dieser sonderbaren Wanderung sind schwer zu ergründen. Denn ich werde täglich mehr überzeugt, daß keine von allen diesen Kräften, denen man bisher diese fortschrei- tende Bewegung der Hoden zugeschrieben hat, (z. B. die Wirkung des Kremasters, oder des Zwerch- fells, oder die bloße Zusammenziehbarkeit der mit sehnigten Fasern durchwebten Zellhaut, welche an diese Fortsätze des Bauchfells befestigt ist, und unter dem Namen des gubernaculi Hunteriani be- kannt ist, u. s. w.) zur Erklärung dieser so merk-
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[305/0323]
Camper. in Verhandelingen van het Matschappye
v. Haarlem VII. D. 1. St.
Girard. in appendice ad tab. postih. Santorini.
Vicq d'Azyr in Mem. de l'ac. des sc. de Par. a.
1780.
§. 508.
Dieser merkwürdige Durchgang der Hoden
aus der Bauchhöhle durch die Weichen ist zwar
an keine bestimmte Zelt gebunden, ereignet sich
aber doch, wie es scheint, gemeiniglich in dem
letzten Monate der Schwangerschaft: ob man gleich
nicht selten in neugebohrnen Kindern die Hoden
entweder noch in der Bauchhöhle selbst, oder oben
an der Schaamweiche antrift. Denn der Hode
muß sich, nachdem er schon aus der Bauchhöhle
hervorgetreten ist, mit seinem Beutelchen, worinn
er eingeschlossen liegt, einen neuen Weg aus den
Weichen in den Hodensack bahnen.
§. 509.
Diese fortschreitende Bewegung der Hoden
aus dem Unterleibe in den Hodensack ist durch wie-
derholte Erfahrungen außer allen Zweifel gesetzt.
Aber die Ursachen und Kräfte dieser sonderbaren
Wanderung sind schwer zu ergründen. Denn ich
werde täglich mehr überzeugt, daß keine von allen
diesen Kräften, denen man bisher diese fortschrei-
tende Bewegung der Hoden zugeschrieben hat, (z.
B. die Wirkung des Kremasters, oder des Zwerch-
fells, oder die bloße Zusammenziehbarkeit der mit
sehnigten Fasern durchwebten Zellhaut, welche an
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/323>, abgerufen am 22.11.2024.
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