Das Oberhäutchen a) ist die äußere Decke des menschlichen Körpers, und, was nur die Glasur der Zähne, die Werkzeuge des Atemho- lens, und der Darmkanal ohne Nachtheil ertra- gen können, der Luft unmittelbar ausgesetzt.
a) Al. Monro (patris) or. de cuticula humana. Op. Ed. Angl. Edinb. 1781. 4.
§. 170.
Ihr Bau ist äußerst einfach, ohne Nerven, ohne Löcher, überhaupt wenig organisch, aber doch besonders ausgezeichnet a); sie besitzt, ihrer trüben Durchsichtigkeit ohnerachtet, eine ausneh- mende Zähigkeit, so daß sie der Maceration und andern Arten des Verderbnisses hartnäckig wi- dersteht.
a) Bey einigen Thieren ist das Oberhäutchen unge- wein dicht, und scheint aus geraden Fasern gewebt zu seyn; ihre innere Fläche ist durchlöchert, und wird von wollartigen Fasern der darunterliegen- den Haut durchdrungen. Diese sonderbare Struk- tur des Oberhäutchens sieht man ganz deutlich an anatomischen Präparaten von einer balaena mysticeti.
Auch das Oberhäutchen des menschlichen Körpers hat im kranken Zustande manchmal diese Struk- tur, z. B. in jener angeerbten Hautkrankheit, womit in England der sogenannte Igelmann sammt seinen Kindern behaftet war. G. Edwards Gleanings of natural history. Vol. I. Tab. CCXII.
§. 169.
Das Oberhäutchen a) ist die äußere Decke des menschlichen Körpers, und, was nur die Glasur der Zähne, die Werkzeuge des Atemho- lens, und der Darmkanal ohne Nachtheil ertra- gen können, der Luft unmittelbar ausgesetzt.
a) Al. Monro (patris) or. de cuticula humana. Op. Ed. Angl. Edinb. 1781. 4.
§. 170.
Ihr Bau ist äußerst einfach, ohne Nerven, ohne Löcher, überhaupt wenig organisch, aber doch besonders ausgezeichnet a); sie besitzt, ihrer trüben Durchsichtigkeit ohnerachtet, eine ausneh- mende Zähigkeit, so daß sie der Maceration und andern Arten des Verderbnisses hartnäckig wi- dersteht.
a) Bey einigen Thieren ist das Oberhäutchen unge- wein dicht, und scheint aus geraden Fasern gewebt zu seyn; ihre innere Fläche ist durchlöchert, und wird von wollartigen Fasern der darunterliegen- den Haut durchdrungen. Diese sonderbare Struk- tur des Oberhäutchens sieht man ganz deutlich an anatomischen Präparaten von einer balaena mysticeti.
Auch das Oberhäutchen des menschlichen Körpers hat im kranken Zustande manchmal diese Struk- tur, z. B. in jener angeerbten Hautkrankheit, womit in England der sogenannte Igelmann sammt seinen Kindern behaftet war. G. Edwards Gleanings of natural history. Vol. I. Tab. CCXII.
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§. 169.
Das Oberhäutchen a) ist die äußere Decke
des menschlichen Körpers, und, was nur die
Glasur der Zähne, die Werkzeuge des Atemho-
lens, und der Darmkanal ohne Nachtheil ertra-
gen können, der Luft unmittelbar ausgesetzt.
a) Al. Monro (patris) or. de cuticula humana.
Op. Ed. Angl. Edinb. 1781. 4.
§. 170.
Ihr Bau ist äußerst einfach, ohne Nerven,
ohne Löcher, überhaupt wenig organisch, aber
doch besonders ausgezeichnet a); sie besitzt, ihrer
trüben Durchsichtigkeit ohnerachtet, eine ausneh-
mende Zähigkeit, so daß sie der Maceration und
andern Arten des Verderbnisses hartnäckig wi-
dersteht.
a) Bey einigen Thieren ist das Oberhäutchen unge-
wein dicht, und scheint aus geraden Fasern gewebt
zu seyn; ihre innere Fläche ist durchlöchert, und
wird von wollartigen Fasern der darunterliegen-
den Haut durchdrungen. Diese sonderbare Struk-
tur des Oberhäutchens sieht man ganz deutlich
an anatomischen Präparaten von einer balaena
mysticeti.
Auch das Oberhäutchen des menschlichen Körpers
hat im kranken Zustande manchmal diese Struk-
tur, z. B. in jener angeerbten Hautkrankheit,
womit in England der sogenannte Igelmann
sammt seinen Kindern behaftet war. G. Edwards
Gleanings of natural history. Vol. I. Tab. CCXII.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/130>, abgerufen am 23.11.2024.
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