Toadstone von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba- salt etc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamt- schatka etc. und so auch fast im äußersten von Europäern be- suchten Süden auf Kerguelen-Land.
Vermuthlich gehören noch hieher:
a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv.
Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvischen Laven, von denen sie ins- gemein (aber irrig) selbst beigezählt wird.
Und auch wohl b. der so genannte Variolit.
Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberggrünen Nier- chen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen geben. Fund- ort zumal im Bayreuthischen und als Gerölle in der Duran- ce bei Briancon.
35. Basalt, Beilstein.
Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche; von sehr ungleichem Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebnen schiefrigen Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammengebacken etc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder säulenförmig. Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu tausenden dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch auf- recht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie- dert*); und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung ku- gelicht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht etc., wirkt theils sehr stark auf den Mag- net. Gehalt eines Böhmischen Säulenbasalts (nach Klap- roth) = 16,76 Alaunerde, 44,50 Kieselerde, 9,50 Kalk- erde, 2,25 Talkerde, 20 Eisenoxyd, 0,12 Manganoxyd, 2,60 Natron, 2 Wasser. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gat- tungen von mancherlei andern Mineralien eingemengt, zumal
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde, nämlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nordküste von Island ausmachen. - Ich besitze von diesem berühmtesten aller Ba- salte vier zusammenpassende Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Gegenständetab. 18 geliefert habe. - Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen ei- nes der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
Toadstone von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba- salt ꝛc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden verbreitete Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamt- schatka ꝛc. und so auch fast im äußersten von Europäern be- suchten Süden auf Kerguelen-Land.
Vermuthlich gehören noch hieher:
a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv.
Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder grüner basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint das Urgestein zu vielen vesuvischen Laven, von denen sie ins- gemein (aber irrig) selbst beigezählt wird.
Und auch wohl b. der so genannte Variolit.
Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberggrünen Nier- chen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen geben. Fund- ort zumal im Bayreuthischen und als Gerölle in der Duran- ce bei Briançon.
35. Basalt, Beilstein.
Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils auch ins Grünliche; von sehr ungleichem Korn; mehr oder weniger dicht; theils in unebnen schiefrigen Ablosungen, theils wie aus runden Körnern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt aber entweder ungeformt, oder säulenförmig. Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu tausenden dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch auf- recht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie- dert*); und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung ku- gelicht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte, specifischem Gewicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Mag- net. Gehalt eines Böhmischen Säulenbasalts (nach Klap- roth) = 16,76 Alaunerde, 44,50 Kieselerde, 9,50 Kalk- erde, 2,25 Talkerde, 20 Eisenoxyd, 0,12 Manganoxyd, 2,60 Natron, 2 Wasser. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gat- tungen von mancherlei andern Mineralien eingemengt, zumal
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde, nämlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nordküste von Island ausmachen. – Ich besitze von diesem berühmtesten aller Ba- salte vier zusammenpassende Glieder, die zusammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Gegenständetab. 18 geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen ei- nes der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
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Toadstone von Derbyshire. Uebergang in Grünstein, Ba-
salt ꝛc. Eine durch die entferntesten Weltgegenden verbreitete
Gebirgsart; findet sich z. B. nördlich bis Island, Kamt-
schatka ꝛc. und so auch fast im äußersten von Europäern be-
suchten Süden auf Kerguelen-Land.
Vermuthlich gehören noch hieher:
a. Manche vulgo so genannte dichte Lava vom Vesuv.
Meist braunroth; mit eingemengter schwarzer oder grüner
basaltischer Hornblende und kleinen Kalkspathkörnern. Scheint
das Urgestein zu vielen vesuvischen Laven, von denen sie ins-
gemein (aber irrig) selbst beigezählt wird.
Und auch wohl b. der so genannte Variolit.
Dunkellauchgrün, mit eingesprengten blaßberggrünen Nier-
chen, die dem Stein ein pockenartiges Ansehen geben. Fund-
ort zumal im Bayreuthischen und als Gerölle in der Duran-
ce bei Briançon.
35. Basalt, Beilstein.
Aus dem Schwarzen ins Grauliche, Blauliche und theils
auch ins Grünliche; von sehr ungleichem Korn; mehr oder
weniger dicht; theils in unebnen schiefrigen Ablosungen, theils
wie aus runden Körnern zusammengebacken ꝛc. Ueberhaupt
aber entweder ungeformt, oder säulenförmig. Diese Säulen,
von drey bis neun Seiten, stehen theils zu tausenden dicht an
einander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch auf-
recht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste geglie-
dert *); und diese Glieder zuweilen durch Verwitterung ku-
gelicht abgerundet. Ueberhaupt von sehr verschiedener Härte,
specifischem Gewicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Mag-
net. Gehalt eines Böhmischen Säulenbasalts (nach Klap-
roth) = 16,76 Alaunerde, 44,50 Kieselerde, 9,50 Kalk-
erde, 2,25 Talkerde, 20 Eisenoxyd, 0,12 Manganoxyd, 2,60
Natron, 2 Wasser. Hält gemeiniglich eine oder mehrere Gat-
tungen von mancherlei andern Mineralien eingemengt, zumal
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen,
die eins der prodigiosesten Phänomene in der physischen Erdkunde,
nämlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nordküste von
Island ausmachen. – Ich besitze von diesem berühmtesten aller Ba-
salte vier zusammenpassende Glieder, die zusammen auf 400 Pfund
wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der
Abbildungen naturhist. Gegenstände tab. 18 geliefert habe. –
Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen ei-
nes der räthselhaftesten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/409>, abgerufen am 18.07.2024.
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