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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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Kunde von diesem merkwürdigen Fossil verdanken*)] unter-
scheidet sich von dem ihm in manchen äußern Kennzeichen
ähnelnden Vesuvian, außer seinem andern Verhalten vor dem
Löthrohre und daß er keine Spur von Elektricität zeigt, be-
sonders durch einen bedeutenden Gehalt von Talkerde. Fund-
ort in einem Kalkbruche ohnweit den Dannemora Eisengruben
in Upland.

32. Leucit, weißer Granat, vulcanischer Granat.

Amphigene.

Graulichweiß, milchicht; durchscheinend; aber meist rissig,
und daher trübe; von außen rauh; inwendig glasglänzend,
zeigt auf dem Bruche concentrische Textur. Gemeiniglich kry-
stallisirt, weist als doppelt achtseitige Pyramide mit vier Flä-
chen an jeder Endspitze (- tab. II. fig. 14. -); sehr sprö-
de. Gewicht = 2468. Gehalt (nach Klaproth) = 54
Kieselerde, 23 Alaunerde, 22 Kali. Fundort vorzüglich in
Unter-Italien, in mancherlei Laven und Tuffwacken.

33. Pyrop, Böhmischer Granat.

Blutroth; mehr oder weniger durchsichtig; glasglänzend;
muscheliger Bruch; nie krystallisirt, sondern in rundlichen
Körnern, lose oder eingewachsen in Serpentin etc. Gewicht
= 3941. Gehalt (nach Klaproth) = 40 Kieselerde,
28,50 Alaunerde, 10 Talkerde, 3,50 Kalkerde, 16,50 Ei-
senoxyd, 2 Chromoxyd, 0,25 Manganoxyd. Fundort zu-
mal Böhmen und Sachsen.

34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat. Engl. Gar-
net
).

Aus dem Colombin - und Karmesinrothen durchs Pechbrau-
ne ins Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der voll-
kommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz;
muscheliger Bruch; sowohl ungeformt als krystallisirt; letz-
teres in mancherley Form; doch meist als Dodecaeder mit
rautenförmigen Flächen (- tab. II. fig. 13. -); auch wie
der Leucit (- tab. II. fig. 14. -).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man folgende drey Ar-
ten des Granats; wovon ersterer edler, die andern bei-
den aber gemeiner Granat genannt werden.

1) Rother Granat, orientalischer Granat, Al-
mandin
.

Meist von der gedachten rothen Farbe. Gewicht = 4188.
Gehalt (nach Klaproth) = 35,75 Kieselerde, 27,25

*) s. Leonhard's Taschenb. V. Jahrg. S. 16.

Kunde von diesem merkwürdigen Fossil verdanken*)] unter-
scheidet sich von dem ihm in manchen äußern Kennzeichen
ähnelnden Vesuvian, außer seinem andern Verhalten vor dem
Löthrohre und daß er keine Spur von Elektricität zeigt, be-
sonders durch einen bedeutenden Gehalt von Talkerde. Fund-
ort in einem Kalkbruche ohnweit den Dannemora Eisengruben
in Upland.

32. Leucit, weißer Granat, vulcanischer Granat.

Amphigene.

Graulichweiß, milchicht; durchscheinend; aber meist rissig,
und daher trübe; von außen rauh; inwendig glasglänzend,
zeigt auf dem Bruche concentrische Textur. Gemeiniglich kry-
stallisirt, weist als doppelt achtseitige Pyramide mit vier Flä-
chen an jeder Endspitze (– tab. II. fig. 14. –); sehr sprö-
de. Gewicht = 2468. Gehalt (nach Klaproth) = 54
Kieselerde, 23 Alaunerde, 22 Kali. Fundort vorzüglich in
Unter-Italien, in mancherlei Laven und Tuffwacken.

33. Pyrop, Böhmischer Granat.

Blutroth; mehr oder weniger durchsichtig; glasglänzend;
muscheliger Bruch; nie krystallisirt, sondern in rundlichen
Körnern, lose oder eingewachsen in Serpentin ꝛc. Gewicht
= 3941. Gehalt (nach Klaproth) = 40 Kieselerde,
28,50 Alaunerde, 10 Talkerde, 3,50 Kalkerde, 16,50 Ei-
senoxyd, 2 Chromoxyd, 0,25 Manganoxyd. Fundort zu-
mal Böhmen und Sachsen.

34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat. Engl. Gar-
net
).

Aus dem Colombin - und Karmesinrothen durchs Pechbrau-
ne ins Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der voll-
kommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz;
muscheliger Bruch; sowohl ungeformt als krystallisirt; letz-
teres in mancherley Form; doch meist als Dodecaëder mit
rautenförmigen Flächen (– tab. II. fig. 13. –); auch wie
der Leucit (– tab. II. fig. 14. –).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man folgende drey Ar-
ten des Granats; wovon ersterer edler, die andern bei-
den aber gemeiner Granat genannt werden.

1) Rother Granat, orientalischer Granat, Al-
mandin
.

Meist von der gedachten rothen Farbe. Gewicht = 4188.
Gehalt (nach Klaproth) = 35,75 Kieselerde, 27,25

*) s. Leonhard's Taschenb. V. Jahrg. S. 16.
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[381/0391] Kunde von diesem merkwürdigen Fossil verdanken *)] unter- scheidet sich von dem ihm in manchen äußern Kennzeichen ähnelnden Vesuvian, außer seinem andern Verhalten vor dem Löthrohre und daß er keine Spur von Elektricität zeigt, be- sonders durch einen bedeutenden Gehalt von Talkerde. Fund- ort in einem Kalkbruche ohnweit den Dannemora Eisengruben in Upland. 32. Leucit, weißer Granat, vulcanischer Granat. Amphigene. Graulichweiß, milchicht; durchscheinend; aber meist rissig, und daher trübe; von außen rauh; inwendig glasglänzend, zeigt auf dem Bruche concentrische Textur. Gemeiniglich kry- stallisirt, weist als doppelt achtseitige Pyramide mit vier Flä- chen an jeder Endspitze (– tab. II. fig. 14. –); sehr sprö- de. Gewicht = 2468. Gehalt (nach Klaproth) = 54 Kieselerde, 23 Alaunerde, 22 Kali. Fundort vorzüglich in Unter-Italien, in mancherlei Laven und Tuffwacken. 33. Pyrop, Böhmischer Granat. Blutroth; mehr oder weniger durchsichtig; glasglänzend; muscheliger Bruch; nie krystallisirt, sondern in rundlichen Körnern, lose oder eingewachsen in Serpentin ꝛc. Gewicht = 3941. Gehalt (nach Klaproth) = 40 Kieselerde, 28,50 Alaunerde, 10 Talkerde, 3,50 Kalkerde, 16,50 Ei- senoxyd, 2 Chromoxyd, 0,25 Manganoxyd. Fundort zu- mal Böhmen und Sachsen. 34. Granat. Carbunculus. (Fr. Grenat. Engl. Gar- net). Aus dem Colombin - und Karmesinrothen durchs Pechbrau- ne ins Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der voll- kommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz; muscheliger Bruch; sowohl ungeformt als krystallisirt; letz- teres in mancherley Form; doch meist als Dodecaëder mit rautenförmigen Flächen (– tab. II. fig. 13. –); auch wie der Leucit (– tab. II. fig. 14. –). Nach den Hauptfarben unterscheidet man folgende drey Ar- ten des Granats; wovon ersterer edler, die andern bei- den aber gemeiner Granat genannt werden. 1) Rother Granat, orientalischer Granat, Al- mandin. Meist von der gedachten rothen Farbe. Gewicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth) = 35,75 Kieselerde, 27,25 *) s. Leonhard's Taschenb. V. Jahrg. S. 16.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/391>, abgerufen am 24.11.2024.