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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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87. Volvox. Corpus liberum, rotundatum, gelatino-
sum, gyratile. Tubus alimentarius vix ullus.

1. +. Globator. das Kugelthier. V. globosus, su-
perficie granulata.

Rösel tab. 101. fig. 1-3.

Ein kleines Kügelchen, von gelber, grüner, oder anderer
Farbe, das sich ohne alle sichtbare Bewegungswerkzeuge doch
im Wasser fortwälzt und umher dreht. Man kann die Nach-
kommenschaft schon im Leibe der Erwachsenen bis ins vierte
Glied erkennen.

88. Chaos. Corpus liberum . . . . . . (generi polymor-
phon, speciebus uniforme
).

Wir fassen der Kürze wegen mit Linne, zum Beschluß
der ganzen Thiergeschichte unter diesem Geschlechtsnamen die
unzählbaren*), dem bloßen Auge unsichtbaren Geschöpfe
zusammen, wovon sich manche Gattungen schon im See- und
süßen Wasser, andere erst im Aufguß von allerhand thieri-
schen und vegetabilischen Substanzen (daher diese dann In-
fusionsthierchen heißen), und noch andere im reifen
Samen männlicher Thiere finden**).

Hiernach lassen sie sich füglich in drey Familien abthei-
len, deren jede aber zahlreiche Gattungen begreift:

A) Aquatile.

Die im See- und stagnirenden süßen Wasser [- zumal in
solchem, worin die Priestleysche sogenannte grüne Ma-
terie+) vegetirt -].

B) Infusorium.

Die eigentlich so genannten Infusionsthierchen.

C) Spermaticum. (Cercaria spermatica).

*) Schon in den 70er Jahren des vorigen Sec. kannte O. Fr.
Müller gegen 400 Gattungen von Infusionsthierchen.
**) Vergl. G. R. Treviranus Biologie II. B. S. 264 u. f. Chr. L. Nitzsch Beitrag zur Infusorienkunde. Halle 1817. 8.
mit Kupf. Und so wie über manche andre nackte Würmer K. E. v.
Baer Beitr. zur Kenntniss der niedern Thiere in den Nov. Act.
de N. C.
vol. XIII. P. II. p. 525 u. f.
+) Die ohngefähr so für die unterste erste Staffel von Vegeta-
tion , wie das dabei befindliche Chaos aquatile für die unterste er-
ste Staffel von eigenthümlicher Animalität angesehen werden kann.

87. Volvox. Corpus liberum, rotundatum, gelatino-
sum, gyratile. Tubus alimentarius vix ullus.

1. †. Globator. das Kugelthier. V. globosus, su-
perficie granulata.

Rösel tab. 101. fig. 1-3.

Ein kleines Kügelchen, von gelber, grüner, oder anderer
Farbe, das sich ohne alle sichtbare Bewegungswerkzeuge doch
im Wasser fortwälzt und umher dreht. Man kann die Nach-
kommenschaft schon im Leibe der Erwachsenen bis ins vierte
Glied erkennen.

88. Chaos. Corpus liberum . . . . . . (generi polymor-
phon, speciebus uniforme
).

Wir fassen der Kürze wegen mit Linné, zum Beschluß
der ganzen Thiergeschichte unter diesem Geschlechtsnamen die
unzählbaren*), dem bloßen Auge unsichtbaren Geschöpfe
zusammen, wovon sich manche Gattungen schon im See- und
süßen Wasser, andere erst im Aufguß von allerhand thieri-
schen und vegetabilischen Substanzen (daher diese dann In-
fusionsthierchen heißen), und noch andere im reifen
Samen männlicher Thiere finden**).

Hiernach lassen sie sich füglich in drey Familien abthei-
len, deren jede aber zahlreiche Gattungen begreift:

A) Aquatile.

Die im See- und stagnirenden süßen Wasser [– zumal in
solchem, worin die Priestleysche sogenannte grüne Ma-
terie†) vegetirt –].

B) Infusorium.

Die eigentlich so genannten Infusionsthierchen.

C) Spermaticum. (Cercaria spermatica).

*) Schon in den 70er Jahren des vorigen Sec. kannte O. Fr.
Müller gegen 400 Gattungen von Infusionsthierchen.
**) Vergl. G. R. Treviranus Biologie II. B. S. 264 u. f. Chr. L. Nitzsch Beitrag zur Infusorienkunde. Halle 1817. 8.
mit Kupf. Und so wie über manche andre nackte Würmer K. E. v.
Baer Beitr. zur Kenntniss der niedern Thiere in den Nov. Act.
de N. C.
vol. XIII. P. II. p. 525 u. f.
†) Die ohngefähr so für die unterste erste Staffel von Vegeta-
tion , wie das dabei befindliche Chaos aquatile für die unterste er-
ste Staffel von eigenthümlicher Animalität angesehen werden kann.
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[332/0342] 87. Volvox. Corpus liberum, rotundatum, gelatino- sum, gyratile. Tubus alimentarius vix ullus. 1. †. Globator. das Kugelthier. V. globosus, su- perficie granulata. Rösel tab. 101. fig. 1-3. Ein kleines Kügelchen, von gelber, grüner, oder anderer Farbe, das sich ohne alle sichtbare Bewegungswerkzeuge doch im Wasser fortwälzt und umher dreht. Man kann die Nach- kommenschaft schon im Leibe der Erwachsenen bis ins vierte Glied erkennen. 88. Chaos. Corpus liberum . . . . . . (generi polymor- phon, speciebus uniforme). Wir fassen der Kürze wegen mit Linné, zum Beschluß der ganzen Thiergeschichte unter diesem Geschlechtsnamen die unzählbaren *), dem bloßen Auge unsichtbaren Geschöpfe zusammen, wovon sich manche Gattungen schon im See- und süßen Wasser, andere erst im Aufguß von allerhand thieri- schen und vegetabilischen Substanzen (daher diese dann In- fusionsthierchen heißen), und noch andere im reifen Samen männlicher Thiere finden **). Hiernach lassen sie sich füglich in drey Familien abthei- len, deren jede aber zahlreiche Gattungen begreift: A) Aquatile. Die im See- und stagnirenden süßen Wasser [– zumal in solchem, worin die Priestleysche sogenannte grüne Ma- terie †) vegetirt –]. B) Infusorium. Die eigentlich so genannten Infusionsthierchen. C) Spermaticum. (Cercaria spermatica). *) Schon in den 70er Jahren des vorigen Sec. kannte O. Fr. Müller gegen 400 Gattungen von Infusionsthierchen. **) Vergl. G. R. Treviranus Biologie II. B. S. 264 u. f. Chr. L. Nitzsch Beitrag zur Infusorienkunde. Halle 1817. 8. mit Kupf. Und so wie über manche andre nackte Würmer K. E. v. Baer Beitr. zur Kenntniss der niedern Thiere in den Nov. Act. de N. C. vol. XIII. P. II. p. 525 u. f. †) Die ohngefähr so für die unterste erste Staffel von Vegeta- tion , wie das dabei befindliche Chaos aquatile für die unterste er- ste Staffel von eigenthümlicher Animalität angesehen werden kann.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/342>, abgerufen am 20.05.2024.