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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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nähren, auch einander selbst auffressen. Die mehresten ver-
fertigen sich ein Gespinnst, entweder bloß gewebt (wie die
Fensterspinnen u. a. deshalb sogenannte Ar. textores s. te-
lariae) oder netzförmig (wie die Kreuzspinne u. a. Ar. geo-
metricae s. retiariae) bei welchem letztern die regelmäßige
Anlage sowohl als die Festigkeit, womit es Wind und Wet-
ter aushält, bewundernswürdig ist*). Auch hat man mehr-
mals den freilich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt,
aus Spinnwebe, und besonders aus dem Eiergespinnste der
Kreuzspinne, eine Art Seide zu verarbeiten. - Der so ge-
nannte fliegende Sommer (Mädchen-Sommer, Marien-
garn etc.) (Fr. Filets de St Martin, cheveux de la Ste
Vierge
. Engl. Gossamer.) ist wenigstens größtentheils ei-
ner kleinen Gattung von Spinnen (der A. obtectrix) zuzu-
schreiben, die, zumal im Frühjahr, häufig an Hecken und
Büschen umher webt.

1. +. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdomine sub-
globoso rubro-fusco: cruce alba punctata
.

Rösel vol. IV. tab. 35-40.

Quatremere d'Isjonval erklärte diese und die fol-
gende Spinne für den untrüglichsten Wetterpropheten.

2. +. Domestica. die Fensterspinne. A. abdomine
ovato fusco: maculis nigris
5 subcontiguis: anteri-
oribus majoribus
.

Martyn tab. 2. fig. 10.

3. +. Scenica. (Fr. l'araignee sauteuse). A. saliens ni-
gra: lineis semicircularibus
3 albis transversis.

Martyn tab. 6. fig. 1.

Auf Dächern etc. Sie hüpfet: macht aber kein Gespinnste.

4. +. Saccata. A. abdomine ovato ferrugineo fusco.

Frisch P. VIII. tab. 3.

Sie trägt ihre Eier in einem Sacke am Hinterleibe mit
sich umher, und wagt mit einer beispiellosen Beharrlichkeit ihr
Leben, um ihn, wenn er ihr mir Gewalt entrissen wird, zu
retten**).

5. Avicularia. die Buschspinne. A. thorace orbicu-
lato convexo: centro transverso excavato
.

*) S. die trefflichen eignen Beobachtungen des Dr. Reimarus
in der Einleit. zur IVten Ausg. von seines Vaters klassischem Werke
über die Triebe der Thiere S. 8 u. f.
**) Bonnet oeuvres vol. I. p. 545. u. f.

nähren, auch einander selbst auffressen. Die mehresten ver-
fertigen sich ein Gespinnst, entweder bloß gewebt (wie die
Fensterspinnen u. a. deshalb sogenannte Ar. textores s. te-
lariae) oder netzförmig (wie die Kreuzspinne u. a. Ar. geo-
metricae s. retiariae) bei welchem letztern die regelmäßige
Anlage sowohl als die Festigkeit, womit es Wind und Wet-
ter aushält, bewundernswürdig ist*). Auch hat man mehr-
mals den freilich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt,
aus Spinnwebe, und besonders aus dem Eiergespinnste der
Kreuzspinne, eine Art Seide zu verarbeiten. – Der so ge-
nannte fliegende Sommer (Mädchen-Sommer, Marien-
garn ꝛc.) (Fr. Filets de St Martin, cheveux de la Ste
Vierge
. Engl. Gossamer.) ist wenigstens größtentheils ei-
ner kleinen Gattung von Spinnen (der A. obtectrix) zuzu-
schreiben, die, zumal im Frühjahr, häufig an Hecken und
Büschen umher webt.

1. †. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdomine sub-
globoso rubro-fusco: cruce alba punctata
.

Rösel vol. IV. tab. 35-40.

Quatremere d'Isjonval erklärte diese und die fol-
gende Spinne für den untrüglichsten Wetterpropheten.

2. †. Domestica. die Fensterspinne. A. abdomine
ovato fusco: maculis nigris
5 subcontiguis: anteri-
oribus majoribus
.

Martyn tab. 2. fig. 10.

3. †. Scenica. (Fr. l'araignée sauteuse). A. saliens ni-
gra: lineis semicircularibus
3 albis transversis.

Martyn tab. 6. fig. 1.

Auf Dächern ꝛc. Sie hüpfet: macht aber kein Gespinnste.

4. †. Saccata. A. abdomine ovato ferrugineo fusco.

Frisch P. VIII. tab. 3.

Sie trägt ihre Eier in einem Sacke am Hinterleibe mit
sich umher, und wagt mit einer beispiellosen Beharrlichkeit ihr
Leben, um ihn, wenn er ihr mir Gewalt entrissen wird, zu
retten**).

5. Avicularia. die Buschspinne. A. thorace orbicu-
lato convexo: centro transverso excavato
.

*) S. die trefflichen eignen Beobachtungen des Dr. Reimarus
in der Einleit. zur IVten Ausg. von seines Vaters klassischem Werke
über die Triebe der Thiere S. 8 u. f.
**) Bonnet oeuvres vol. I. p. 545. u. f.
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[272/0282] nähren, auch einander selbst auffressen. Die mehresten ver- fertigen sich ein Gespinnst, entweder bloß gewebt (wie die Fensterspinnen u. a. deshalb sogenannte Ar. textores s. te- lariae) oder netzförmig (wie die Kreuzspinne u. a. Ar. geo- metricae s. retiariae) bei welchem letztern die regelmäßige Anlage sowohl als die Festigkeit, womit es Wind und Wet- ter aushält, bewundernswürdig ist *). Auch hat man mehr- mals den freilich seltsamen Einfall im Kleinen ausgeführt, aus Spinnwebe, und besonders aus dem Eiergespinnste der Kreuzspinne, eine Art Seide zu verarbeiten. – Der so ge- nannte fliegende Sommer (Mädchen-Sommer, Marien- garn ꝛc.) (Fr. Filets de St Martin, cheveux de la Ste Vierge. Engl. Gossamer.) ist wenigstens größtentheils ei- ner kleinen Gattung von Spinnen (der A. obtectrix) zuzu- schreiben, die, zumal im Frühjahr, häufig an Hecken und Büschen umher webt. 1. †. Diadema. die Kreuzspinne. A. abdomine sub- globoso rubro-fusco: cruce alba punctata. Rösel vol. IV. tab. 35-40. Quatremere d'Isjonval erklärte diese und die fol- gende Spinne für den untrüglichsten Wetterpropheten. 2. †. Domestica. die Fensterspinne. A. abdomine ovato fusco: maculis nigris 5 subcontiguis: anteri- oribus majoribus. Martyn tab. 2. fig. 10. 3. †. Scenica. (Fr. l'araignée sauteuse). A. saliens ni- gra: lineis semicircularibus 3 albis transversis. Martyn tab. 6. fig. 1. Auf Dächern ꝛc. Sie hüpfet: macht aber kein Gespinnste. 4. †. Saccata. A. abdomine ovato ferrugineo fusco. Frisch P. VIII. tab. 3. Sie trägt ihre Eier in einem Sacke am Hinterleibe mit sich umher, und wagt mit einer beispiellosen Beharrlichkeit ihr Leben, um ihn, wenn er ihr mir Gewalt entrissen wird, zu retten **). 5. Avicularia. die Buschspinne. A. thorace orbicu- lato convexo: centro transverso excavato. *) S. die trefflichen eignen Beobachtungen des Dr. Reimarus in der Einleit. zur IVten Ausg. von seines Vaters klassischem Werke über die Triebe der Thiere S. 8 u. f. **) Bonnet oeuvres vol. I. p. 545. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/282>, abgerufen am 23.11.2024.