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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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VII. APTERA.

Die gänzlich ungeflügelten Insecten. Sie sind in Rücksicht
der Größe, Bildung, Aufenthalt, Nahrung, Freßwerkzeuge,
Anzahl und Länge der Füße, der Augen u. s. w. so sehr ver-
schieden, daß daher, nach der schon oben gedachten Anordnung
der neuern Französischen Zoologen, die spinnen- und krebsar-
tigen Insecten, so wie die Tausendfüße etc. auch hier - wenig-
stens als Unterordnungen - von den ungeflügelten eigentlichen
Insecten gänzlich abgesondert werden. Theils legen sie Eier,
theils gebären sie lebendige Junge. Den Floh ausgenommen,
besteht wohl keins der übrigen eine eigentliche Verwandlung.

74. Lepisma. Pedes 6 cursorii. Os palpis 2 setaceis et
2 capitatis. Cauda setosa setis extensis. Corpus squa-
mis imbricatum
.

1. +. Saccharina. der Zuckergast, das Fischchen.
(forbicina). L. squamosa, cauda triplici.

Ist eigentlich in America zu Hause, aber nun schon fast in
gang Europa einheimisch.

75. Podura. (Engl. spring-tail.) Pedes 6 cursorii.
Oculi
2 compositi ex octonis. Cauda bifurca, salta-
trix, inflexa. Antennae setaceae elongatae
.

Auch von diesem Insectengeschlecht zeigen sich zuweilen man-
che Gattungen (z. B. P. nivalis, der so genannte Schnee-
floh) in Unzahl auf frischgefallenem Schnee*).

1. +. Fimetaria. P. terrestris alba.

Oft haufenweise unter Blumentöpfen.

76. Pediculus. Laus. (Fr. pou. Engl. louse.) Pedes 6
ambulatorii, oculi 2. Os aculeo exserendo. Anten-
nae longitudine thoracis. Abdomen depressum sub-
lobatum
.

Vielleicht eines der weitläuftigsten aller Thiergeschlechter.
Die mehresten Säugethiere und Vögel mögen wohl ihre Läu-

*) Und daß sie nicht immer aus der Erde durch den Schnee her-
ausgekrochen seyn können, wird dadurch erwiesen, daß man sie manch-
mal auch nach heftigem Winde auf frischem Schnee gefunden, der ei-
nen hartgefrorenen See bedeckte. S. de Geer in der Hist. de l'ac.
des sc. de Paris vom Jahr 1750. S. 40.
VII. APTERA.

Die gänzlich ungeflügelten Insecten. Sie sind in Rücksicht
der Größe, Bildung, Aufenthalt, Nahrung, Freßwerkzeuge,
Anzahl und Länge der Füße, der Augen u. s. w. so sehr ver-
schieden, daß daher, nach der schon oben gedachten Anordnung
der neuern Französischen Zoologen, die spinnen- und krebsar-
tigen Insecten, so wie die Tausendfüße ꝛc. auch hier – wenig-
stens als Unterordnungen – von den ungeflügelten eigentlichen
Insecten gänzlich abgesondert werden. Theils legen sie Eier,
theils gebären sie lebendige Junge. Den Floh ausgenommen,
besteht wohl keins der übrigen eine eigentliche Verwandlung.

74. Lepisma. Pedes 6 cursorii. Os palpis 2 setaceis et
2 capitatis. Cauda setosa setis extensis. Corpus squa-
mis imbricatum
.

1. †. Saccharina. der Zuckergast, das Fischchen.
(forbicina). L. squamosa, cauda triplici.

Ist eigentlich in America zu Hause, aber nun schon fast in
gang Europa einheimisch.

75. Podura. (Engl. spring-tail.) Pedes 6 cursorii.
Oculi
2 compositi ex octonis. Cauda bifurca, salta-
trix, inflexa. Antennae setaceae elongatae
.

Auch von diesem Insectengeschlecht zeigen sich zuweilen man-
che Gattungen (z. B. P. nivalis, der so genannte Schnee-
floh) in Unzahl auf frischgefallenem Schnee*).

1. †. Fimetaria. P. terrestris alba.

Oft haufenweise unter Blumentöpfen.

76. Pediculus. Laus. (Fr. pou. Engl. louse.) Pedes 6
ambulatorii, oculi 2. Os aculeo exserendo. Anten-
nae longitudine thoracis. Abdomen depressum sub-
lobatum
.

Vielleicht eines der weitläuftigsten aller Thiergeschlechter.
Die mehresten Säugethiere und Vögel mögen wohl ihre Läu-

*) Und daß sie nicht immer aus der Erde durch den Schnee her-
ausgekrochen seyn können, wird dadurch erwiesen, daß man sie manch-
mal auch nach heftigem Winde auf frischem Schnee gefunden, der ei-
nen hartgefrorenen See bedeckte. S. de Geer in der Hist. de l'ac.
des sc. de Paris vom Jahr 1750. S. 40.
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[268/0278] VII. APTERA. Die gänzlich ungeflügelten Insecten. Sie sind in Rücksicht der Größe, Bildung, Aufenthalt, Nahrung, Freßwerkzeuge, Anzahl und Länge der Füße, der Augen u. s. w. so sehr ver- schieden, daß daher, nach der schon oben gedachten Anordnung der neuern Französischen Zoologen, die spinnen- und krebsar- tigen Insecten, so wie die Tausendfüße ꝛc. auch hier – wenig- stens als Unterordnungen – von den ungeflügelten eigentlichen Insecten gänzlich abgesondert werden. Theils legen sie Eier, theils gebären sie lebendige Junge. Den Floh ausgenommen, besteht wohl keins der übrigen eine eigentliche Verwandlung. 74. Lepisma. Pedes 6 cursorii. Os palpis 2 setaceis et 2 capitatis. Cauda setosa setis extensis. Corpus squa- mis imbricatum. 1. †. Saccharina. der Zuckergast, das Fischchen. (forbicina). L. squamosa, cauda triplici. Ist eigentlich in America zu Hause, aber nun schon fast in gang Europa einheimisch. 75. Podura. (Engl. spring-tail.) Pedes 6 cursorii. Oculi 2 compositi ex octonis. Cauda bifurca, salta- trix, inflexa. Antennae setaceae elongatae. Auch von diesem Insectengeschlecht zeigen sich zuweilen man- che Gattungen (z. B. P. nivalis, der so genannte Schnee- floh) in Unzahl auf frischgefallenem Schnee *). 1. †. Fimetaria. P. terrestris alba. Oft haufenweise unter Blumentöpfen. 76. Pediculus. Laus. (Fr. pou. Engl. louse.) Pedes 6 ambulatorii, oculi 2. Os aculeo exserendo. Anten- nae longitudine thoracis. Abdomen depressum sub- lobatum. Vielleicht eines der weitläuftigsten aller Thiergeschlechter. Die mehresten Säugethiere und Vögel mögen wohl ihre Läu- *) Und daß sie nicht immer aus der Erde durch den Schnee her- ausgekrochen seyn können, wird dadurch erwiesen, daß man sie manch- mal auch nach heftigem Winde auf frischem Schnee gefunden, der ei- nen hartgefrorenen See bedeckte. S. de Geer in der Hist. de l'ac. des sc. de Paris vom Jahr 1750. S. 40.

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  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/278>, abgerufen am 20.05.2024.