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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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1. +. Arctos. der Bär. (Fr. l'ours. Engl. the
bear
). U. fusco nigricans, cauda abrupta.

Menag. du Mus. nat. III. tab. 3.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 32.

In der nördlichen Erde, doch auch in Ostindien
und Nordafrica. In der Jugend lebt er meist von
Gewächsen; nach dem dritten Jahr aber mehr vom
Fleisch. Zum Gefecht bedient er sich mehr seiner Vor-
dertatzen, als des Gebisses. Ein ausgewachsener kann
wohl vier Centner und darüber am Gewicht halten.

Zu den merkwürdigsten Spielarten unter den Bären
gehören: die großen schwarzen Ameisenbären; die klei-
nen hellbraunen Honigbären; und die noch kleinern
weißlichen Silberbären; sämmtlich zottig, und zumahl
unter dem Halse langbehaart.

Hingegen macht der nordamericanische Bär mit schwar-
zem, schlichtem, atlasglänzendem Haar, und flacherm
Kopf mit spitzerer Schnauze, wohl eine eigene Gattung
aus, die sich gewöhnlich von Früchten und in manchen
Jahrszeiten fast ausschließlich von Ameisen nährt.

2. Maritimus (glacialis). der Eisbär, Polarbär.
U. albus, collo et rostro elongatis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 33.

An den Küsten und beim Treibeis der nördlichsten
Erde. Darf nicht mit der weißen Spielart des gemeinen
Bären verwechselt werden. Er wird bei 10 Fuß lang,
und auf 15 Centner schwer; schwimmt und taucht sehr
geschickt, und ist fast bloß fleischfressend*).

3. Longirostris. (Engl. the Petre Bear). niger,
villosus, labiis protensilibus, colli macula alba.

Catton's Animals in aquatinta 1788. tab. 20.

Tiedemann über das vermeintliche Bärenartige
Faulthier 1820. 4.

*) Viel Merkwürdiges über dieses und andere Thiere auf La-
brador findet sich in G. Cartwright's Journal during a Resi-
dence of nearly
16 years on the Coast of Labrador. Newark
1792. III. vol. 4.

1. †. Arctos. der Bär. (Fr. l'ours. Engl. the
bear
). U. fusco nigricans, cauda abrupta.

Ménag. du Mus. nat. III. tab. 3.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 32.

In der nördlichen Erde, doch auch in Ostindien
und Nordafrica. In der Jugend lebt er meist von
Gewächsen; nach dem dritten Jahr aber mehr vom
Fleisch. Zum Gefecht bedient er sich mehr seiner Vor-
dertatzen, als des Gebisses. Ein ausgewachsener kann
wohl vier Centner und darüber am Gewicht halten.

Zu den merkwürdigsten Spielarten unter den Bären
gehören: die großen schwarzen Ameisenbären; die klei-
nen hellbraunen Honigbären; und die noch kleinern
weißlichen Silberbären; sämmtlich zottig, und zumahl
unter dem Halse langbehaart.

Hingegen macht der nordamericanische Bär mit schwar-
zem, schlichtem, atlasglänzendem Haar, und flacherm
Kopf mit spitzerer Schnauze, wohl eine eigene Gattung
aus, die sich gewöhnlich von Früchten und in manchen
Jahrszeiten fast ausschließlich von Ameisen nährt.

2. Maritimus (glacialis). der Eisbär, Polarbär.
U. albus, collo et rostro elongatis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 33.

An den Küsten und beim Treibeis der nördlichsten
Erde. Darf nicht mit der weißen Spielart des gemeinen
Bären verwechselt werden. Er wird bei 10 Fuß lang,
und auf 15 Centner schwer; schwimmt und taucht sehr
geschickt, und ist fast bloß fleischfressend*).

3. Longirostris. (Engl. the Petre Bear). niger,
villosus, labiis protensilibus, colli macula alba.

Catton's Animals in aquatinta 1788. tab. 20.

Tiedemann über das vermeintliche Bärenartige
Faulthier 1820. 4.

*) Viel Merkwürdiges über dieses und andere Thiere auf La-
brador findet sich in G. Cartwright's Journal during a Resi-
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[81/0099] 1. †. Arctos. der Bär. (Fr. l'ours. Engl. the bear). U. fusco nigricans, cauda abrupta. Ménag. du Mus. nat. III. tab. 3. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 32. In der nördlichen Erde, doch auch in Ostindien und Nordafrica. In der Jugend lebt er meist von Gewächsen; nach dem dritten Jahr aber mehr vom Fleisch. Zum Gefecht bedient er sich mehr seiner Vor- dertatzen, als des Gebisses. Ein ausgewachsener kann wohl vier Centner und darüber am Gewicht halten. Zu den merkwürdigsten Spielarten unter den Bären gehören: die großen schwarzen Ameisenbären; die klei- nen hellbraunen Honigbären; und die noch kleinern weißlichen Silberbären; sämmtlich zottig, und zumahl unter dem Halse langbehaart. Hingegen macht der nordamericanische Bär mit schwar- zem, schlichtem, atlasglänzendem Haar, und flacherm Kopf mit spitzerer Schnauze, wohl eine eigene Gattung aus, die sich gewöhnlich von Früchten und in manchen Jahrszeiten fast ausschließlich von Ameisen nährt. 2. Maritimus (glacialis). der Eisbär, Polarbär. U. albus, collo et rostro elongatis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 33. An den Küsten und beim Treibeis der nördlichsten Erde. Darf nicht mit der weißen Spielart des gemeinen Bären verwechselt werden. Er wird bei 10 Fuß lang, und auf 15 Centner schwer; schwimmt und taucht sehr geschickt, und ist fast bloß fleischfressend *). 3. Longirostris. (Engl. the Petre Bear). niger, villosus, labiis protensilibus, colli macula alba. Catton's Animals in aquatinta 1788. tab. 20. Tiedemann über das vermeintliche Bärenartige Faulthier 1820. 4. *) Viel Merkwürdiges über dieses und andere Thiere auf La- brador findet sich in G. Cartwright's Journal during a Resi- dence of nearly 16 years on the Coast of Labrador. Newark 1792. III. vol. 4.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/99>, abgerufen am 06.05.2024.